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Augsburger Panther: Wie der achtjährige Emil dem AEV-Team Schokoriegel spendierte

Augsburger Panther

Wie der achtjährige Emil dem AEV-Team Schokoriegel spendierte

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    Der achtjährige Emil Löfflad und sein Vater Harry sind große Panther-Fans. Nach dem Sieg gegen Nürnberg schickten beide dem AEV ein Paket.
    Der achtjährige Emil Löfflad und sein Vater Harry sind große Panther-Fans. Nach dem Sieg gegen Nürnberg schickten beide dem AEV ein Paket. Foto: Panther

    Für den acht Jahre alten Emil sind Eishockey und die Augsburger Panther sein Leben. Sein Vater Harry Löfflad erzählt: "Als er dreieinhalb Jahre alt war, haben wir mit ihm in der Laufschule des AEV angefangen, seitdem dreht sich bei ihm alles um den Sport." Mittlerweile spielt der kleine Gersthofer für die U9 des Vereins – und fiebert bei jedem Spiel seiner Idole mit. Das war auch Ende Januar beim Auswärtsspiel in Nürnberg so – mit dem Unterschied, dass er an diesem Abend eine Wette mit seinem Vater eingehen würde, an deren Ende er der kompletten DEL-Mannschaft der Augsburger Panther Schokoriegel spendieren sollte.

    Aber der Reihe nach: Zusammen mit seinem Vater sah sich Emil das erste Drittel des Spiels gegen die Ice Tigers an. Als er danach ins Bett musste, war die Laune des Grundschülers nicht gerade die beste: 0:3 lagen die Panther zurück. Harry Löfflad erinnert sich: "Er war richtig sauer und hat gemeint: Wenn sie das noch gewinnen, schenke ich jedem Spieler einen Schokoriegel! Und dann habe ich gesagt: Abgemacht."

    Sein Leben dreht sich um die Augsburger Panther: Emil Löfflad
    Sein Leben dreht sich um die Augsburger Panther: Emil Löfflad Foto: Marcus Merk

    Emils Lieblingsspieler T. J. Trevelyan leitete die AEV-Aufholjagd ein

    Es kam, wie es kommen musste: Während Emil ins Bett ging, holten die Panther in einem packenden Spiel den Rückstand noch auf. Sein Lieblingsspieler T. J. Trevelyan, mit dessen Rückennummer 24 Emil selbst spielt, leitete mit seinem Tor die Aufholjagd ein, in der Verlängerung gelang Adam Payerl tatsächlich der 6:5-Siegtreffer für den AEV. Und der kleine Emil? "Er hat es gar nicht fassen können, als ich ihm am nächsten Tag davon erzählt habe", sagt sein Vater. Und auch der Achtjährige ist immer noch erstaunt, wenn man ihn auf das Spiel anspricht: "Dass man 0:3 hinten ist und trotzdem noch gewinnt – das ist schon echt komisch."

    Das Panther-Quiz: Testen Sie Ihr Wissen über den AEV!

    1. André Faust spielte von 1996 bis 2000 für die Panther in der DEL. In seiner Zeit beim AEV entwickelte er sich zu einem der Publikumslieblinge. Zudem gelang ihm ein Rekord, der bis heute Bestand hat. Welcher?

    a) Der Kanadier hat die meisten Panther-Tore in den Play-offs erzielt.

    b) Mit 59 Strafminuten in einem Spiel führt der als Raubein bekannte Faust diese Statistik an.

    c) Ihm gelang das schnellste Tor der DEL-Geschichte. Gerade einmal fünf Sekunden benötigte er dafür.

    Lösung: 1c

    2. Die Augsburger Panther halten seit 2015 eine DEL-Bestmarke, wenn auch keine ruhmreiche. Den Auftritt am 18. November 2005 in Iserlohn würde man wohl am liebsten aus den Vereinsannalen streichen. Warum?

    a) Innerhalb von nur 91 Sekunden schluckte man bei den Roosters vier Gegentore. Kein anderes Team kassierte eine solche Trefferflut je schneller.

    b) Die Panther-Reise an den Seilersee stieß auf wenig Interesse. Mit nur 400 Zuschauern ist es das schlechtestbesuchte DEL-Spiel aller Zeiten.

    c) Der AEV zeigte sich alles andere als treffsicher. In jener denkwürdigen Partie scheiterten die Augsburger mit sage und schreibe vier Penalties an Roosters-Keeper Dimitrij Kotschnew – und das in der regulären Spielzeit.

