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Augsburger Panther: Vor dem Saisonstart: Der DEL stehen entscheidende Tage bevor

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Vor dem Saisonstart: Der DEL stehen entscheidende Tage bevor

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    Ein Bild aus besseren Zeiten. Als das Curt-Frenzel-Stadion noch regelmäßig Heimstätte der Augsburger Panther war. Seit der vorzeitig beendeten Saison im März ruht der Puck allerdings.
    Ein Bild aus besseren Zeiten. Als das Curt-Frenzel-Stadion noch regelmäßig Heimstätte der Augsburger Panther war. Seit der vorzeitig beendeten Saison im März ruht der Puck allerdings. Foto: Krieger (Archiv)

    Der Deutschen Eishockeyliga (DEL) stehen entscheidende Tage bevor. Noch ruht der Spielbetrieb, aber die Zeit drängt. Soll der Starttermin Mitte Dezember gehalten werden, muss bis spätestens nächste Woche eine Entscheidung fallen. Mit Blick auf die hohen Infektionszahlen und den gerade erst in Kraft getretenen Lockdown scheint es weiterhin unwahrscheinlich, dass alsbald schon wieder Zuschauer in die Arenen dürfen. Die meisten DEL-Klubs brauchen aber mindestens 50 Prozent Auslastung, um einigermaßen über die Runden zu kommen. Grund: Bis zu 80 Prozent der Etats machen spieltagsbezogene Erlöse aus.

    Wer keinen potenten Großsponsor im Rücken hat, muss also die Kosten weiter senken und irgendwo frisches Geld herbekommen. Es dürfte kein Weg daran vorbeiführen, die Spielergehälter (und damit den mit Abstand größten Ausgabe-posten) weiter zu beschneiden. Mehrere Klubs, darunter die Kölner Haie, sollen diesbezüglich schon in Gesprächen mit ihrem Personal sein. Ob das auch auf die Augsburger Panther zutrifft, ist zu vermuten, aber (noch) nicht offiziell bestätigt.

    noch

    keinen Zuschuss

    Um an Geld zu kommen, laufen ligaweit diverse Aktionen. Es werden Geistertickets verkauft und Sponsoren gefragt, ob sie ihr Engagement auch in leeren Hallen fortsetzen wollen. Fraglich ist weiterhin, ob und wie viel Geld aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung an die DEL-Klubs fließt. Am Montag wurde bekannt, dass sich bislang erst vier von ihnen über staatliche Hilfe freuen dürfen. Das bestätigte ein DEL-Sprecher. Die Panther sind nicht darunter. 13 der 14 Vereine hätten staatliche Hilfen in Höhe von jeweils bis zu 800000 Euro beantragt. Nicht antragsberechtigt ist der EHC München, hinter dem der Weltkonzern Red Bull steht. Das Hilfspaket für den Profisport abseits des Fußballs umfasst 200 Millionen Euro. Laut Bundesverwaltungsamt wurden bisher erst 80 von 245 Anträgen und insgesamt gut 19 Millionen Euro bewilligt.

    So könnte die neue DEL-Saison über die Bühne gehen

    Bei all den Unwägbarkeiten gibt es mehrere Szenarien, wie die kommende Saison ablaufen könnte.

    • Szenario 1 Die Saison beginnt wie geplant Mitte Dezember mit allen 14 Klubs. Die Zeit bis zur WM im Mai würde dann reichen, um eine doppelte Hauptrunde und verkürzte Play-offs zu spielen.
    • Szenario 2 Die Saison wird komplett abgesagt, weil die finanziellen Risiken für den Großteil der Klubs zu hoch sind. Die Profis blieben in Kurzarbeit. Trotzdem würden Kosten anfallen, da zum Beispiel die Wohnungen und Autos der Spieler von den Klubs weiter gezahlt werden müssen.
    • Szenario 3 Die DEL startet nur mit denjenigen Mannschaften, die es sich ohne Zuschauereinnahmen entweder leisten können oder die darauf setzen, dass die Politik irgendwann die Zuschauerkapazitäten wieder erhöhen wird. Zuletzt hatte beispielsweise Nürnberg verkündet, es sei in der Lage, eine Saison ohne Zuschauer spielen zu können. Grund dafür sind finanzielle Zusagen von Sponsoren und ein weiterer Gehaltsverzicht der Spieler. München, Mannheim und Berlin gelten als finanziell unabhängig.
    • Szenario 4 Die Liga verschiebt den Saisonstart auf den Beginn des nächsten Jahres – in der Hoffnung, dass sich die Situation bis dahin entscheidend verbessert. Das würde allerdings bedeuten, dass der Spielplan eingedampft werden muss. 52 Hauptrundenspiele plus Play-offs sind dann nicht mehr möglich. Irgendwo muss Zeit gespart werden. Vermutlich würden als erstes die Play-offs gestrichen, da diese in den Etat-Planungen nur Zugabe sind. Wichtig sind die 26 Heimspiele der Hauptrunde, denn sie wurden an die Dauerkarteninhaber verkauft.
    • Szenario 5 Die DEL wird in Gruppen aufgeteilt, um Reise- und Übernachtungskosten zu reduzieren. Beispielsweise könnten die Klubs aus dem Süden eine Runde spielen, ebenso die aus dem Norden. Damit ließe sich auch die Anzahl der Spiele verringern, sollte erst nächstes Jahr gespielt werden.

    Eine nicht repräsentative Online-Umfrage der Augsburger Panther unter ihren Dauerkartenbesitzern und häufigen E-Ticket-Käufern ergab, dass es 60 Prozent egal wäre, wenn ein gestraffter Spielplan bedeuten würde, dass mehrere Heimspiele hintereinander und unter der Woche stattfänden. Wichtig ist ihnen, dass überhaupt gespielt wird.

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