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Nach dem Sieg gegen Wolfsburg: Augsburger Panther: Die Blickrichtung geht zum Finale

Nach dem Sieg gegen Wolfsburg

Augsburger Panther: Die Blickrichtung geht zum Finale

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    Duanne Moeser und Trainer Larry Mitchell (Bild: Wagner)
    Duanne Moeser und Trainer Larry Mitchell (Bild: Wagner) Foto: Ulrich Wagner

    Es müssen außergewöhnliche Tage sein, wenn ein Mann wie Duanne Moeser mit seinen 47 Jahren plötzlich mit rot gefärbten Haaren im Curt-Frenzel-Stadion auftaucht. "Ich habe unserem Verteidiger Florian Kettemer und meinen Kindern versprochen, dass ich das mache, wenn wir im Viertelfinale die Berliner Eisbären ausschalten".

    Die Panther sind im Halbfinale angekommen und so trug der Sportmanager Duanne Moeser am Sonntag beim 1:0 gegen die Wolfsburg Grizzly Adams seine neue Frisur zur Schau und reihte sich ein in die Rothaar-Fraktion mit Kettemer, Verteidiger Benedikt Kohl und Torhüter Dennis Endras. "Aber nur für einen Tag", kündigte Moeser die Rückkehr zur Normalität an.

    Die Zeiten sind verrückt genug für die Panther. Vor einigen Wochen hob Geschäftsführer Max Fedra nach dem Erfolg in der ersten Play-off-Runde gegen Mannheim noch beschwörend die Hände und forderte himmlischen Beistand. "Lieber Gott, früher saßen die Menschen auf den Bäumen am Curt-Frenzel-Stadion, weil es ausverkauft war, das möchte ich auch einmal erleben."

    Einige Fans bekamen ihr Geld zurück

    Mittlerweile war die Arena zweimal hintereinander gerammelt voll und Manager Max Fedra verkaufte persönlich Fanschals vor dem Stadion. Es gab aber Beschwerden von Besuchern, dass sie nichts sehen können. "Das waren nicht einmal 20, denen haben wir das Eintrittsgeld zurückgezahlt, so Fedra. Andere fanden auf den Rängen keinen Platz und mussten sich mit Plätzen auf einem Grünstreifen begnügen.

    Augsburg ist im April 2010 eishockeyverrückt, wie die Mannschaft am Samstag morgen um 6.30 Uhr erfuhr, als sie von rund 50 Fans bei der Rückkehr vom ersten Spiel in Wolfsburg empfangen wurde. "So etwas habe ich noch nie erlebt, das war auch Gesprächsthema in unserer Kabine. Gerade solche Kleinigkeiten peitschen uns nach vorne", gibt Trainer Larry Mitchell zu.

    Zweimal haben seine Panther gegen Wolfsburg gewonnen, nur noch ein Sieg fehlt den Augsburgern zum Einzug in das Finale. "Alle sind wie elektrisiert, aber der finale Sieg in einer Serie ist immer besonders schwer", weiß Fedra aus langjähriger Erfahrung. Er nennt Gründe für den Erfolg seiner Mannschaft:

    Transfers: "Es war ein kluger Schachzug, während der Saison zwei zusätzliche ausländische Profis zu verpflichten. Keiner ist seitdem unantastbar." Denn nur zehn von 12 Importspieler dürfen im Spiel eingesetzt werden.

    Disziplin: "Jeder hält sich kompromisslos an das ausgegebene taktische Konzept und verzichtet auf Schönspielerei."

    Selbstbewusstsein: "Jeder ist vom eigenen Leistungsvermögen überzeugt - ohne überheblich zu sein. Keiner ist satt und denkt, jetzt haben wir genug erreicht."

    Torwart: "In allen Serien war Dennis Endras der große Unterschied."

    Der Nationaltorhüter hat in den Play-offs eine Fangquote von 95,2 Prozent und seine eigene Erklärung für den Höhenflug. "Die Mannschaft kämpft vorbildlich. Jeder geht an seine Grenzen und strebt mit aller Kraft den Erfolg an. Wir nehmen alles mit, was möglich ist."

    Am Sonntag unterhielt er sich im VIP-Raum mit seinem Spezialtrainer Josef "Peppi" Heiß und analysierte die Partie. "Es gab nur eine Szene, in der Dennis nicht so gut aussah", war sich Heiß mit seinem Schützling einig. "Aber im Moment passt bei ihm alles. Er hat das Gefühl für den Torraum und das richtige Timing." Der frühere Nationaltorhüter Heiß fühlt sich an seine eigene Saison 1994/95 erinnert.

    Damals gewann er mit den Kölner Haien den Titel und blieb dreimal ohne Gegentor. Ein gutes Omen? "Im Moment läuft alles rund, die Augsburger dürfen aber ihr Glück nicht überstrapazieren", meint Peppi Heiß mit Blick auf die vielen Schüsse auf das Augsburger Tor. Von Peter Deininger

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