    Lösung: 2a

    3. Noch ein Spiel, dass die Panther am liebsten aus ihrem Gedächtnis streichen würden. Vor allem der damalige Keeper Dennis Endras wird nur allzu ungern an den 14. September 2008 zurückdenken. Was war passiert?

    a) Die Panther erleben ein 0:10 Debakel in München. Endras muss das ganze Spiel über im Kasten bleiben. Denn ein Ersatz-Torwart hat die Reise in die Landeshauptstadt nicht mitgemacht.

    b) Die Augsburger mit Endras im Tor erweisen sich bei der Eröffnung der O2-World in Berlin als formidable Gäste – und gehen mit 0:11 baden.

    c) Der gebürtige Immenstädter Endras macht sein erstes DEL-Spiel für die Panther. Zum Einstand muss er in den ersten fünf Minuten gegen seinen heutigen Klub Mannheim gleich dreimal hinter sich greifen und wird daraufhin von Trainer Larry Mitchell ausgewechselt. Der Effekt: gleich Null! Am Ende verlieren die Panther zu Hause vor ausverkauftem Haus mit 0:9.

    Lösung: 3b

    4. Besser läuft es für Dennis Endras zwei Jahre später. 2010 wird er mit den Panthern Vizemeister. Kurze Zeit später gibt es für ihn erneut Grund zur Freude. Warum?

    a) Der Keeper wechselt direkt in Finnlands höchste Liga zu Helsingfors IFK und erfüllt sich damit einen Kindheitstraum.

    b) Bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land wird er 2010 als erster Deutscher überhaupt zum wertvollsten Spieler des Turniers gewählt.

    c) Endras wechselt in die NHL und bildet bei den New York Rangers gemeinsam mit dem Schweden Henrik Lundqvist ein starkes Torhüter-Duo.

    Lösung: 4b

    5. Apropos Torhüter: Im Jahr 1978 gelingt dem AEV ein ganz besonderer Coup. Welcher?

    a) Mit Vladimír Dzurilla verplichtet der damalige Bundesligist einen absoluten Weltstar für das Tor. Der damalige National-Keeper der CSSR zieht dem Augsburger Angebot sogar einer Offerte der Chicago Blackhawks aus der NHL vor.

    b) Der AEV schwächt das damalige Spitzenteam vom SC Riessersee ganz entscheidend. Denn die Verantwortlichen schaffen es, mit Peter Wasl und Max Fink gleich beide Keeper aus Garmisch an den Lech zu holen.

    c) Vom damaligen Stanley-Cup-Sieger aus Montreal wechselt Torhüter Ken Dryden in die Fuggerstadt. Er avanciert zum Publikumsliebling, muss aber aufgrund familiärer Probleme nach nur sieben Einsätzen wieder zurück nach Kanada. Dort ist er heute Mitglied des nationalen Parlamentes.

    Lösung: 5a

    6. Glenn Anderson absolvierte über 1300 Spiele in der NHL und traf dabei 591 mal. Während eines Spielerstreiks in der stärksten Eishockey-Liga der Welt lief der sechsmalige Stanley-Cup-Sieger für die Panther auf und glänzte mit sechs Toren in fünf Spielen. Offensichtlich gefiel es dem NHL-Star so gut in der Fuggerstadt, dass er ein Jahr darauf gleich nochmal für neun Partien beim AEV anheuerte. Vielleicht lag es ja an seiner Unterkunft. Wo hatte Anderson Quartier bezogen?

    a) Der Kanadier liebte die Aussicht auf seinem Balkon. Kein Wunder, vom 30. Stock des Hotelturms hat man ja auch einen wunderbaren Blick.

    b) Wohnen in Augsburg? Weit gefehlt. Der NHL-Legende war die Hauptstadt Schwabens schlicht zu klein. Deswegen mietete er sich im Bayerischen Hof in München ein. Gut, dass davon nur wenige Panther-Anhänger Wind bekamen.

    c) Wenn Augsburg, dann richtig. Anderson wollte direkt ins Herz der Stadt – und bekam seinen Willen. Um den Star zufrieden zu stellen, brachte man ihn in der Maximilianstraße unter. Das Hotel Drei Mohren war zu Augsburger Zeiten seine Heimat.

