Die Hypothek war dann doch zu groß: Zweieinhalb Wochen ließ sich Panther-Hauptgesellschafter Lothar Sigl Zeit, um die vergangene Saison zu analysieren. Dann zog der Klub-Chef die ersten Konsequenzen aus einer enttäuschenden Saison, die die Panther erneut auf einem Abstiegsplatz beendet hatten. Am Mittwochvormittag verschickte die Medienabteilung des Klubs eine Pressemitteilung, in der sie die Trennung von Cheftrainer Christof Kreutzer bekannt gab. Zudem werde auch die Zusammenarbeit mit Assistenztrainer Juha Nokelainen und Torwarttrainer Sinisa Martinovic nicht fortgesetzt.
Panther-Chef Lothar Sigl zieht erste Konsequenzen
In der Mitteilung wird Sigl mit den Worten zitiert, dass man nach einer langen und umfangreichen Analyse zu dem Entschluss gekommen sei, "unsere stets vertrauensvolle Zusammenarbeit zu beenden". Kreutzer habe sich vor einem Jahr der Herausforderung Augsburger Panther voller Überzeugung gestellt, "einen personellen Umbruch eingeleitet und viele richtige Entscheidungen getroffen. Auch wenn es lange gut aussah, so haben wir unser gemeinsames Saisonziel am Ende allerdings doch nicht erreicht."
Abstieg vor Augen: AEV steht vor der gleichen Situation wie vor einem Jahr
Kreutzer selbst hatte in den vergangenen Tagen mehrfach betont, dass er bereit stünde, auch kommende Saison in Augsburg zu arbeiten. Immerhin hatte er ja schon bei seinem Amtsantritt vor der gleichen Situation gestanden, die sein (noch nicht bekannter) Nachfolger nun vorfinden wird: Es ist unklar, in welcher Liga die Panther nächste Saison spielen. Als Tabellenletzter sind sie sportlich aus der Deutschen Eishockeyliga (DEL) abgestiegen, müssen aber erst noch den Ausgang der DEL2-Play-offs abwarten. Verpassen die aufstiegsberechtigten Kassel Huskies die Zweitligameisterschaft, bleibt Augsburg auch kommende Saison in der DEL. Erst wenn das entschieden ist, will Sigl damit beginnen, die neue Mannschaft zusammenzustellen. Es ist anzunehmen, dass er das in enger Abstimmung mit dem neuen Trainer machen wird. Dementsprechend zügig wird er den Posten neu besetzen. Ob er dann auch gleich einen Sportdirektor installiert, ist offen.
Kreutzer kommt in der Mitteilung ebenfalls zu Wort: "Hinter uns liegt eine intensive Saison, die wir nicht mit dem gewünschten Ergebnis abschließen konnten. Ich danke den Augsburger Panthern für ihr Vertrauen und den Fans für den großen Rückhalt. Dem gesamten Klub wünsche ich für die Zukunft nur das Beste."
Kreutzer hatte zuletzt einen schweren Stand bei den Fans
Der 56-Jährige hatte bei den Panther-Fans am Ende einen schweren Stand und war nach dem letzten Heimspiel mit einem Pfeifkonzert verabschiedet worden. Dabei hatte er unter widrigen Bedingungen einen konkurrenzfähigen Kader zusammengestellt, der in der ersten Saisonhälfte kaum Zweifel an der Erstligatauglichkeit aufkommen ließ. Erst auf der Zielgeraden geriet die Mannschaft in eine Abwärtsspirale, die Kreutzer nicht mehr stoppen konnte. Sieben Niederlagen in den letzten acht Spielen machten jede Hoffnung auf den sportlichen Klassenerhalt zunichte.