Wenn ein 40-Jähriger in der höchsten deutschen Eishockey-Klasse zu den Besten zählt, dann spricht das alleine für ihn. Und auch ein wenig gegen den Rest der Mannschaft. In der abgelaufenen Saison, die für die Panther ein Happy End und überraschend doch nicht den Abstieg brachte, glänzte Thomas Jordan Trevelyan mit Einsatz und einer guten Statistik. "Außer T. J. könnt ihr alle gehen", skandierten die AEV-Anhänger am Saisonende, als der 14. Platz feststand und sich auf den Rängen des Curt-Frenzel-Stadions Frust über die enttäuschenden Leistungen der Panther breitmachte. Nun gibt der Klub die Vertragsverlängerung mit dem sehr munteren Eishockey-Dino bekannt, was keine Überraschung ist.
T. J. Trevelyan bleibt bei den Augsburger Panthern
Zumal am Schalthebel der Macht im Augsburger Eishockey ein Mann sitzt, mit dem sich der Kreis schließt. Der neue Sportdirektor Larry Mitchell ließ sich bei der Verpflichtung Trevelyans im August 2011 mit folgenden Worten zitieren: "Ich bemühe mich um T. J., seit ich Trainer der Augsburger Panther bin. In den letzten Jahren habe ich ihn oft spielen sehen und viel mit ihm sprechen können. Ich bin davon überzeugt, dass er uns sehr weiterhelfen wird. Er hat im College und der AHL immer seine Tore geschossen. Obwohl er ein kleiner Spieler ist, arbeitet er immer hart. Er spielt furchtlos und geht auch dorthin, wo es wehtut. Dass er sich jetzt trotz anderer Anfragen für ein Engagement bei den Augsburger Panthern entschieden hat, ist für mich persönlich ein gutes Gefühl."
Mitchell war das erste Mal von 2007 bis 2014 als Trainer und Sportdirektor in Augsburg tätig. Trevelyan erwies sich als Glücksgriff, bis heute.
AEV-Sportdirektor hatte den richtigen Riecher
Mitchell hatte den richtigen Riecher. Der "kleine" Kanadier besitzt inzwischen einen deutschen Pass und wird seine dann 14. Saison im Schleifgraben spielen – eine außergewöhnliche Erfolgsstory im deutschen Eishockey findet ihre Fortsetzung. In 510 Spielen der Deutschen Eishockey Liga schoss der Außenstürmer 146 Tore – kein Spieler erzielte in der Geschichte des Augsburger Erstliga-Eishockeys mehr Treffer. Es war ihm anzusehen, dass der 40-Jährige das Sommer-Vorbereitungsprogramm in Augsburg absolvierte, Trevelyan wirkte fit, spritzig und austrainiert.
"T. J. Trevelyan war vergangene Saison mit 14 Treffern drittbester Torjäger der Panther, 22 Scorerpunkte sind sein persönlicher Bestwert seit 2017. Er ist ein absoluter Vorzeigeprofi, der auch für unser neues Team eine Bereicherung sein wird. Von seiner Erfahrung und seiner Energie können alle profitieren. Dass sich unsere Wege in Augsburg nach all den Jahren nochmals kreuzen, ist auch für mich etwas Besonderes. Seine Vertragsverlängerung war für mich selbstverständlich", so Sportdirektor Mitchell über die Klubikone.
T. J. Trevelyan geht in seine 14. Saison für die Augsburger Panther
Eigentlich war der Deutsch-Kanadier in der vergangenen Saison als Rollenspieler für die dritte und vierte Reihe vorgesehen. Doch auch weil sich einige seiner weitaus stärker eingeschätzten Stürmer-Kollegen vornehm zurückhielten, rückte Trevelyan besonders in der zweiten Saisonhälfte auch in die Überzahl-Formationen. Dass er sich auch in Unterzahl aufopferungsvoll in die Schüsse wirft und dabei zahlreiche Verletzungen wie eine gebrochene Kniescheibe und viele weitere Blessuren in seiner langen AEV-Laufbahn riskierte, war bekannt. Nach Verletzungspausen kämpfte sich Trevelyan immer wieder ins Team zurück und auf das Eis. Auch in der 31. DEL-Saison des Liga-Gründungsmitglieds dürfen sich die Fans darauf freuen, dass T. J. den Panthern "weiter helfen" wird.