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DEL: Nach Final-Pleite: Larry Huras verlässt den ERC Ingolstadt

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Nach Final-Pleite: Larry Huras verlässt den ERC Ingolstadt

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    Lieferten in dieser Saison auf der Panther-Bank eine prima Arbeit ab: Cheftrainer Larry Huras (links) und sein Assistent sowie künftiger Nachfolger Emanuel „Manny“ Viveiros.
    Lieferten in dieser Saison auf der Panther-Bank eine prima Arbeit ab: Cheftrainer Larry Huras (links) und sein Assistent sowie künftiger Nachfolger Emanuel „Manny“ Viveiros. Foto: Xaver Habermeier

    Der Traum von der erfolgreichen Titelverteidigung ist geplatzt: Am Mittwochabend unterlag der ERC Ingolstadt im sechsten DEL-Finalspiel den Adlern Mannheim mit 1:3 (0:0, 1:1, 0:2). Der Hauptrunden-Erste setzte sich damit in dieser packenden Serie mit 4:2 durch und konnte nach der Schlusssirene die Meistertrophäe aus den Händen von DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke entgegennehmen.

    Trotz dieser Endspiel-Niederlage und der daraus resultierenden ersten Enttäuschung kann man vor der Leistung der Schanzer in dieser Saison nur den Hut ziehen. Nach einer großartigen Punktrunde (Platz drei) kämpfte man sich völlig unerwartet erneut ins Finale vor, indem letztlich der Liga-Krösus aus Mannheim mit seinen zahlreichen deutschen Nationalspielern verdient die Oberhand behielt. Nach NR-Informationen war dies zugleich auch das letzte Spiel von Cheftrainer Larry Huras, der die Panther nach einem Jahr wieder verlässt. Nachfolger wird sein bisheriger Assistent Emanuel „Manny“ Viveiros.

    Wie erwartet mussten die Oberbayern in diesem gestrigen Aufeinandertreffen auf Ryan MacMurchy verzichten. Der kanadische Angreifer, der erst am vergangenen Sonntag nach überstandener Gehirnerschütterung sein Comeback gefeiert hatte, zog sich beim Training am Donnerstag eine tiefe Fleischwunde am Fuß zu, die im Krankenhaus genäht werden musste. Seinen Platz am Angriff nahm Martin Davidek ein, während Verteidiger Aaron Brocklehurst als neunter ausländischer Akteur in den Kader zurückkehrte. Aber auch die Adler waren erneut nicht frei von Sorgen. Neben „Oldie“ Glen Metropolit konnte Headcoach Geoff Ward auch auf die Dienste von Stürmer Frank Mauer nicht zurückgreifen. Dadurch kam Youngster Mirko Höfflin zu einem Endspiel-Debüt.

    Den Angriffsbemühungen der Gäste tat dies allerdings keinen Abbruch. Im Gegenteil, sie übernahmen von Beginn an das Kommando und erarbeiteten sich ein drückendes Übergewicht. Die Schussbilanz in den ersten zwölf Minuten: 10:1 für Mannheim! Die Panther kamen in dieser Phase mit dem extrem frühen Forechecking der Adler überhaupt nicht zurecht, leisteten sich bereits im Spielaufbau etliche Fehlpässe und konnten sich dementsprechend im gegnerischen Drittel kaum festsetzen.

    Da die Kurpfälzer auch die Mehrzahl der Zweikämpfe für sich entschied, lag deren Führungstreffer förmlich in der Luft. Doch ERCI-Schlussmann Timo Pielmeier reagierte mehrfach prächtig. Erst eine Strafzeit gegen Martin Buchwieser (12.) ebnete den Schanzern auch offensiv den Weg in dieses Match. Den ersten Warnschuss gab dabei Thomas Greilinger ab (12.). Der 33-Jährige scheiterte jedoch ebenso an Adler-Keeper Dennis Endras wie Michel Periard (14.) und Jeffrey Szwez (16.), der sich auch im weiteren Verlauf dieser Begegnung immer wieder vor Endras aufbaute, um diesem die Sicht zu nehmen.

    Nachdem die Oberbayern ein weiteres Powerplay ungenutzt verstreichen ließen (24.), machten sie es in der 29. Minute besser: Bei „Fünf-gegen-Fünf“ bewies Brandon Buck eine tolle Übersicht, als er seitlich hinter dem Mannheimer Gehäuse die Scheibe so lange hielt, bis der durchgestartete Christoph Gawlik plötzlich frei stand. Seinen ersten Versuch konnte Endras noch parieren, doch den Nachschuss beförderte der künftige Düsseldorfer zur Führung über die Linie (29.).

