Aus und vorbei – zum zweiten Mal in Folge sind die Panther in der besten Eishockey-Zeit des Jahres wieder nur Zuschauer. In den schwierigen Corona-Jahren schaffte es die Mannschaft weder in der vergangenen noch in der aktuellen Saison in die K.o.-Runde. Das Scheitern hat jedoch wenig mit dem Pandemie-Chaos zu tun.
Unter den schwierigen Verhältnissen hatten alle Klubs der Deutschen Eishockey Liga zu leiden. In der Augsburger Mannschaft hat sich eine ungute Zufriedenheit breitgemacht. Das Erreichen der Play-offs wird zwar von Beginn an als großes Ziel ausgerufen. Aber wenn es nicht klappt, sei es auch nicht so schlimm. Wir sind halt die kleinen Augsburger. Zu schnell ist das Team satt.
Den Augsburger Panthern fehlte der absolute Siegeswille
Der absolute Siegeswille war in dieser Saison nicht erkennbar. Zu groß die Diskrepanz zwischen laschen Auswärtsauftritten und teils starken Leistungen im Curt-Frenzel-Stadion. Wer in der Lage ist, im eigenen Stadion den Tabellenführer und Deutschen Meister Berlin mit 3:2 niederzuringen, sollte in jeder DEL-Stadt bestehen können. Doch auswärts hieß es zu oft von den Trainern als Grund für die Pleite: Wir waren nicht bereit.
Dafür ist jedoch der Trainerstab verantwortlich. Der vor der Saison verpflichtete und inzwischen freigestellte Coach Mark Pederson hat die DEL unterschätzt. Den Sprung aus Dänemark nach Deutschland hat der Kanadier nicht gemeistert. Die Abwehr war personell zu schwach aufgestellt.
Aus dem aktuellen Panther-Team bleibt ein kleiner Rest
Für die kommende Saison wird Hauptgesellschafter Lothar Sigl nicht um einen größeren Umbau herumkommen. Die Schlüsselpositionen sind der Trainer und die Torhüter. Die sportliche Bilanz des aus der Schweiz verpflichteten Serge Pelletier ist negativ. Den Abstieg hat der Kanadier zwar vermieden. Der angekündigte Neustart unter dem 56-jährigen Coach blieb jedoch aus.
Ein kleiner Kern wird bleiben, darunter Kapitän Brady Lamb, Spielmacher Drew LeBlanc und Abwehrhüne Henry Haase. Torjäger Adam Payerl drängt sich für eine Vertragsverlängerung auf. Der Rest des Personals jedoch steht auf dem Prüfstand. Auf der Torhüterposition ist eine nüchterne Analyse gefragt. Stammtorwart Olivier Roy in Bestform macht jedes DEL-Team besser. Aber viel zu oft fehlte der verletzungsanfällige Frankokanadier in den vergangenen zwei Jahren. Konstanz auf dieser Position entscheidet jedoch über Erfolg oder Misserfolg der ganzen Mannschaft. Deshalb: Die Panther stehen vor einem Umbruch.