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DEL-Finale: Eishockey-Meisterschaft: Dämpfer für den ERC Ingolstadt

DEL-Finale

Eishockey-Meisterschaft: Dämpfer für den ERC Ingolstadt

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    Kein Durchkommen: Patrick Hager und die Ingolstädter Panther hatten gestern Abend gegen die Adler Mannheim einen schweren Stand, kassierten am Ende eine deutliche 2:6-Niederlage.
    Kein Durchkommen: Patrick Hager und die Ingolstädter Panther hatten gestern Abend gegen die Adler Mannheim einen schweren Stand, kassierten am Ende eine deutliche 2:6-Niederlage. Foto: Xaver Habermeier

    In der diesjährigen DEL-Finalserie ist wieder alles offen: Der ERC Ingolstadt konnte den Vorteil des 6:1-Auswärtssieges am vergangenen Dienstag nicht nutzen und musste gestern Abend in der heimischen Saturn-Arena gegen die Adler Mannheim eine 2:6 (1:2, 1:2, 0:2)-Niederlage hinnehmen. Damit steht es in dieser „Best-of-Seven“-Serie nun 2:2-Unentschieden. Spiel Nummer fünf findet bereits am Sonntag (14.30 Uhr) in der Mannheimer SAP-Arena statt.

    Mannheimer Wechsel zahlt sich aus

    „Sicherlich haben wir durch die 2:1-Führung in dieser Serie einen kleinen Vorteil. Nachdem die Adler nun jedoch unter Druck stehen und das nächste Match bei uns gewinnen müssen, erwarten wir auf alle Fälle eine sehr starke gegnerische Mannschaft“, so Panther-Cheftrainer Larry Huras. Auch sein Angreifer Petr Taticek wusste bereits im Vorfeld dieses vierten Aufeinandertreffens: „Wir müssen auf alle Fälle unser bestes Eishockey zeigen und noch mehr investieren als in den vorangegangenen drei Partien.“

    Während Huras gestern bis auf den gesperrten Jean-Francois Boucher (er wurde durch Björn Barta ersetzt) das gleiche Team wie in den ersten Finalspielen ins Rennen schickte, nahm sein Mannheimer Kollege eine Änderung vor: Für den angeschlagenen Glen Metropolit durfte Martin Buchwieser ran. Eine Änderung, die sich bereits in der vierten Minute auszahlen sollte.

    Zwar hatten die Oberbayern durch Christoph Gawlik (3.) und Patrick Hager (4.), der bei seinem Antritt in Richtung gegnerisches Gehäuse hart bedrängt wurde (4.), die ersten Chancen. Doch in Führung gingen die Kurpfälzer. Nach einem Scheibengewinn in der eigenen Zone schalteten sie blitzschnell um und fuhren einen Konter, den ausgerechnet Buchwieser mit einem Schuss unter die Latte abschloss.

    Ingolstädter Picard erzielt den zwischenzeitlichen Ausgleich

    Ingolstadt zeigte sich davon jedoch wenig geschockt, hielt weiter an seinem „Gameplan“ fest und kam schon kurz darauf zum 1:1-Ausgleich. Alexandre Picard, der erst am Mittwoch zum zweiten Mal Vater geworden war, beförderte unter den Augen des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer den Puck von der blauen Linie in den Kasten von Dennis Endras, der dabei keine glückliche Figur abgab.

    Da jedoch auch Panther-Schlussmann Timo Pielmeier im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs bei einem harmlosen Schuss von Kurtis Foster daneben griff (12.), ging der Hauptrunden-Erste mit einem Ein-Tore-Vorsprung in die erste Drittelpause. Dieser hätte sogar durchaus noch deutlicher ausfallen können. Aber Pielmeier rettete zunächst gegen Jochen Hecht (16.), dann traf Frank Mauer in Überzahl nur den Pfosten (20.).

    Chancenlos war der Panther-Schlussmann allerdings in der 25. Minute: Erneut hatten die Gäste schnell und aggressiv umgeschaltet und ihren Verteidiger Bobby Raimond in Schuss-Position gebracht. Dieser zielte dabei derart genau, dass die Hartgummischeibe im Tordreieck der Schanzer einschlug - 1:3! Im Gegensatz zu den ersten drei Begegnungen erwiesen sich die Mannheimer im Ausnutzen ihrer Chancen diesmal nahezu eiskalt und ließen erahnen, warum sie als haushoher Favorit in diese Finalserie gegangen waren.

