Jetzt ist es offiziell: Christof Kreutzer wird neuer sportlicher Leiter und Cheftrainer der Augsburger Panther. Dass verkündete der künftige Arbeitgeber des 55-jährigen Rheinländers am Samstag. In der Mitteilung wird auch gleich die erste und drängendste Aufgabe Kreutzers umrissen: ein schlagkräftiges DEL2-Team auf die Beine stellen.
Denn der Noch-Sportdirektor der Schwenninger Wild Wings kommt in einer der schwierigsten Phasen der Augsburger Klub-Historie. Die Mannschaft wird die Saison als Tabellenvierzehnter beenden und ist nun vom Ausgang der Play-offs in der DEL2 abhängig. Nur wenn Kassel, Krefeld oder Dresden nicht DEL2-Meister werden, bleibt der AEV erstklassig. Kassel allerdings ist haushoher Favorit und dürfte nur schwer zu stoppen sein.
Planungen der Augsburger Panther sind auf die DEL2 auf ausgerichtet
Die Planungen der Panther werden deshalb auf die zweite Liga ausgerichtet sein, hat deren Hauptgesellschafter Lothar Sigl bereits angekündigt. Bedeutet, dass Kreutzer vor allem deutsche Spieler suchen muss. Während in der DEL bis zu elf Ausländerlizenzen vergeben werden dürfen, sind es in der DEL2 nur maximal sechs. Der neue starke Mann der Augsburger war bereits in der DEL und der DEL2 aktiv, kennt also beide Ligen.
Auch wenn die Panther in der zu Ende gehenden Saison nicht die Erwartungen erfüllt hätten, sagt Kreutzer, "sehe ich in Augsburg einen traditionsreichen Eishockeystandort mit unglaublichem Potenzial und treuen Fans und Sponsoren. Auch wenn es noch einen Funken Hoffnung auf einen DEL-Verbleib gibt, so konzentrieren sich unsere Planungen zunächst auf die DEL2, in der wir eine Top-Adresse sein wollen." Gemeinsam sollen im sportlichen Bereich einige Dinge umstrukturiert, konzeptionell neue Wege eingeschlagen und eine engere Bindung zum AEV-Nachwuchs forciert werden.
Der bisherige Weg des AEV ist nicht mehr erfolgreich
Was diese allgemeinen Ankündigungen im Detail und in der Praxis bedeuten, steht nicht in der Mitteilung. Offensichtlich ist nur, dass der bisherige Weg nicht mehr erfolgreich war. Seit 2019, als die Panther erst im Play-off-Halbfinale gegen München scheiterten, ging es stetig bergab. Diese Negativentwicklung mündet nun in dem höchstwahrscheinlichen Abstieg aus der DEL.
Kreutzer soll der Mann für den Um- und vor allem Neuaufbau sein. Sigl wird in der Mitteilung mit den Worten zitiert, dass man einen Mann gesucht habe, der unter anderem einen großen Überblick über das deutsche Eishockey mit allen Ligen habe und über ein gutes Netzwerk verfüge. Sigl: "Christof Kreutzer passt perfekt in dieses Profil. Er genießt unser absolutes Vertrauen auf dieser Schlüsselposition in unserm Klub." Worte, die man in den vergangenen Jahren auch schon bei der Verpflichtung des ein oder anderen Trainers gehört hat. Der wahrscheinliche Abstieg bietet aber nun die Gelegenheit eines tatsächlichen Neuanfangs.
Im Fall des Klassenerhalts der Panther in der DEL werden Aufgaben neu verteile
Dazu dürfte dann auch gehören, dass Sigl im Fall des Klassenerhalts ankündigte, Aufgabengebiete anders zu verteilen "und im sportlichen Bereich zusätzlich neue Stellen zu schaffen". Kritiker hatten zuletzt immer wieder angemahnt, dass es nicht mehr zeitgemäß ist, mit einem Trainer und Manager in Personalunion an der Spitze zu arbeiten. Die Arbeit müsse auf mehr Schultern verteilt und ein Manager eingestellt werden.