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ERC Ingolstadt: Christoph Gawlik: „Das macht mich schon stolz“

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Christoph Gawlik: „Das macht mich schon stolz“

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    Unangenehmer Gegenspieler: Panther-Stürmer Christoph Gawlik (Mitte) bildet zusammen mit Patrick Hager und Jeffrey Szwez eine starke Sturmformation bei den Schanzern.
    Unangenehmer Gegenspieler: Panther-Stürmer Christoph Gawlik (Mitte) bildet zusammen mit Patrick Hager und Jeffrey Szwez eine starke Sturmformation bei den Schanzern. Foto: Xaver Habermeier

    „Schlag auf Schlag“ geht es in den kommenden Tagen und Wochen für den ERC Ingolstadt. Die Zeit unmittelbar vor Weihnachten bis zum „Heilige-Drei-Könige“-Feiertag (6. Januar) ist bekanntlich dicht gepackt mit Punktspielen in der Deutschen Eishockey-Liga. Den Anfang macht dabei der heutige Auftritt des Spitzenreiters Adler Mannheim in der Saturn-Arena (19.30 Uhr), ehe es am Sonntag (16.30 Uhr) zu den Kölner Haien geht. Zu diesem Match werden die Panther übrigens via Sonderzug von fast 800 Anhängern begleitet. Wir haben vor dem anstehenden Mammutprogramm mit ERCI-Angreifer Christoph Gawlik gesprochen.

    Herr Gawlik, die Panther stehen nach 27 Begegnungen auf Rang drei des DEL-Klassements. Wie aussagekräftig ist diese Platzierung nach der ersten Saisonhälfte?

    Gawlik: Ich denke, dass wir mittlerweile unsere Linie, die wir spielen und durchziehen wollen, gefunden haben. Natürlich gibt es hin und wieder auch mal einen Rückschlag – vor allem dann, wenn wir nicht zu 100 Prozent an unserem Spielplan festhalten. Dann besiegen wir uns zumeist selbst. Aber ich bin der Meinung, dass wir auch in diesem Jahr wieder eine schlagkräftige Truppe haben. Der momentane Erfolg spricht letztlich für sich.

    Überrascht Sie die das bislang starke und erfolgreiche Auftreten oder konnte man damit rechnen?

    Gawlik: Wenn man unsere bisherigen Partien betrachtet und analysiert, dann kommt man zu der Erkenntnis, dass die Liga in dieser Saison ungemein ausgeglichen ist und nahezu jeder jeden schlagen kann. Mit Straubing und Schwenningen gibt es aktuell eigentlich nur zwei Vereine, die etwas abgeschlagen sind. Ganz vorne machen Mannheim und München einen sehr starken Eindruck. Ansonsten ist das Feld ganz eng zusammen. Das Positive aus unserer Sicht ist, dass uns die Punkte, die wir jetzt schon haben, niemand mehr nehmen kann. Gerade hinten heraus ist jeder Zähler immer brutal umkämpft. Und wenn du dann schon ein kleines Polster hast, ist so etwas definitiv kein Nachteil. Klar, wir haben in der vergangenen Spielzeit bewiesen, dass man auch als Neunter nach der Punktrunde Meister werden kann. Mir persönlich wäre es aber lieber, wenn wir uns diesmal nicht erst über den Umweg Pre-Playoffs für die Endrunde qualifizieren würden (lacht).

    Wie fällt Ihr persönliches Fazit aus? In 25 Partien stehen vier Tore und fünf Assists zu Buche...

    Gawlik: Nun, von den eigenen Punkten her hätte ich mir schon ein bisschen mehr vorgestellt. Insgesamt gesehen kann ich aber mit meiner Leistung sicher zufrieden sein. Die Torchancen sind da, zudem harmoniert unsere Reihe mit Patrick Hager und Jeffrey Szwez sehr gut. Wir arbeiten hart, laufen viel und haben nahezu in jedem Wechsel unsere Möglichkeiten. Lediglich die Verwertung muss noch etwas besser werden.

    Sie haben Ihre Reihe mit Hager und Szwez gerade angesprochen. Warum hat bei Ihnen die Chemie auf dem Eis auf Anhieb derart gut funktioniert?

    Gawlik: Während ’Hagi’ und ich zwei flinke und bewegliche Stürmer sind, ist Jeff von seiner Spielweise her eher ein Angreifer, der in den Ecken oder vor dem gegnerischen Tor aufgrund seiner körperlichen Präsenz aufräumt und damit Freiräume schafft, die wir dann wiederum entsprechend nutzen können. Von der Konstellation passt das meines Erachtens ziemlich gut – auch wenn es natürlich immer noch etwas zu verbessern gibt.

    Der ERC Ingolstadt ist in der vergangenen Saison unter Headcoach Niklas Sundblad Meister geworden. Seit dieser Spielzeit steht mit Larry Huras ein neuer Trainer hinter der Bande. Wie würden Sie die jeweiligen Spielweisen miteinander vergleichen?

