Es ist ein Reflex, der immer dann einsetzt, wenn etwas derart Furchtbares passiert ist, wie am Wochenende. Beim Zusammenprall mit einem Gegenspieler war der Ex-AEV-Spieler Adam Johnson von einer Schlittschuhkufe so schwer am Hals verletzt worden, dass er kurze Zeit später im Krankenhaus starb. Ein tragischer Unfall, der, so schreiben es viele Kommentatoren jetzt, hätte verhindert werden können. In Schweden zum Beispiel müssen Spieler schon seit langem eine Art Halskrause tragen, um derartige Verletzungen zu verhindern. Diese Regelung wurde dort zur Pflicht, als sich vor 20 Jahren ein ähnlich schwerer Unfall ereignet hatte. Im Nachwuchs ist der Halsschutz weltweit verpflichtend.
Unfall von Adam Johnson: Halskrause bisher freie Entscheidung bei Eishockeyspielern
Nun ist die Diskussion über die Einführung einer Halskrause im Profibereich also auch hierzulande eröffnet. Gleichzeitig gehört zur Wahrheit, dass es die Möglichkeit, eine solche zu tragen, schon immer gibt. Auch in der DEL kann sich jeder Spieler dafür entscheiden. Kaum einer macht es. So tragisch der Anlass ist: Vielleicht setzt nun ein Umdenken ein. Es sollte im Interesse jedes Einzelnen sein, sich bestmöglich zu schützen.
Wahrscheinlich aber behalten die Kommentatoren am Ende recht: Es bedarf wohl erst einer verbindlichen Regelung, um die Halskrause auch tatsächlich einzuführen. Denn so unwahrscheinlich solch schlimme Unfälle auch sind, es sollte alles unternommen werden, die Spieler bestmöglich zu schützen.