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ERC Ingolstadt: Christoph Gawlik: „Ich hoffe, die Fans sind nicht zu grantig“

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Christoph Gawlik: „Ich hoffe, die Fans sind nicht zu grantig“

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    Möchte sich bis zum Ende der Saison voll und ganz auf seine Aufgaben beim ERC Ingolstadt konzentrieren: Christoph Gawlik (rechts).
    Möchte sich bis zum Ende der Saison voll und ganz auf seine Aufgaben beim ERC Ingolstadt konzentrieren: Christoph Gawlik (rechts). Foto: Xaver Habermeier

    Endspurt in der Punktrunde der DEL-Saison 2014/2015: Noch sieben Partien stehen für den ERC Ingolstadt auf dem Programm, ehe es endlich in die Playoffs geht. Den Auftakt bildet dabei das heutige Heimspiel (19.30 Uhr) gegen den souveränen Spitzenreiter Adler Mannheim. Wir haben im Vorfeld mit Panther-Stürmer Christoph Gawlik gesprochen, der die Schanzer am Ende dieser Spielzeit in Richtung Düsseldorfer EG (wir berichteten) verlassen wird.

    Herr Gawlik, kurz vor Ende der Hauptrunde steht der ERCI auf einem hervorragenden dritten Tabellenplatz! Welches Ziel hat sich die Mannschaft für die restlichen Partien gesteckt?

    Gawlik: Zunächst einmal wollen wir die direkte Playoff-Qualifikation endgültig unter Dach und Fach bringen. Wenn das geschafft ist und auch weiterhin alles gut läuft, dann kann man im nächsten Schritt mit einem möglichen Heimrecht liebäugeln. Letztlich geht es darum, von der 21 möglichen Punkten so viele wie möglich zu holen. Was dann am Ende dabei herauskommt, wird man sehen.

    Im ersten Match nach der Länderspiel-Pause geht es gleich gegen den Liga-Primus aus Mannheim. Welchen Stellenwert hat aus Ihrer Sicht dieses Aufeinandertreffen?

    Gawlik: Schon einen sehr hohen. In meinen Augen ist Mannheim in diesem Jahr das Maß aller Dinge. Wenn man mit den Adlern mithalten oder sie sogar besiegen kann, dann hat man definitiv das Potenzial, in den Playoffs weit zu kommen – auch wenn man in der Endrunde sicherlich auch immer das nötige Quäntchen Glück benötigt.

    Was zeichnet die Adler Mannheim in dieser Saison aus?

    Gawlik: Nun, sie verfügen über vier konstante Sturmformationen, haben mittlerweile das System ihres neuen Cheftrainers Geoff Ward verinnerlicht und zudem zwei starke Torhüter in ihren Reihen. Insgesamt ist es eine sehr kompakte und homogene Mannschaft.

    Für Sie persönlich ist es der erste Auftritt nach der Bekanntgabe Ihres Wechsels in der kommenden Spielzeit zur Düsseldorfer EG. Ist die heutige Partie gegen Mannheim daher etwas „Besonderes“ in Sachen Gefühlslage?

    Gawlik: Nein, eigentlich nicht! Mein Vertrag beim ERC Ingolstadt läuft noch bis Ende April – und diesen werde ich so gut wie möglich erfüllen und weiter Vollgas geben. Ich möchte ganz einfach der Mannschaft weiter helfen – egal in welcher Position oder Situation. Es geht schlichtweg darum, mit dem Team das Bestmögliche herauszuholen. Alles andere ist Zukunftsmusik.

    Was denken Sie, wie die Panther-Anhänger heute in der Saturn-Arena auf Ihren Wechsel reagieren?

    Gawlik: Nun, es gehört nun einmal leider zum Sport dazu, dass es hin und wieder Wechsel gibt. Letztlich war es meine persönliche Entscheidung. Ich habe Ingolstadt viel zu verdanken und hatte hier eine sehr schöne Zeit. Ich hoffe mal, dass die Fans nicht zu grantig sein werden.

    Was hat den letztlich den Ausschlag dafür gegeben, dass Sie den ERC Ingolstadt nach fünf Jahren verlassen und künftig für die Düsseldorfer EG auflaufen werden?

    Gawlik: Wie es Sportdirektor Jiri Ehrenberger ja schon bei Ihnen im Interview richtig gesagt hat, war ich in den vergangenen beiden Jahren mit meiner persönlichen Situation nicht wirklich zufrieden. Zum einen betrifft das die Eiszeit, die ich bekommen habe. Zum anderen meine eigene Leistung. Aus diesen Gründen habe ich mich letztlich entschieden, mir eine neue sportliche Herausforderung zu suchen. Vielleicht tut ja ein frischer Wind für die Psyche auch einmal ganz gut. Naja, und in Düsseldorf sehe ich gute Chancen, eine größere Rolle einzunehmen und dementsprechend auch wieder mehr zu spielen.

    Die Gespräche und Verhandlungen mit Panther-Sportchef Jiri Ehrenberger haben sich über mehrere Monate hingezogen. Ist das auch ein Zeichen, dass Ihnen die Entscheidung gegen den ERCI schwergefallen ist?

    Gawlik: Ja, auf alle Fälle! Ich habe wirklich sehr lange hin und her überlegt sowie ausführlich mit meiner Frau und Familie gesprochen. Aber im Endeffekt möchte ich noch viele weitere Jahre hochklassig Eishockey spielen. Und daher musste ich eine Entscheidung treffen, die letzten Endes die beste für meine weitere Karriere ist.

    In den vergangenen Monaten wurde auch diskutiert und spekuliert, dass Ihre finanziellen Forderungen an den ERC Ingolstadt zu hoch gewesen seien. Konkret gefragt: Welche Rolle hat das Geld bei den Verhandlungen gespielt?

    Gawlik: Ich muss ehrlich sagen, dass der finanzielle Aspekt bei diesen Gesprächen ganz hinten anstand. Mir ist es einzig und alleine um die sportliche Seite gegangen – eben um meine künftige Rolle sowie die Möglichkeit, wieder mehr Eiszeit zu bekommen. Alles andere entspricht schlichtweg nicht der Wahrheit.

    Das Kapitel Christoph Gawlik/ERC Ingolstadt ist ja noch nicht beendet. Dennoch: Wie fällt Ihr bisheriges Fazit nach knapp fünf Jahren bei den Panthern aus?

    Gawlik: Ich habe meine persönlichen Höhen und Tiefen in diesem Zeitraum erlebt – sei es mit dem „kleinen Missverständnis“ zwischen mir und den Fans einerseits sowie natürlich dem Gewinn der deutschen Meisterschaft andererseits. Aber auch das sich ständig drehende Trainer- und Manager-Karussell hat dazu geführt, dass es für mich das bislang größte Wechselbad der Gefühle war (lacht).

    Lassen Sie uns abschließend einen Blick voraus auf die anstehenden Playoffs werfen. Dort könnte es durchaus zum Duell mit Ihrem künftigen Verein aus Düsseldorf kommen. Wäre das für Sie ein „Traum- oder Albtraum-Gegner“?

    Gawlik: Eigentlich wäre mir das völlig egal, gegen wen wir spielen! Mein Fokus liegt einzig und alleine auf dem ERC Ingolstadt. Wenn man einen Vergleich ziehen will: Bevor ich zu den Panthern gewechselt bin, mussten wir mit Frankfurt in den Playoffs ja auch gegen Ingolstadt ran. Und damals habe ich von Außenstehenden gute Kritiken bekommen. Von dem her muss sich da niemand Sorgen machen (lacht).

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