Ein Duell in der Münchner Olympia-Eishalle haben die Augsburger mindestens unentschieden gestaltet, gefühlt gewonnen. Die Fans der Augsburger unterstützten lautstark ihr Team beim Auswärtsspiel gegen den EHC Red Bull München bis zum Schluss. Sie lieferten sich mit der Münchner Nordkurve einen engagierten Gesangs-Wettbewerb. Selbst in der Drittelpause gaben die AEV-Anhänger alles.
Auf dem Eis jedoch hatten die Gäste nichts zu bestellen. Sie kamen nie richtig in die Partie. Bereits nach 91 Sekunden musste AEV-Keeper Dennis Endras den Puck zum ersten Mal aus dem eigenen Netz fischen. Münchens Nationalstürmer Yasin Ehliz eröffnete den Torreigen. Es sollte ein bitterer Abend für den Augsburger Schlussmann werden, den seine Vorderleute im Stich ließen. Sie waren zu weit weg von ihren Gegenspielern oder kontrollierten den Stock ihrer Kontrahenten vor dem Tor nicht.
Die Bullen spielten in der Folge mit den Panthern Katz und Maus. Die Augsburger kamen gar nicht in die Zweikämpfe und räumten auch das Sichtfeld von Endras nicht frei.
Panther kommen in München mit 6:0 unter die Räder
In seinem 1001. Spiel als DEL-Trainer durfte EHC-Coach Don Jackson sehr früh seinen 653. Erfolg erwarten. Am Ende siegten die Oberbayern mit 6:0 (3:0, 3:0, 0:0) gegen den AEV. Zwei Mal Yasin Ehliz, Benjamin Street, Ryan McKiernan, Daryl Boyle und Austin Ortega trafen.
In der jüngsten Vergangenheit hatten die Augsburger den Oberbayern stets einen großen Kampf geliefert. Von den vorherigen neun Duellen beider Mannschaften endeten acht Partien mit lediglich einem Tor Differenz. Doch am Donnerstag-Abend war ein Klassen-Unterschied zu sehen.
Die Panther, die weiterhin auf den angeschlagenen Stürmer Thomas J. Trevelyan und Verteidiger Blaz Gregorc verzichten mussten, kamen immer einen Schritt zu spät. Und noch dazu ging dem großen Titelfavoriten, bei dem wieder Nationalkeeper Mathias Niederberger im Tor stand, alles aus. „Sie scoren bei jeder Gelegenheit“ musste AEV-Torjäger Adam Payerl am Mikrofon von MagentaSport neidvoll anerkennen. Die Torschuss-Bilanz von 35:17 für die Gastgeber drückt die Überlegenheit des EHC, der in einem eigens gestalteten Oktoberfest-Trikot antrat, in Zahlen aus.
Nach 40 Minuten hatte schließlich Augsburgs Trainer Peter Russell Mitleid mit seinem Stammtorhüter Endras. Der 37-Jährige durfte seinen Arbeitstag beenden. Markus Keller rückte zum letzten Drittel in den Kasten. Der letzte Abschnitt endete torlos, auch weil die Oberbayern nicht mehr mit der letzten Konsequenz zu Werke gingen. Das einzig Positive an diesem aus Augsburger Sicht bitteren Abend: die AEV-Profis haben einen Tag länger Zeit als üblich, um sich auf den nächsten Einsatz vorzubereiten. Am Sonntag kommt um 16.30 Uhr die Düsseldorfer EG ins Curt-Frenzel-Stadion.
Die Panther-Spieler sollten sich ihre Anhänger zum Vorbild nehmen. Die AEV-Fans werden bereit sein.
Augsburger Panther Endras – Warsofsky, Sacher; Lamb, Bergman; Haase, Rogl; Länger – Johnson, LeBlanc, Payerl; Kuffner, Broadhurst, Wännström; Soramies, Stieler, Saponari; Volek, Clarke