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Augsburger Panther: Panther-Topscorer Hakulinen: "Weiß noch nicht, wie es für mich weiter geht"

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Panther-Topscorer Hakulinen: "Weiß noch nicht, wie es für mich weiter geht"

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    Anrei Hakulinen (rechts, hier mit seinem finnischen Landsmann Otso Rantakari) ist Kapitän und absoluter Leistungsträger der Augsburger Panther.
    Anrei Hakulinen (rechts, hier mit seinem finnischen Landsmann Otso Rantakari) ist Kapitän und absoluter Leistungsträger der Augsburger Panther. Foto: Siegfried Kerpf

    Spannender könnte der Kampf um den zehnten Platz der Deutschen Eishockeyliga (DEL) kaum sein. Das ist deshalb bedeutsam, weil eben jener zur Teilnahme an der ersten Play-off-Runde berechtigt. Momentan ist Frankfurt mit 39 Punkten Zehnter. Es folgen Augsburg, Düsseldorf und Nürnberg, die allesamt 37 Zähler auf dem Konto haben. Schon etwas abgeschlagen folgt dann noch der Tabellenletzte Iserlohn (26), der mittlerweile zum Abstiegskandidaten Nummer 1 geworden ist. 

    Das Hauen und Stechen um die Play-offs ist also groß. Großen Anteil daran, dass die Panther Teil davon sind, hat Anrei Hakulinen. Der Finne war im Sommer aus Lukko gekommen und überzeugte auf Anhieb. In bislang 32 Spielen bringt er es auf 30 Punkte (16 Tore/14 Vorlagen) und ist Topscorer der Augsburger. Auch beim 3:2-Sieg (nach Penaltyschießen) gegen Schwenningen am Samstag bereitete er einen Treffer vor. 

    Panther-Topscorer: "Langsam finden wir die Balance"

    Nach der Ehrenrunde ruhte der 33-Jährige am späteren Abend aber schon wieder ganz in sich. Für ihn persönlich laufe die Saison ja ganz gut, sagte er mit einem schiefen Lächeln im Gesicht. Die Mannschaft allerdings habe in den ersten 20 Partien zu wechselhaft gespielt. Einer guten seien zwei schlechte Partien gefolgt. "Aber langsam finden wir die Balance. Und vor allem: Wir haben eine gute Moral. Wir geben nie auf." 

    Dieser Wille zahlte sich auch gegen Schwenningen aus. Denn im zweiten Drittel hatten die Gäste gegen zunehmend schludrige Panther das Kommando übernommen und waren mit 2:1 in Führung gegangen. Hakulinen: "Ich weiß nicht, was da bei uns passiert ist. Aber wir haben ein Comeback geschafft. Ich hatte auch zwei sehr gute Chancen, habe es aber verpasst zu treffen. Als Team haben wir trotzdem einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen." Damit habe das Jahr 2023 einen perfekten Abschluss gefunden. "Wir haben die Punkte dringend gebraucht", sagte Hakulinen und verwies auf den Düsseldorfer Sieg gegen München. Praktischerweise punktete Iserlohn gegen Frankfurt, was den Rückstand zu Platz zehn auf zwei Zähler verringert hat. "Wir schauen natürlich nach oben in Richtung Play-offs, die näher und näher kommen. Wir wollen auf jedem Fall in die Play-offs", gab Hakulinen als Devise aus. 

    Hakulinen ist seit geraumer Zeit auch AEV-Kapitän

    Seit der Verletzung von David Warsofsky, der mit einer Gehirnerschütterung auf unbestimmte Zeit ausfällt, ist der Finne Kapitän. Für Trainer Christof Kreutzer die ideale Wahl: "Er hat eine top Einstellung, auch im Training. Er gibt immer Vollgas. Ist top trainiert, sehr athletisch. Er will immer gewinnen und ärgert sich selbst am meisten über seine Fehler. Er versucht immer, die Mannschaft mitzunehmen und nach vorne zu pushen." Dabei sei Hakulinen keiner, der in der Kabine herumschreit. "Er macht den Mund zum richtigen Zeitpunkt auf. Er zieht die Jungs mit und versucht, alle an Bord zu halten."

    Dazu kommen die sportlichen Vorzüge des Finnen. "Er ist mit unser komplettester Spieler. Er hat ein gutes Tempo, er kann die Scheibe gut abschirmen, er ist torgefährlich", zählt Kreutzer auf - hat aber auch noch eine Schwäche ausgemacht: "Er könnte sogar noch ein Stück torgefährlicher sein, aber dann würde er wahrscheinlich nicht in Deutschland spielen." 

    Noch ist unklar, ob Hakulinen beim AEV bleibt

    Schon jetzt ist klar, dass Kreutzer mit der Verpflichtung Hakulinens, der sich durch seine Leistungen in Augsburg zurück in die finnische Nationalmannschaft gespielt hat, ein Coup gelungen ist. Allerdings könnte es durchaus sein, dass er nach dieser Saison den Weg so vieler anderer geht, die in Augsburg auf sich aufmerksam machten - und dann zu einem zahlungskräftigeren Klub weiter zogen. Der AEV-Topscorer selbst hält sich auf Nachfrage bedeckt: "Ich weiß noch nicht, wie es für mich nächste Saison weiter geht. Ich habe noch keine Angebote." Diese Floskel wird von begehrten Spielern gern verwendet. Denn dem Berater dürfte zu diesem Zeitpunkt sicher schon die ein oder andere Anfrage auf den Tisch geflattert sein. Die Top-Klubs der großen europäischen Ligen sind längst dabei, ihre Kader für die nächste Spielzeit zusammenzubasteln. 

    Wahrscheinlich haben auch die Panther schon ihr Interesse hinterlegt. Zumindest ließ sich Kreutzer, der in Augsburg ja als Cheftrainer und sportlicher Leiter in Personalunion firmiert, entlocken, "dass es natürlich schön wäre, wenn wir so einen Spieler halten könnten". Er verwies allerdings auf die Situation des vergangenen Jahres, als die Ungewissheit um den Klassenerhalt die Personalplanungen lange stark beeinträchtigt hatte. "Da sind wir ein bisschen gebrandmarkt. Wann starten wir mit den Planungen? Wer bleibt hier oder nicht?" Dieses Problem hätten jedoch vier oder fünf Mannschaften, so Kreutzer. Und: "Das heißt jetzt aber nicht, dass wir nicht loslegen können. Es gibt ein paar Spieler, bei denen es schön wäre, wenn sie hier blieben - und davon ist Anrei sicherlich einer."

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