Zwölfter gegen Dreizehnter. Augsburg gegen Iserlohn – es war ein durchaus richtungsweisendes Spiel im Tabellenkeller der Deutschen Eishockeyliga (DEL), das die Panther am Freitagabend bestritten. Sie taten es mit Erfolg, gewannen 6:2 (1:1, 2:1, 3:0) und verschafften sich damit zumindest vorübergehend ein bisschen Abstand zu Abstiegsplatz 14.
Es hatte bis zu diesem zehnten Spieltag gedauert, ehe der neue Panther-Kapitän David Warsofsky zu seinem ersten Einsatz kam. In der Vorbereitung hatte er sich verletzt und kehrte in Iserlohn zurück in den Kader. Nach exakt 26 Sekunden fand er sich jedoch schon auf der Strafbank wieder. Die Szene war symptomatisch für den Spielverlauf: Iserlohn drängte mit viel Energie auf den ersten Heimsieg, Augsburg beschränkte sich im wesentlichen auf die Defensive.
Tim Schüle trifft für Augsburg zum 1:0
Um so überraschender war es, als die Gäste in Führung gingen. Bei Vier-gegen-Vier tauchte Tim Schüle plötzlich mutterseelenallein vor Roosters-Torwart Kevin Reich auf und traf zum 1:0 (18.)
Doch die Antwort lies nicht einmal zwei Minuten auf sich warten. Ein vergleichsweise harmloser Schuss von Tyler Boland mogelte sich irgendwie zwischen Pfosten und Panther-Torwart Markus Keller hindurch und trudelte über die Linie zum 1:1 (19.).
Ungewohnt aus Augsburger Perspektive war es, den langjährigen Panther-Spielmacher Drew LeBlanc im Trikot der Roosters zu sehen. Ihn hatte es im vergangenen Sommer an den Seilersee verschlagen, nachdem er im Zuge der Augsburger Umbaumaßnahmen am Kader keinen Platz gefunden hatte. Beim zweiten Treffer der Gastgeber (in Überzahl) war Le-Blanc mittendrin im Geschehen: Er arbeitete mit vollem Körpereinsatz vor Keller und verschaffte seinem Kollegen Michael Dal Colle damit die Möglichkeit, ungestört zum 2:1 für Iserlohn einschießen zu können (24.).
DEL: Iserlohn ist gegen Augsburger Panther eigentlich druckvoller
Der Dauerdruck der Hausherren zeigte sich auch darin, dass die Panther immer wieder auf die Strafbank marschierten. Doch das hinderte diese erst einmal nicht daran, Tore zu schießen. Zach Mitchell traf nach einem Bilderbuchkonter in Unterzahl zum 2:2 (27.).
In der Offensive waren die Gäste aber auch in der Folge eher selten zu finden. Das Hauptaugenmerk lag eindeutig darauf, hinten möglichst sicher zu stehen. Gleichzeitig blieben die Panther mit schnellen Kontern gefährlich. AEV-Eigengewächs Christian Hanke war es vorbehalten, in seinem ersten Saisonspiel die Panther (nach wunderbarer Vorarbeit von Chris Collins) wieder in Führung zu bringen (35.). In der zweiten Drittelpause sagte der 20-Jährige bei Magentasport, dass sich seine Mannschaft im ersten Drittel schwer getan habe, den Gameplan durchzuziehen. Im zweiten Durchgang sei das dann besser gelungen. Den Treffer zum 3:2 beschrieb er eher unaufgeregt: „Das Tor hätte jeder schießen können. Ich stand halt glücklicherweise da nach einem perfekten Pass von Collins.“
AEV spielt schnörkellos und verschafft sich Luft in der DEL
Ebenfalls unaufgeregt begann der letzte Abschnitt. Augsburg hatte das Geschehen aus einer gut sortierten Defensive heraus im Griff. Iserlohn gingen die Ideen aus, diese zu knacken. Die Panther spielten schnörkellos. Hin und wieder ein Nadelstich nach vorne, hinten konsequent und konzentriert in den Zweikämpfen.
Die Entscheidung dann sechseinhalb Minuten vor dem Ende. Thomas J. Trevelyan stocherte die Scheibe an Reich vorbei zum 4:2 für Augsburg (54.) – die Vorarbeit kam erneut von Collins.
Iserlohn warf in den letzten Minuten noch einmal alles nach vorne. Doch die Panther hielten dagegen, Jordon Southorn und Anrei Hakulinen trafen beide ins leere Roosters-Tor zum 6:2.
Augsburger Panther Keller – Warsofsky, Renner; Schüle, Rantakari; Southorn, Sezemsky; Van der Linde – Puempel, Esposito, Mitchell; Trevelyan, Collins, Hanke; Andersen, Hakulinen, Karjalainen; Tosto, Oblinger, Elias
Tore 1:0 Schüle (18.), 1:1 Boland (19.), 2:1 Dal Colle (24.), 2:2 Mitchell (27.), 3:2 Hanke (35.), 4:2 Trevelyan (54.), 5:2 Southorn (60.), 6:2 Hakulinen (60.)
Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast "Augsburg, meine Stadt" mit Dennis Endras an, der Einblicke ins Innenleben der Augsburger Panther gibt.