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Eishockey: Worauf die Augsburger Panther nach dem Klassenerhalt den Fokus legen

Eishockey

Worauf die Augsburger Panther nach dem Klassenerhalt den Fokus legen

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    Die Fans der Augsburger Panther können sich überraschender Weise auf ein weiteres Jahr DEL-Eishockey freuen.
    Die Fans der Augsburger Panther können sich überraschender Weise auf ein weiteres Jahr DEL-Eishockey freuen. Foto: Siegfried Kerpf

    Passender hätte das Ende einer enttäuschenden Spielzeit kaum sein können. Andere Mannschaften mussten dafür sorgen, dass die Augsburger Panther den Klassenerhalt in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) bewerkstelligten. Weil der EV Ravensburg und der EC Bad Nauheim über sich hinauswuchsen und Favoriten stürzten, bleibt der AEV erstklassig und macht drei Jahrzehnte im Oberhaus voll.

    Zu den ersten Gratulanten zählten unter anderem die Nürnberg Ice Tigers, die sich über weitere Duelle (vor allem wohl auch über die kurze Anfahrt) freuten. An der Stimme von Augsburgs Manager Duanne Moeser war nicht zu erkennen, wie sehr er sich freute. „Crazy“ sei das gewesen, meint Moeser, wie der souveräne Tabellenführer Kassel Huskies am Tabellen-Sechsten Bad Nauheim gescheitert sei. Zu 95 Prozent plante der 60-Jährige laut eigener Aussage für Liga zwei, nun ist der weitaus weniger wahrscheinliche Fall des Ligaverbleibs eingetreten.

    DEL-Klassenerhalt: Anfang August steigen die Panther ins Training ein

    Für die Augsburger hätten die Play-offs in der DEL2 nicht besser laufen können. Anfang April besitzen sie Planungssicherheit, können mit Sponsoren den finanziellen Rahmen der Unterstützung festlegen, den Etat aufstellen und die Vorbereitung auf die kommende Saison angehen. Anfang August steigen die Profis ins Training ein, bis dahin sollte der Kader weitestgehend stehen.

    Hauptgesellschafter Lothar Sigl, Sportmanager Duanne Moeser und der Sportliche Leiter Christof Kreutzer hatten am Montagabend, unmittelbar nach dem erreichten Klassenerhalt, miteinander telefoniert, in den nächsten Tagen werden die Gespräche intensiviert. Zumindest suchen die Verantwortlichen diesmal keinen neuen Cheftrainer. Wie Kreutzer gegenüber unserer Redaktion bekräftigte, sieht er sich in der Lage, den Posten des Trainers und des Sportlichen Leiters zu vereinen. Er kündigte allerdings an, dass man sich im Trainerteam verbreitern wolle, sei es durch einen Co- oder einen Torwarttrainer.

    Konstanz auf der Trainerbank des AEV ist verloren gegangen

    Letztlich geht es darum, den Stillstand der jüngeren Vergangenheit zu überwinden. Die Panther standen stets für Konstanz auf der Trainerbank, doch zuletzt verkürzten sich die Amtszeiten. Mit Pederson, Pelletier, Russell und Suikkanen haben die Panther in den beiden vergangenen Spielzeiten vier Trainer verschlissen. Das lässt die Vermutung zu, dass nicht immer der Trainer für die uninspirierten und blutleeren Auftritte auf dem Eis verantwortlich war.

    Bislang erwies sich die Anhängerschaft des AEV als äußerst widerstandsfähig, selbst nach schwachen Auftritten suchte sie das Curt-Frenzel-Stadion wiederholt auf. Kreutzer, 55, verspricht, sich verstärkt am „Augsburger Weg“ zu orientieren. Konkreter wird er dabei nicht. „Wir haben noch viele Steine aus dem Weg zu räumen, damit wir auf dem Weg geradeaus laufen. Aber ich bin sehr zuversichtlich.“ Jeder, der für den Klub arbeite, sei bereit, alles auf den Tisch zu legen, was falsch gelaufen sei. „Es ist ganz wichtig, dass wir ehrlich miteinander umgehen.“

    Noch ist der Kader der Augsburger Panther rudimentär

    Letztlich wird die Arbeit des Vereins an den Erfolgen der DEL-Mannschaft und deren Auftritten gemessen werden. Bis zum Start der Vorbereitung haben Kreutzer und Co. Zeit, einen schlagkräftigen Kader zusammenzustellen. Wobei die Erstklassigkeit neben dem Salär in den Vertragsverhandlungen Gewicht haben wird. „Den einen oder anderen, den wir wollen, werden wir kriegen. Den einen oder anderen nicht. Das ist üblich“, erklärt Kreutzer.

    TOR: Torwart Dennis Endras bleibt bei den Augsburger Panthern. Letztes Jahr kam er aus Mannheim zurück nach Augsburg.
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    Neuer Kapitän, neuer Coach: Mit diesem Kader gehen die Augsburger Panther in die Saison 2023/24.

    Unter anderem will er die Weltmeisterschaft nutzen, um Spieler zu beobachten und zum AEV zu lotsen. Noch ist der Kader rudimentär, für die Abwehr sind Tim Schüle, Maximilian Renner (beide zuvor Bietigheim), Simon Sezemsky (Frankfurt), Niklas Länger und Mirko Sacher eingeplant, für den Angriff Marco Niewollik (eigene U20), Justin Volek und TJ Trevelyan. Auch Torwart Markus Keller bleibt. Ob diese Spieler Erstliga-Anforderungen genügen? Kreutzer betont: „Wir haben die neuen Spieler nicht dazugeholt, um jetzt wieder den Vertrag zu canceln.“ 

    In der DEL können die Augsburger Panther mehr ausländische Spieler verpflichten

    In der DEL2 hätte der AEV seine Mannschaft verjüngen und stärker auf deutsche Spieler ausrichten müssen, nun dürfen wieder mehr Ausländer eingesetzt werden. Außerdem dürften namhafte Profis, die mit einem Abgang liebäugelten, wieder gesprächsbereiter sein. Zu diesen zählt der ehemalige Nationaltorhüter Dennis Endras. Im „Stockcheck“, dem Eishockey-Podcast der Allgäuer Zeitung, deutet der 37-Jährige an, dass er im Fall eines Abstiegs seine Karriere beendet hätte. Der überraschende Klassenerhalt lässt ihn umdenken. Mit den AEV-Verantwortlichen wolle er sich an einen Tisch setzen. „Ich bin sicher, dass wir eine gute Lösung finden werden“, sagt Endras.

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