    Gawlik: Ich würde mal sagen, dass wir im vergangenen Jahr unter ’Sunny’ mehr defensiv ausgerichtet waren, weil wir immer mit drei Akteuren an der blauen Linie gespielt haben. In dieser Saison agieren wir deutlich offensiver – was man ja auch daran sieht, dass wir bislang die meisten Treffer aller 14 DEL-Teams erzielt haben. Für uns Spiele macht das natürlich sehr viel Spaß, wenn wir uns vorne entsprechend austoben können. Auf der anderen Seite müssen wir aber sicherlich versuchen, eine noch bessere Balance zwischen Offensive und Defensive zu finden. Daran arbeiten wir.

    Stichwort Niklas Sundblad: Mit Patrick Hager wechselt ein deutscher Leistungsträger des ERCI nach Saisonende zu den Kölner Haien. Auch Ihr Vertrag bei den Panthern läuft 2015 aus. In einem großen NR-Interview hat Sportdirektor Jiri Ehrenberger erst kürzlich betont, dass er sehr gerne mit Ihnen verlängern würde. Wie ist diesbezüglich der aktuelle Stand der Dinge?

    Gawlik: Fakt ist, dass wir in Gesprächen und Verhandlungen stehen. Aber darum kümmert sich voll und ganz mein Agent.

    Haben Sie sich persönlich eine „Deadline“ gesetzt, zu der Sie eine Entscheidung über Ihre sportliche Zukunft getroffen haben wollen?

    Gawlik: Nein, eigentlich nicht. Diesbezüglich bin ich sehr entspannt. Natürlich war und ist der ERC Ingolstadt mein erster Ansprechpartner. Aber es ist auch legitim, dass sich mein Agent nach möglichen Alternativen umhört und mir dann entsprechend Bescheid gibt. Wann letztlich eine Entscheidung fällt, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.

    Kann man zumindest sagen, dass der ERCI Ihre „erste Option“ ist?

    Gawlik: Klar, ich bin jetzt das fünfte Jahr hier und hatte in diesem Zeitraum meine Höhen und Tiefen. Als gebürtiger Bayer fühle ich mich in Ingolstadt sehr wohl. Mir gefällt die Stadt, die etwas größer wie meine Heimat Deggendorf ist. Zudem ist hier alles ziemlich schnell erreichbar, ich fühle mich wohl und verbunden. Von dem her kann man schon behaupten, dass der ERCI meine ’erste Option’ ist. Aber wie bereits gesagt, man schaut sich dennoch nach möglichen Alternativen um. Das gehört schlichtweg zu den Pflichten eines Profisportlers.

    Lassen Sie uns über die heutige Partie gegen die Adler Mannheim sprechen. Welchen Stellenwert hat dieses Duell mit dem DEL-Tabellenführer zu jetzigen Zeitpunkt?

    Gawlik: Schon einen hohen! Nachdem Mannheim über eine sehr starke Mannschaft verfügt, die sich zudem in einer hervorragenden Verfassung befindet, kann man schon einmal ermessen, was einen in den Playoffs erwarten wird.

    Am Sonntag geht es dann zum zweiten Mal nach dem Gewinn der Meisterschaft in der vergangenen Saison zurück in die Kölner Lanxess-Arena. Ist es für Sie daher immer noch eine ganz besondere Partie?

    Gawlik: Diese Frage kann ich erst nach dem Spiel beantworten. Fakt ist jedoch, dass die erste Begegnung in Köln vor einigen Wochen schon sehr emotional für mich war. Als ich die Arena zum ersten Mal wieder betreten habe, hatte ich Gänsehaut. Zudem sind auch sehr viele Erinnerungen wieder hochgekommen.

    Darunter war sicherlich auch Ihr 1:0-Führungstreffer im siebten und entscheidenden Finalspiel! In dieser Saison hat es bei den Panther-Partien mittlerweile schon Tradition, dass die Anhänger in der 37. Minute jeder Begegnung den Hit „Der Christoph Gawlik schoss das Tor“ anstimmen. Wie nehmen Sie diese Fangesänge wahr?

    Gawlik: Ehrlich gesagt habe ich lange gebraucht, um das zu realisieren. Nachdem mich jemand darauf aufmerksam gemacht hat, habe ich erst gemeint, dass die Fans „Gawlik schieß ein Tor“ singen würden, da ich zu diesem Zeitpunkt noch keines geschossen hatte (lacht). Aber dann wurde ich aufgeklärt, was tatsächlich dahinter steckt. Ich habe mich natürlich ungemein darüber gefreut. Es ist einfach eine große Ehre und tolle Sache, wenn man von den Anhängern einen solchen Sprechgesang in jedem Spiel bekommt. Das macht mich schon stolz.

    Apropos Fans: Rund 800 ERCI-Anhänger werden das Team am Sonntag nach Köln per Sonderzug begleiten. Ist dies für die Spieler eine zusätzliche Motivation?

    Gawlik: Oh ja, definitiv! Und wenn die dann wieder richtig Gummi geben, dann wird die Kölner Halle mächtig brennen (lacht).

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