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Augsburger Panther gewinnen auf ihrer Abschiedstournee durch die DEL

Eishockey

Panther siegen auf ihrer Abschiedstournee durch die DEL

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    Panther-Torwart Markus Keller ist einer der wenigen Gewinner einer verkorksten Saison.
    Panther-Torwart Markus Keller ist einer der wenigen Gewinner einer verkorksten Saison. Foto: Siegfried Kerpf

    Auf ihrer Abschiedstournee durch die Deutsche Eishockeyliga (DEL), die man so aber eigentlich gar nicht nennen darf, denn noch ist der Abstieg ja nicht besiegelt, haben die Augsburger Panther einen starken Auftritt in Bremerhaven gezeigt. Sportlich ist der 2:1-Sieg nach Penaltyschießen vom Sonntagnachmittag kaum noch relevant, denn der Tabellenletzte aus Bietigheim müsste schon ein Eishockey-Wunder vollbringen, wollte er in den verbleibenden drei Spielen seinen Acht-Punkte-Rückstand auf Augsburg noch aufholen. Auf der anderen Seite können die Panther längst schon nicht mehr zur Nicht-Abstiegszone aufschließen. 

    So bleibt als Motivationshilfe vor allem der Vorsatz, sich mit Anstand zu verabschieden. Zudem will sich wohl keiner dem Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung aussetzen. Und, nicht zu vergessen: Im Falle eines Abstiegs hat kein Panther-Profi einen gültigen Vertrag. Denn selbst die sieben, die längerfristige Arbeitspapiere besitzen, haben das Problem, dass diese nur für die DEL gültig sind. Die letzten Saisonspiele sind also auch eine Art Bewerbungsphase für potenzielle Arbeitgeber. 

    Ein Trio hat sich für die DEL-Lizenz beworben

    Drei Partien haben die Panther noch zu absolvieren, ehe für den Tabellenvierzehnten der DEL das lange Warten beginnt. Denn während der Letztplatzierte aus Bietigheim sicher absteigt, entscheidet sich die Zukunft des AEV erst in den Play-offs der DEL2. Parallel zur ersten Liga endet die Hauptrunde der zweiten am kommenden Sonntag. Tabellenführer Kassel, Dresden und Krefeld haben die DEL-Lizenz beantragt. Dafür mussten sie vor Saisonbeginn jeweils eine Bürgschaft von 816.000 Euro hinterlegen und eine Arena mit einem Fassungsvermögen von 4500 Zuschauern nachweisen. Dresden müsste im Falle eines Aufstiegs diesbezüglich noch aufstocken, denn momentan passen dort nur 4412 Fans in die Halle.

    Gewinnt einer aus diesem Trio die Play-offs der DEL2 (alle drei sind inzwischen dafür qualifiziert) und übersteht das anschließende Lizenzprüfungsverfahren, darf er aufsteigen. Augsburg steigt ab. Vieles deutet darauf hin, dass Tabellenführer Kassel sportlich kaum aufzuhalten sein dürfte. 35 Punkte beträgt der Vorsprung auf den ESV Kaufbeuren. Mit dem Ex-Verteidiger Derek Dinger, der die Abteilung "Marketing und Kommunikation" leitet, und dem Stürmer Hans Detsch sind in Kassel auch zwei ehemalige Panther engagiert. Doch es ist eine alte Binsenweisheit im Eishockey, dass Play-offs ihre eigenen Gesetze und die Vorleistungen aus der Hauptrunde dort keine Bedeutung mehr haben. 

    Erst Ende April könnten die Play-offs der DEL2 enden

    Termin für ein mögliches siebtes Spiel in der Finalrunde um die DEL2-Meisterschaft ist der 30. April. Erst dann könnte schlimmstenfalls feststehen, ob und wer aufstiegsberechtigt ist. Die Panther bringt das immerhin, so verwirrend das klingen mag, in eine gute Verhandlungsposition mit den sieben Spielern aus dem aktuellen Kader, die längerfristige Verträge haben. Denn die stehen vor dem Problem, sich entscheiden zu müssen: Entweder ein (vermutlich schlechter dotiertes) Angebot der Panther annehmen, dass für die erste und zweite Liga gilt. Oder aber abwarten und hoffen, dass die Panther in der DEL bleiben. Sollte das nicht klappen, wonach es stark aussieht, stünden sie im Frühsommer ohne Arbeitgeber da. Ein Zeitpunkt, zu dem die meisten DEL-Klubs ihre Kader längst schon voll haben. 

    Zwischen all diesen Konjunktiven gibt es immerhin eine Gewissheit: Der aktuelle Panthertrainer Kai Suikkanen wird den Klub am Saisonende verlassen. Seine Mission Klassenerhalt ist (zumindest sportlich) gescheitert. Immerhin hat er die Mannschaft so weit stabilisiert, dass sie Spiele wie jenes in Bremerhaven zeigen kann. "Aus Sicht eines Trainers ist es immer ein gutes Spiel, wenn man nur ein Gegentor zulässt", sagte Suikkanen nach dem 2:1-Sieg. Das lag neben einer konzentrierten Defensivleistung der ganzen Mannschaft vor allem am starken Torwart Markus Keller, einem der wenigen Gewinner dieser verkorksten Saison. "Insgesamt war es sicherlich nicht das großartigste Hockeyspiel. Aber für uns war es in großer Sieg, denn zuvor hatten wir gegen Straubing trotz einer 4:1-Führung verloren", befand Suikkanen treffend. 

    Nur eines ist sicher: Suikkanen wird die Panther wieder verlassen

    Der Finne wird in Kürze wieder in seine Heimat fliegen und Augsburger Panther zurücklassen, deren sportliche Zukunft dann in den Händen von Christof Kreutzer liegt. Der soll das Amt des Trainers in Personalunion mit dem des Managers übernehmen. Seine Planungen sind voll auf die DEL2 ausgerichtet, hat Panther-Hauptgesellschafter Lothar Sigl schon angekündigt, ohne den Namen Kreutzer zu nennen. Noch steht der in Schwenningen als Sportdirektor unter Vertrag. In den kommenden Tagen dürfte die Personalie dann aber auch offiziell bekannt gegeben werden. Es dürfte der Auftakt einer ganzen Flut von Personalien sein, denn der Mannschaft steht eine Generalsanierung bevor. Egal, in welcher Liga sie am Ende spielt. 

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