Die Augsburger Panther stecken nach sieben Pleiten in Folge in akuter Abstiegsgefahr. Viele Fans fordern eine Reaktion des Klubs, die nur lauten könne: Trainer Peter Russell muss gehen. Klar ist: Die Mannschaft spielt schlecht. Und klar ist auch, dass durch die Rückkehr der Auf- und Abstiegsregelung der Druck auf alle Beteiligten enorm gewachsen ist. Ein Absturz in die Zweitklassigkeit hätte für den ganzen Klub und sein Umfeld unabsehbare Konsequenzen.
Deshalb wird Russell, wenn er nicht bald liefert, seinen Job verlieren. Höchstwahrscheinlich bleiben ihm nur noch zwei Spiele Zeit, um eine Trendwende einzuleiten. Dann steht die Deutschland-Cup-Pause an, in der Panther-Hauptgesellschafter Lothar Sigl traditionell eine erste Zwischenbilanz zieht. Wie diese ausfallen wird, dürfte klar sein.
Trainer-Entlassung wäre nur ein kurzfristiger Lösungsversuch
Eine Trennung von Russell wäre aber nur ein kurzfristiger Lösungsversuch für ein sehr viel grundsätzlicheres Problem. Seit dem Abschied von Mike Stewart fehlt es beim Zusammenstellen der Mannschaft an Expertise. Hauptgesellschafter Lothar Sigl gilt zwar als gewiefter Verhandler, wenn es um die Ausgestaltung von Verträgen geht. Bei der Auswahl des spielenden Personals muss er sich aber auf seine sportliche Leitung verlassen. Russell kommt aus der DEL2 und hätte vermutlich stark davon profitiert, einen DEL-erfahrenen Manager an seiner Seite zu haben. Larry Mitchell wäre so ein Mann gewesen, hat nun aber in der Schweiz einen Job bekommen. Seit dem 1. November steht der ehemalige Panther-Coach beim EHC Kloten unter Vertrag.
Den Posten eines Sportdirektors (oder wie auch immer man die Stelle benennen will) gibt es in Augsburg nicht. Bisher haben das die Trainer in Personalunion gemacht. Es wäre an der Zeit, diese Konstruktion zu überdenken.