    Lösung: 6a

    7. Am 16. August 1988 empfing der Augsburger EV ganz besondere Gäste zu einem Testspiel. Wer lief damals im Curt-Frenzel-Stadion auf?

    a) Der amtierende Stanley-Cup Sieger Edmonton Oilers zeigte mit Weltstar Wayne Gretzky sein Können im Schleifgraben. Endstand der Party: ein 2:12 aus AEV-Sicht.

    b) ZSKA Moskau mit Stars wie Igor Larionow, Wladimir Krutow oder Wjatscheslaw Fetissow gastierten in Augsburg. Die russischen Puck-Zauberer machten mit dem AEV kurzen Prozess. Auf der Anzeigetafel stand am Schluss ein 12:1 für die Sowjets.

    c) Der FC Barcelona ist im Fußball eine große Nummer. Aber ein katalanisches Eishockey-Team? Gibt’s nicht. Gibt’s doch! Der FC Barcelona Hoquei Gel, die Eishockey-Abteilung des Klubs, existiert seit 1972. Zuletzt holte man 2009 die spanische Meisterschaft. 1988 machte sich das Team auf Europa-Reise und gastierte auch beim AEV. Im Duell war der Kufen-FCB ziemlich chancenlos. Augsburg siegte am Ende mit 14:3.

    Lösung: 7b

    8. Mit sagenhaften 195 Punkten in 198 DEL-Einsätzen für die Panther ist Sergei Wostrikow eine Klublegende. 1999 kam der Russe an den Lech. Von welchem Klub?

    a) Der damals schon 35-Jährige möchte nach unzähligen erfolgreichen Jahren in seiner Heimat bei ZSKA Moskau noch einmal etwas anderes sehen und kommt aus der russischen Hauptstadt ins beschauliche Augsburg.

    b) Nach zwei Jahren in der Japanischen Ice Hockey League und dem turbulenten Leben in der Hauptstadt Tokio sehnt sich der eher schüchterne Wostrikow nach mehr Ruhe. Deswegen zieht er das Panther-Dress dem von Kokudo Tokio vor – obwohl er dort zweimal in Serie Meister geworden war.

    c) Wostrikow tauscht Berge und Rotwein gegen Flüsse und Zwetschgendatschi ein. Soll heißen: Er verlässt Südtirol und heuert in Augsburg an. Statt HC Bozen heißt es fortan Augsburger Panther.

    Lösung: 8c

    Zugleich galt für Emil aber auch: Wettschulden sind Ehrenschulden – und die Panther haben ein Anrecht auf ihre Schokoriegel. Sein Vater Harry Löfflad lacht, als er davon erzählt: "Da hat er erstmal ganz schön geschluckt, als ich ihm gesagt habe, was ihn die Riegel kosten." Obwohl er von seinem Papa noch eine kleine Unterstützung erhielt, war das Taschengeld für zwei Monate damit verbraucht – und Emil tröstet sich mit der Aussicht auf bessere Tage über den finanziellen Kahlschlag hinweg: "Ich habe ja bald Geburtstag, vielleicht bekomme ich da wieder was."

    Die Augsburger Panther wollen sich bei Emil revanchieren

    Zusammen mit einem Brief trudelten die Schokoriegel wenig später in der Geschäftsstelle der Panther ein. Pressesprecher Stefan Esch erinnert sich: "Über dieses Paket haben wir uns riesig gefreut – zugleich mussten wir alle Kollegen disziplinieren, die Finger von den Schokoriegeln zu lassen." Bei der Mannschaft kam das Dankesschreiben ihres Fans riesig an, der Brief von Emil hängt seitdem in der Kabine und hat beim ersten Heimspiel gegen Straubing auch schon Glück gebracht, am Ende stand bekanntlich ein 3:2-Sieg. Emils Favorit T. J. Trevelyan nahm Brief und Riegel an und freute sich riesig darüber. Ein Foto der Panther davon sammelte auf Facebook alleine bis Donnerstag über 800 Likes. Emil erinnert sich daran: "Auf einmal hat mir mein Papa gesagt: Schau mal, am Computer: Die Panther haben deine Schokoriegel bekommen. Echt toll."

    STURM: Brad McClure kam von den Florida Everglades zu den Augsburger Panthern.
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    Wer läuft für die Augsburger Panther in der DEL auf? Hier gibt es eine Übersicht über AEV-Spieler, die ihren Vertrag verlängert haben oder neu zum AEV gewechselt sind.

    Trevelyan verspricht, dass er sich bei seinem Fan revanchieren wird: "Das ist wirklich eine coole Aktion – mal sehen, was ich für eine Überraschung für Emil habe." In den nächsten Tagen dürfte ein Paket bei Familie Löfflad eintrudeln – was genau drin ist, will der Stürmer nicht verraten. Ein persönliches Treffen mit Emil ist wegen Corona derzeit nicht möglich, die AEV-Spieler sollen jeden Kontakt vermeiden. Pressesprecher Esch verspricht aber, dass das in einer Form nachgeholt werden wird: "Wir werden das Geschenk von Emil sicher nicht vergessen."

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