Ingolstadt Der ERC Ingolstadt ist in der Deutschen Eishockey-Liga – neben Spitzenreiter Eisbären Berlin – weiterhin das Maß aller Dinge. Mit den beiden Erfolgen gegen die Adler Mannheim (4:2) und Krefeld Pinguine (4:3) kletterten die Schanzer auf den zweiten Tabellenplatz. Im Gespräch mit der Neuburger Rundschau äußert sich Panther-Sportdirektor Jim Boni über...
...das zurückliegende Sechs-Punkte-Wochenende: „Gegen Mannheim ist die Mannschaft sehr konzentriert aufgetreten und hat 60 Minuten lang eine starke Teamleistung abgeliefert. In der Partie gegen Krefeld war dann auch das Glück etwas auf unserer Seite – wobei man aber schon auch sagen muss, dass gerade unser Torhüter Markus Janka eine phantastische Leistung abgeliefert hat. In der Vergangenheit haben wir in Krefeld oftmals richtig gut gespielt und sind dann mit leeren Händen nach Hause gefahren. Diesmal war es eben anders herum. Für das Team ist es auch wichtig, solche Partien zu gewinnen.“
...die Ausfälle von Prestin Ryan und Michael Waginger, die sich beide in Krefeld am Knie verletzt haben: „Die Kernspintomografie am Montag hat ergeben, dass sich beide eine Innenbanddehnung im Knie zugezogen haben. Glücklicherweise ist nichts gerissen, auch das Kreuzband hat nichts abbekommen. Wir hoffen daher, dass sowohl Wagi als auch Prestin nach der Länderspiel-Pause am 14. Februar in Hannover wieder dabei sein können.“
...den momentanen „Notstand“ in der Verteidigung (nach Chris Heid, Jakub Ficenec und Michel Périard fiel mit Prestin Ryan in Krefeld bereits der vierte Abwehrspezialist verletzt aus): „Keine Frage, die Situation ist momentan sicherlich nicht einfach. Ich habe bereits in der vergangenen Woche nach der Verletzung von Michel Périard (Gehirnerschütterung, Anm. d. Red.) das Gespräch mit unserer Geschäftsführung gesucht, um zu erörtern, ob wir in diesem Bereich personell nochmals nachlegen können. Dabei wurde mir jedoch gesagt, dass der Etat bereits ausgereizt sei. Durch den jetzigen Ausfall von Ryan hat sich das Ganze natürlich noch einmal etwas verschärft. Ich werde jedenfalls nochmals mit unseren Verantwortlichen darüber sprechen. Erst dann wird sich entscheiden, ob wir vielleicht doch noch einmal tätig werden können.“
...die immer größer werdende Zahl an Gehirnerschütterungen im nationalen und internationalen Eishockey (in Ingolstadt erwischte es in dieser Saison bereits Christoph Gawlik, Chris Heid und Michel Périard): „Ein ganz schwieriges Thema. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass diese vor allem deshalb vermehrt auftreten, da man nun genauere Erkenntnisse über das Krankheitsbild, sprich die dazugehörigen Symptome hat. Zu meiner aktiven Zeit als Spieler hat man sich über Kopfschmerzen oder Übelkeit keine großen Gedanken gemacht, sondern einfach weitergespielt. Die Gründe für die Zunahme an Gehirnerschütterungen sind indes vielseitig. Beispielsweise ist das Spiel in den vergangenen Jahren wesentlich schneller geworden. Auch wird der Schläger nicht mehr ausschließlich zum „Bremsen“ eines Gegenspielers, sondern auch beim Checken in Kopfhöhe eingesetzt. Meines Erachtens gehört bereits jeder Versuch, den Kontrahenten auf dieser Höhe zu checken, hart bestraft. Eine weitere Änderung würde ich auch beim oberen Teil der Ausrüstung vornehmen. So bestehen zum Beispiel Ellbogenschützer aus Hartplastik. Wären diese etwas „softer“, dann würde auch die Verletzungsgefahr etwas zurückgehen.“
...das Gerücht, wonach Augsburgs Kapitän Sean O’Connor seinem Klub bereits den Wechsel nach Ingolstadt zur neuen Saison mitgeteilt hat: „Davon ist mir nichts bekannt. Fakt ist, dass wir – neben mehreren anderen Vereinen aus der DEL – Interesse an ihm haben und es mich auch freuen würde, wenn er sich tatsächlich für uns entscheidet. Wir müssen einfach abwarten, wie sich das Ganze letztlich entwickelt.“
...die sportliche Zukunft von Petr Fical, Rick Girard, Michael Waginger und Stephan Retzer: „Petr Fical habe ich offen und ehrlich gesagt, dass wir in der nächsten Spielzeit nicht mehr mit ihm planen. Ich denke, dass das ihm gegenüber eine faire Aussage ist. Bei Girard und Retzer ist nach wie vor alles offen, wobei es letztlich auch eine Geldfrage ist. Der Vorteil von Stephan (Retzer) besteht darin, dass er sowohl Verteidiger als auch Stürmer spielen kann. Was Michael Waginger betrifft: Ich werde mich in Kürze mit ihm zusammensetzen und über dieses Thema sprechen.