Die wichtigste Personalfrage ist bei den Panthern gefallen. Der Klub aus der Deutschen-Eishockey-Liga trennt sich von Tray Tuomie und seinem Assistenten Jamie Bartman. Nachdem die Panther die Play-offs als Sechster klar verpasst haben und die Saison beendet ist, wird es in Augsburg einen Neuanfang geben.
Der 52-Jährige Deutsch-Amerikaner arbeitete fünf Jahre lang im Curt-Frenzel-Stadion hinter der Bande, zunächst als Assistent von Erfolgscoach Mike Stewart. Nach dem Wechsel von Stuart zu den Kölner Haien wurde Tuomie zum Chefcoach befördert und holte sich Bartman an seine Seite. In der Spielzeit 2019/2020 erreichten die Panther als Zehnter die K.o.-Runde.
Tray Tuomie hatte einen schweren Stand bei den AEV-Fans
Nur wenige Stunden vor dem Start der Serie gegen den ERC Ingolstadt sagte die Liga jedoch wegen der Corona-Beschränkungen die Endrunde komplett ab. Es wurde kein Meister ausgespielt. Ein Teil der AEV-Anhängerschaft pfiff den Bandenchef aus, auch in den sozialen Netzwerken gab es immer wieder Kritik.
Für Hauptgesellschafter Sigl beginnt nun die Suche nach einem Nachfolger. Bewerbungen dürften bei dem Klubchef im Dutzend per Telefon oder Mail einlaufen. Zeitlich will sich Sigl allerdings nicht unter Druck setzen lassen. Dennoch: Die Trainerfrage muss als eine der ersten geklärt werden. Beim spielenden Personal ist der DEL-Klub auch noch nicht sehr weit. Da völlig offen ist, ob oder wie viele Zuschauer zum geplanten Saisonstart Mitte September in die Eishallen dürfen, ist die Etatplanung schwierig, so der Klubchef. Entsprechend ungewiss ist der wirtschaftliche Rahmen, in dem sich die Panther bewegen.
Panther-Boss Sigl dankt Tray Tuomie
Klub-Boss Lothar Sigl wird in der Stellungnahme des Vereins wie folgt zitiert: "Zunächst möchte ich mich bei Tray Tuomie in aller Form bedanken. 2020 sind wir unter seiner Führung in der DEL und der CHL in die Playoffs eingezogen. Auch in diesem, für uns alle so schweren Jahr, waren wir trotz aller Widrigkeiten lange nah dran am Einzug in die Endrunde. Wir schätzen ihn für seine hohe Expertise, die akribische Arbeitsweise und wissen, was er fachlich und menschlich in den vergangenen Jahren für unseren Club geleistet hat."
Bislang haben die Augsburger Panther nur zwei Spieler unter Vertrag
In der vergangenen Spielzeit mussten ligaweit die Profis auf bis zu 50 Prozent ihrer Gehälter verzichten. Inzwischen bieten einige Klubs offenbar wieder Verträge mit garantiertem, vollen Gehalt an. Mit der in der Vergangenheit oft beschworenen Solidarität in der DEL ist es offensichtlich vorbei.
In Augsburg stehen bislang lediglich der Spielmacher Drew LeBlanc als einziger Ausländer sowie Junioren-Nationalverteidiger Niklas Länger aus dem Nachwuchs des Augsburger EV unter Vertrag.
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