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Eishockey: Die DEL vor dem Saisonabbruch? Diese Szenarien sind realistisch

Eishockey

Die DEL vor dem Saisonabbruch? Diese Szenarien sind realistisch

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    Am 13. November will die DEL in die neue Saison starten. Die Panther benötigen nach eigenen Angaben eine Auslastung von rund 50 Prozent.
    Am 13. November will die DEL in die neue Saison starten. Die Panther benötigen nach eigenen Angaben eine Auslastung von rund 50 Prozent. Foto: Siegfried Kerpf

    Es steht nicht gut um das Spitzen-Eishockey in Deutschland. Die DEL als höchste Spielklasse ist extrem von Zuschauer-Einnahmen abhängig. Wie stark, das ist von Klub zu Klub unterschiedlich. Konkrete Zahlen gibt es eher selten. Die Kölner Haie machten kürzlich eine Ausnahme. Mitte September gaben die Rheinländer bekannt, dass sich ihr Budget zu etwa 60 Prozent aus Kartenverkäufen und weiteren 20 Prozent aus "spieltagsbezogenen" Einnahmen (also zum Beispiel dem Verkauf von Fanartikeln) zusammen setzt.

    Bei den meisten anderen DEL-Klubs dürften die Zahlen in einem ähnlichen Bereich liegen. Die momentan erlaubte Hallen-Auslastung von 20 Prozent ist also zu wenig. Ein Spielbetrieb vor aus Hygiene-Gründen derart spärlich gefüllten Rängen wäre ein Minusgeschäft. Und das in einer Liga, deren Mitglieder auch im Normalbetrieb bestenfalls eine schwarze Null schreiben. Immer wieder ist zu hören, dass es keinen Klub gibt, dessen Gesellschafter nicht mit regelmäßigen Finanzspritzen aushelfen.

    Angeblich sollen nur drei DEL-Teams bereits sein, aktuell die Saison zu starten

    Angesichts dieser Rahmenbedingungen ist es also durchaus vorstellbar, dass die DEL ihre Saison komplett absagt. Das spekuliert zumindest die Bild in ihrer Sonntagsausgabe. Angeblich seien nur München, Wolfsburg und Bremerhaven bereit, unter den aktuellen Bedingungen in die Saison zu starten. Deren Start wurde bereits auf den 13. November verschoben. In einem fast schon verzweifelten Appell an die Politik hatte DEL-Aufsichtsratschef Jürgen Arnold kürzlich gesagt, die Liga brauche 60 Millionen Euro an Hilfsgeldern. Und bis zum 2. Oktober verbindliche Zusagen bezüglich größerer Zuschauerkapazitäten. Ob diese Forderungen erfüllt werden, ist mindestens fraglich.

    München und Wolfsburg haben mit Red Bull und Volkswagen große Hauptsponsoren im Rücken. Bremerhaven scheint ebenfalls einen Geldgeber gefunden zu haben, der die fehlenden Zuschauereinnahmen ausgleicht. Die Augsburger Panther sind eine Art Gegenentwurf dazu. Einen potenten Hauptsponsor haben sie nicht, stattdessen werden sie von zahlreichen kleineren Geldgebern unterstützt. Keiner engagiert sich in einer Größenordnung, als dass der Klub damit die fehlenden Zuschauereinnahmen auch nur annähernd ersetzen könnte.

    Die Augsburger Panther brauchen eine Hallenauslastung von mindestens 50 Prozent

    Panther-Hauptgesellschafter Lothar Sigl, der auch im DEL-Aufsichtsrat sitzt, hatte stets davon gesprochen, dass man nur mit einer Hallenauslastung von mindestens 50 Prozent in die Saison starten könne. Und Sigl pocht auf die Solidarität innerhalb der DEL. Entweder starten alle 14 Mitglieder – oder niemand. Eine verkleinerte Liga, in der nur die Klubs spielen, die es sich auch unter Corona-Bedingungen leisten können/wollen, soll es nicht geben.

    Aber was, wenn die Politik nicht über die bisher genehmigten 20 Prozent hinaus geht? Dann gibt es zwei Szenarien. Da erste wäre, den Saisonstart noch einmal nach hinten zu verschieben. Allerdings wird dann die Zeit knapp, bis zur WM (21. Mai - 6. Juni) muss sie beendet sein. 52 Hauptrundenspiele plus Play-offs wären ein strammes Programm für die Profis. Vielleicht müsste also gekürzt werden. Entweder an der Hauptrunde (unwahrscheinlich) oder an den Play-offs.

    Das zweite Szenario wäre eine Absage der Saison. Die Spieler blieben in Kurzarbeit, die Hallen geschlossen. Noch scheint das weit entfernt. Am kommenden Freitag berät die Liga darüber, wie es weiter geht. Und langsam wird selbst das Undenkbare denkbar.

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