    Mannheimer Treffer vor Ende des zweiten Drittels trifft Ingolstadt

    Ein weiterer Verteidiger-Treffer – diesmal von Michael Périard in Überzahl (28.) – brachte den amtierenden deutschen Meister zwar wieder heran und die mit 4815 Zuschauern ausverkaufte Saturn-Arena zum Brodeln. Aber die Ward-Truppe hatte auch diesmal die richtige Antwort parat. Nachdem abermals Mauer nur das Gestänge des ERCI-Kastens getroffen hatte (32.), nutzte Christoph Ullmann eine ungewohnte Nachlässigkeit in der Ingolstädter Verteidigung, zog nahezu unbedrängt vor das Tor und vollstreckte zum 2:4 (38.).

    Ein Treffer kurz vor der zweiten Drittelsirene, der bei den Hausherren offensichtlich Wirkung hinterlassen hatte. Auch im Schlussabschnitt erwiesen sich die Adler als deutlich bissiger, zielstrebiger und dementsprechend gefährlicher. Hatten die Panther beim „doppelten Pfostentreffer“ von Ullmann noch mächtig Dusel (42.), sorgte schließlich der freistehende Mauer mit dem 5:2 für die Vorentscheidung (45.).

    Bitter für den Torschützen: Er musste in der 52. Minute nach einem fairen Check von Picard mit einer Knieverletzung vom Eis. Den Schlusspunkt in dieser Partie setzte schließlich Nikolai Goc. Als der ERCI in Überzahl agierten und Pielmeier für einen zusätzlichen Feldspieler vom Eis nahm, beförderte der Verteidiger den Puck zum 6:2-Endstand ins Tor (59.).

    ERC Ingolstadt: Pielmeier – Schopper, Friesen; Picard, Köppchen; Périard, Kohl; Brocklehurst – Taticek, Buck, Greilinger; Laliberte, Hahn, Szwez; Hager, Ross, Brooks; Gawlik, Boucher, Davidek. – Tore: 0:1 Buchwieser (4.), 1:1 Picard (7.), 1:2 Foster (10.), 1:3 Raymond (25.), 2:3 Periard (28./PP1), 2:4 Ullmann (38.), 2:5 Mauer (45.), 2:6 Goc (59./EN). – Zuschauer: 4815 (ausverkauft).

    Das sind die Stimmen zum Spiel

    Larry Huras (Trainer ERC Ingolstadt): „Wir haben heute sehr schlecht gespielt und den Mannheimern mindestens zwei oder drei Tore geschenkt. Ich habe schon am Donnerstag im Training gemerkt, dass einige Jungs nach dem deutlichen 6:1-Erfolg in Mannheim etwas zu entspannt waren. Entscheidend war, dass wir zu viele Zweikämpfe verloren haben. Letztlich war der Adler-Sieg heute hochverdient.“

    Geoff Ward (Trainer Adler Mannheim): „Auch wenn wir heute hin und wieder etwas Scheibenglück hatten, war der Erfolg sicherlich verdient. Ich habe bei meiner Mannschaft gar nicht so viel verändert. Die entscheidende Leistungssteigerung kam von den Jungs selbst. Zur Verletzung von Frank Mauer kann ich noch nichts sagen. da er erst noch von unserem Arzt genauer untersucht wird.“

    Patrick Köppchen (Kapitän ERC Ingolstadt): „Wir haben die Adler definitiv nicht unterschätzt. Wir dies tut, ist geistig verwirrt. Wir müssen diese Partie schnell abhaken und uns auf das nächste Match am Sonntag konzentrieren. Das Schöne in den Playoffs ist, dass es immer Schlag auf Schlag weitergeht.“

    Patrick Hager (Stürmer ERC Ingolstadt: „Natürlich wäre es klasse gewesen, wenn wir das heutige Spiel gewonnen hätten. Aber letztlich hat sich nichts geändert. Wir brauchen nach wie vor zwei Siege. Dass wir gerade bei „Fünf-gegen-Fünf“ fünf Gegentreffer kassieren, ist für uns eigentlich völlig untypisch. Aber daran sieht man, dass wir einfach die Mehrzahl der Zweikämpfe verloren haben. Letztlich war unsere Leistung einfach nicht gut genug, um diese Partie zu unseren Gunsten zu entscheiden.“

    Jared Ross (Stürmer ERC Ingolstadt): „Wir waren diesmal nicht in der Lage, die Geschwindigkeit der Mannheimer mitzugehen. Warum dies der Fall war, kann ich ehrlich gesagt nicht erklären. Um die Meisterschaft zu holen, müssen wir eben nun ein weiteres Mal in der SAP-Arena gewinnen – am besten schon am Sonntag! Wie das geht, haben wir ja schon am vergangenen Dienstag gezeigt. Warum sollte uns das nicht nochmals gelingen?“.

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