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Augsburger Panther: Sieg der Augsburger Panther gegen Ingolstadt schmeckt bittersüß

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Sieg der Augsburger Panther gegen Ingolstadt schmeckt bittersüß

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    Die entscheidende Szene des Spiels gegen Ingolstadt: Terry Broadhurst dreht jubelnd ab, nachdem er den Puck mit der Rückhand an ERCI-Goalie Kevin Reich vorbei zum Siegtreffer ins Tor befördert hat.
    Die entscheidende Szene des Spiels gegen Ingolstadt: Terry Broadhurst dreht jubelnd ab, nachdem er den Puck mit der Rückhand an ERCI-Goalie Kevin Reich vorbei zum Siegtreffer ins Tor befördert hat. Foto: Siegfried Kerpf

    Es war ein seltenes Gefühl, dass die Augsburger Panther sich und ihren Fans am Sonntagabend schenkten. Nach einem am Ende dramatischen Spiel gewannen sie das Derby gegen den Erzrivalen ERC Ingolstadt. Angesichts der Vorleistungen hatten viele nicht mehr daran glauben wollen. Etwas mehr als zwei Wochen war das vorherige Duell gegen die Oberbayern her. Es ging 0:5 verloren und 1000 Ingolstädter feierten im Curt-Frenzel-Stadion. Diesmal war alles anders. Allein schon deshalb, dass diesmal nur etwa halb so viele Gästefans Tickets bekommen hatten. Vor allem aber, weil die Mannschaft den Kampf annahm. 

    "Du hattest das Gefühl, dass jeder gekämpft hat. Jeder hat einen Schritt mehr als sonst gemacht, oder eher zwei Schritte mehr. Dann kommst du viel besser an den Gegner ran", beschrieb Augsburgs Henry Haase das Geschehen. Weil Brady Lamb als überzähliger Profi nur auf der Tribüne saß, gab der gebürtige Berliner den Panther-Kapitän. Offenbar ein gutes Omen, denn die Gastgeber zeigten eine ihrer besten Saisonleistungen. "In der offensiven Zone haben wir viel mehr Druck gemacht, sodass die anderen auch mal Fehler machten. Ab und zu haben wir dann auch mal ein Tor geschossen. Das Glück ist mit dem Tüchtigen. Oft waren wir nicht tüchtig, heute waren wir es", befand Haase, denn es gehöre auch zur Wahrheit einer verkorksten Saison, "dass wir oft eine Menge Pech hatten".

    Das Jahr 2022 begann für die Augsburger Panther symptomatisch: Mit einer Niederlage. Hier versucht Markus Keller, das 1:3 in Berlin zu verhindern.
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    Hinter den Augsburger Panthern liegt ein sportlich schwieriges Jahr. Gleich vier Trainer versuchten sich an der Bande, richtig Erfolg hatte bislang keiner von ihnen.

    Ein Sieg, der nichts mehr an der Situation des AEV ändert

    Umso mehr genossen alle Beteiligten den Erfolg gegen Ingolstadt, der dennoch bittersüß schmeckte. Haase fasst es so zusammen: "Leider ändert der Sieg ja nichts an der Situation. Aber es war mal wieder schön diesen Kampf zu sehen, diesen geschlossenen Zusammenhalt auf dem Eis." Da es für einen Sieg in der Verlängerung nur zwei Punkte gibt, ist es nun auch rechnerisch nicht mehr möglich, Platz 13 zu erreichen. Wenn dem Tabellenletzten Bietigheim (neun Punkte Rückstand) in den verbleibenden sechs Saisonspielen nicht noch ein Wunder gelingt, wird Augsburg die Saison als Vierzehnter beenden – und ist damit abhängig von dem, was in der DEL2 passiert. Tabellenführer Kassel, Krefeld und Dresden haben sich dort um eine DEL-Lizenz beworben. Gewinnt einer aus dem Trio die Play-offs der

    Augsburger Panther wollen sich mit Anstand verabschieden

    Noch aber sind sechs DEL-Spiele zu absolvieren. Und das Ziel ist klar, sagt Haase: "Wir wollen uns mit Anstand verabschieden." Der erste Schritt dazu ist getan. Panther-Trainer Kai Suikkanen hatte im Vorfeld des vierten und vorerst wohl letzten schwäbisch-oberbayerischen Derbys das vorhergehende 0:5 thematisiert. Damals hatten die Gastgeber in den ersten zehn Minuten gleich drei Gegentreffer kassiert. "Wir mussten alles in den Beginn des Spiels legen. Wir durften nicht noch einmal so ein erstes Drittel wie damals zulassen. Das hat funktioniert, auch wenn die Ingolstädter ein Tor geschossen haben", sagte der Finne. Diesmal sei seine Mannschaft auch nach Rückschlägen immer wieder zurückgekommen. Nach dem zwischenzeitlichen 1:3 glich sie zum 3:3 aus und auch das 3:4 verursachte keinen Bruch im Spiel der Gastgeber. Sie trafen stattdessen zum 4:4 und in der Verlängerung nutzte Terry Broadhurst einen verunglückten Ausflug von ERCI-Torwart Kevin Reich zum Siegtreffer. 

    "Es freut mich sehr für die Jungs, denn wir waren schon so oft nah dran. Jetzt haben wir diesen kleinen Schritt gemacht und eines dieser knappen Spiele gewonnen", sagte Suikkanen. "Es fühlt sich großartig an zu gewinnen." Die eigenen Fans zurückzugewinnen dürfte im Saisonendspurt das große Thema sein. "Wir haben 36 Spiele verloren, da müssen wir eine ganze Menge wiedergutmachen", sagte Haase. Gegen Ingolstadt sei es aber nicht allein darum gegangen, das 0:5 vergessen zu machen. Es sei vielmehr darum gegangen, "dass wir mal wieder ein richtiges Heimspiel machen – und nicht gleich wieder 0:3 zurück liegen und sich jeder fragt, wann es vorbei ist. Das war heute mal wieder anders." 

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