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Augsburger Panther: Panther-Public-Viewing: Ein komplett anderer Eishockey-Abend

Augsburger Panther

Panther-Public-Viewing: Ein komplett anderer Eishockey-Abend

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    Public Viewing im Curt-Frenzel-Stadion: Wer ein Ticket für München hatte, bekam ein Freibier.
    Public Viewing im Curt-Frenzel-Stadion: Wer ein Ticket für München hatte, bekam ein Freibier. Foto: Siegfried Kerpf

    So etwas gibt es wohl nur in Augsburg, in der Stadt, in der 1878 der erste Eislaufverein in Deutschland gegründet wurde. Alte Stiche zeigen, wie im Schleifgraben Frauen in Kleidern und Männer in Anzügen ihre Runden auf dem Eis drehen. An dieser Stelle steht das Curt-Frenzel-Stadion. Und dort versammelten sich am Freitag Abend rund 1.500 Zuschauer, um beim Public Viewing ein völlig bedeutungsloses Eishockeyspiel auf Leinwand anzusehen.

    Public Viewing für die AEV-Fans im Curt-Frenzel-Stadion

    Die Umstände sind kurios. Für den Klub aus der Deutschen Eishockey Liga ging es im Gastspiel am Freitag beim EHC Red Bull München sportlich um – nichts. Egal wie die Partie endete, die Panther standen bereits zuvor als Tabellenletzter fest und müssen um den Klassenerhalt bangen. Und trotzdem wollten sich rund 1.500 Zuschauer das Spiel um die Goldene Ananas, zumindest aus Augsburger Sicht, nicht entgehen lassen. „Ich bin hier aus Verbundenheit mit dem AEV. Und Liebe. Und Tradition“, sagte Panther-Fan Sebastian Kalkbrenner (37). Die Partie im Olympia-Eisstadion endete mit 5:4 für den AEV und lautem Jubel in Augsburg.

    Das ungewöhnliche Eishockey-Erlebnis war allerdings auch eine Trotzreaktion auf das Verhalten des EHC Red Bull München. Bereits vor Weihnachten hatten die AEV-Fanklubs in München angefragt und um ein Kartenkontingent gebeten, weil es möglicherweise sportlich um alles oder nichts gehen würde. Es kam anders. Doch selbst wenn es sportlich entschieden ist, wollten die Fans ihre Mannschaft zum möglicherweise letzten DEL-Spiel begleiten.

    Wie vor einem Jahr mit einem Buskonvoi nach Frankfurt. Die Geschichte ist bekannt: Kassel verpasste in der vergangenen Saison den Aufstieg und der AEV blieb erstklassig. Ob die Panther in diesem Jahr erneut so viel Glück haben, steht wohl erst in einigen Wochen fest, wenn die Play-offs der DEL2 beendet sind.

    München wollte für Augsburger Fans nur knapp 300 Karten abgeben

    Die Münchner wollten allerdings nur knapp 300 Karten nach Augsburg vergeben. Offiziell, weil man ein Abschiedsspiel in der alten Eishalle am Oberwiesenfeld plante. In der kommenden Saison tritt der EHC im neu gebauten SAP Garden an, den man sich mit den Basketballern des FC Bayern München teilt. Vielleicht wollte man allerdings auch vermeiden, dass die Augsburger wie im Play-off-Halbfinale 2019 die Münchner Olympia-Eishalle wieder in Rot-Grün-Weiß tauchen und den Ton angeben würden. Einige Panther-Fans unterstützten ihr Team am Freitag Abend dennoch vor Ort in München.

    Die AEV-Fan-Klubs gaben Karten zurück und zusammen mit den Panthern organisierten sie das Public Viewing am Freitag. Wer ein München-Ticket vorzeigte, erhielt ein Freibier. Auf den Sitzplätzen der Osttribüne machten es sich die Zuschauer bequem. Die riesige Leinwand stand mitten auf dem Eis unter dem Videowürfel. Um 19.41 Uhr brandete erstmals Applaus auf, als Alexander Oblinger das 1:0 erzielte. Mit „Zugabe, Zugabe“-Rufen forderte das Publikum einen Nachschlag.

    Als Torwart Markus Keller einen Münchner Alleingang stoppte, skandierten die Zuschauer im Curt–Frenzel-Stadion den Namen des gebürtigen Augsburgers. Im Laufe des Abends wurde die Stimmung immer besser. Nach dem 5:2 durch Mirko Sacher riefen die Fans immer wieder: „Münchens wahre Liebe – AEV.“ Einer der ungewöhnlichsten Eishockey-Abende im Curt-Frenzel-Stadion endete mit einem Erfolg der Augsburger Partycrasher beim Erzrivalen München.

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