    Lange freuen konnten sich die Panther-Anhänger allerdings nicht. Nach einem fulminanten Lattenknaller von Greilinger (30.) sowie einem großzügigen „Strafzeiten-Geschenk“ der beiden Unparteiischen Daniel Piechaczek und Lars Brüggemann, die Dustin Friesen für eine Nichtigkeit in die „Kühlbox“ schickten, dauerte es ganze sieben Sekunden, ehe der Favorit ausgeglichen hatte. Torschütze war Kurtis Foster mit einem platzierten Schuss (32.).

    Der entscheidende Schritt in Richtung Titelgewinn gelang der Ward-Truppe schließlich in der 44. Minute: Andrew Joudry gab einem Schuss von Steven Wagner mit dem Rücken zum Ingolstädter Gehäuse stehend die entscheidende Richtungsänderung - 1:2! Die Hausherren kämpften zwar auch im Anschluss verbissen weiter. Aber mit schwindenden Kräften konnten sie die drohende Niederlage nicht mehr abwenden. Den Schlusspunkt setzte schließlich Rheault exakt 24 Sekunden vor der Schlusssirene mit seinem Empty-Net-Goal.

    Statistik zum Spiel

    ERC Ingolstadt: Pielmeier – Köppchen, Picard; Friesen, Schopper; Kohl, Periard; Brocklehurst - Hager, Ross, Brooks; Taticek, Buck, Greilinger; Laliberte, Hahn, Szwez; Gawlik, Boucher, Davidek.

    Tore: 1:0 Gawlik (29.), 1:1 Foster (32./PP1), 1:2 Joudrey (44.), 1:3 Rheault (60./EN).

    Zuschauer: 4815 (ausverkauft).

    Stimmen zum Spiel

    Larry Huras (Trainer ERC Ingolstadt): „Natürlich sind wir momentan sehr enttäuscht. Ich persönlich bin dies jedoch nur über das Ergebnis, aber nicht über die Leistung meiner Mannschaft. Das Team hat sich von September bis heute sehr gut entwickelt und mit tollen Leistungen in dieses Finale gekämpft. Darüber bin ich sehr stolz. Überrascht war ich allerdings, dass nicht Dennis Endras zum MVP dieser Serie gekürt wurde. Gerade in den letzten drei Partien haben wir einfach zu wenige Tore geschossen.“

    Patrick Hager (Stürmer ERC Ingolstadt): „Ich denke, es war auch heute wieder ein sehr gutes Spiel zweier starker Mannschaften. Letztlich haben wir in dieser Serie nicht geschafft, die engen Partien zu unseren Gunsten zu entscheiden. Und deshalb hat Mannheim am Ende verdient gewonnen.“

    Christoph Gawlik (Stürmer ERC Ingolstadt): „Meine Enttäuschung über das verlorene Finale ist riesengroß. Wenn man schon einmal so weit gekommen ist, dann möchte man auch triumphieren. Das tut schon verdammt weh. Zu einem Fazit, warum es am Ende nicht geklappt hat, bin ich nicht in der Lage.“

    Timo Pielmeier (Torhüter ERC Ingolstadt): „Wir haben alles in dieser Serie gegeben und wollten den Titel mit aller Macht verteidigen. Leider ist uns das nicht gelungen. Im vergangenen Jahr haben wir die Kleinigkeiten richtig gemacht - diesmal waren des die Mannheimer Adler. Von dem her haben sie sich in dieser Saison sicherlich verdient durchgesetzt.“

    Patrick Köppchen (Kapitän ERC Ingolstadt): „Natürlich ist es extrem bitter und ein blödes Gefühl, wenn man den Gegner in der eigenen Halle feiern sieht. Nüchtern betrachtet muss man aber schon eingestehen, dass sich Mannheim absolut verdient diese Meisterschaft gesichert hat.“

    Petr Taticek (Stürmer ERC Ingolstadt): „Die Enttäuschung ist sehr groß. Mir tut es sehr leid, dass ich dem Team in den Finals nicht besser helfen konnte. Gerade in den Eins-gegen-Eins-Situationen hätte mehr kommen müssen

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