Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
Augsburger Panther
Icon Pfeil nach unten

Augsburger Panther: Neue Panther-Serie: Was macht Ex-Kapitän Sean O'Connor inzwischen?

Augsburger Panther

Neue Panther-Serie: Was macht Ex-Kapitän Sean O'Connor inzwischen?

    • |
    Ging keinem Zweikampf aus dem Weg: Sean O’Connor (links), hier im Faustkampf-Duell mit Kölns damaligem Nationalspieler John Tripp - der übrigens auch kein Kind von Traurigkeit war.
    Ging keinem Zweikampf aus dem Weg: Sean O’Connor (links), hier im Faustkampf-Duell mit Kölns damaligem Nationalspieler John Tripp - der übrigens auch kein Kind von Traurigkeit war. Foto: Siegfried Kerpf

    Zuletzt war Sean O’Connor ein paar Tage in Las Vegas. Dort saß er dann auch in der Halle, als das NHL-Team der Minnesota Wild den ortsansässigen Golden Knights mit 4:6 unterlag. Im Team der Wild spielt mit Jordie Benn ein Kumpel von O’Connor. Eine tolle Erfahrung sei das Spiel gewesen. „Die Halle war bis auf den letzten Platz besetzt und die machen eine wirklich riesige Show rund um die Spiele.“

    Für eine gute Show war der Ex-Panther-Kapitän immer zu haben

    In die nordamerikanische NHL hat es O’Connor in seiner Karriere nicht geschafft. Dafür aber zu den Panthern in die DEL und für eine gute Show war er sowieso immer zu haben. In Erinnerung ist O’Connor als einer geblieben, der keinem Zweikampf aus dem Weg gegangen ist. Stolze 299 Strafminuten sammelte der 100-Kilo-Stürmer in seinen zwei Jahren in Augsburg (2010 - 2012). Legendär zum Beispiel, als er sich im Januar 2011 während eines Spiels gegen den ERCI auf der Bank der Gegner eine wüste Schlägerei mit der halben Ingolstädter Mannschaft lieferte. Als Grund dafür sagte er später, ein Spieler habe ihn von dort mit dem Stock attackiert, „und das geht natürlich nicht“.

    Die Mutter des Augsburger Stürmers war ziemlich aufgebracht

    Zehn Jahre später muss der mittlerweile 40-Jährige sofort Lachen, als er auf die Szene angesprochen wird. „Das Beste daran war“, sagt er dann, „dass genau zu diesem Spiel erstmals meine Eltern angereist waren, um mich in Augsburg spielen zu sehen. Sie hatten ein bisschen Verspätung und kamen genau zu der Schlägerei ins Curt-Frenzel-Stadion.“ Ihren Sohn sahen Mutter und Vater O’Connor nicht mehr spielen, denn der musste nach der Aktion vorzeitig zum Duschen. „Meine Mama war ziemlich aufgebracht“, erinnert sich O’Connor. Aber das Gute daran sei gewesen, „dass ich zehn Minuten später im VIP-Raum saß und mit meinem Vater ein paar Bier trinken konnte“.

    2010 hatte der damalige Panther-Trainer Larry Mitchell den Kanadier O’Connor nach Augsburg geholt. Dort erwies er sich schnell als Mann fürs Grobe, in seiner zweiten Saison dann aber auch als erfolgreicher Stürmer. Insgesamt 35 Punkte sammelte er in 85 Spielen für die Panther. Im zweiten Jahr machte ihn Mitchell sogar zum Kapitän.

    Bei den Fans erfreute sich der Mann aus Victoria in British Columbia schnell großer Beliebtheit. Sie gaben ihm den Spitznamen „Hooligan“. Nach Siegen klatschte selbst der damalige Oberbürgermeister Kurt Gribl ab, wenn man sich in der Fußgängerzone über den Weg lief. Als O’Connor dann aber zum Lokalrivalen nach Ingolstadt wechselte, um dort einen mutmaßlich deutlich besser dotierten Vertrag zu unterschreiben, nahmen ihm das viele übel. Im Rückblick sagt O’Connor nun, dass er seine beste Zeit in Augsburg gehabt habe. „Die Fans, die Stimmung im Curt-Frenzel-Stadion – das ist einmalig in der DEL. Anfangs war das Stadion ja noch offen. Wenn es Minus 20 Grad hatte und der Schnee herein geweht wurde, haben sich die Gegner beschwert – für uns war das ein ganz normaler Arbeitstag.“ Zudem sei das Team ein besonderes gewesen. „Wir haben füreinander gekämpft, im wahrsten Sinn des Wortes.“

    Nach seiner Karriere musste Sean O'Connor operiert werden

    Vergleiche mit anderen Stadien und Mannschaften hat O‘Connor genügend, denn nach seiner Zeit in Augsburg und einem Jahr in Ingolstadt zog es ihn weiter nach München, Schwenningen und Straubing. 2016 beendete er seine Karriere wegen einer langwierigen Nackenverletzung. „Ich hatte eine wirklich schwierige Zeit und musste operiert werden, denn ich habe zeitweise meine Hände nicht mehr gespürt. Das hat mich komplett ausgeknockt“, erzählt er.

    Als O’Connor die Folgen der Operation auskuriert hatte, zog es ihn aus seiner kanadischen Heimat nach Scottsdale/Arizona, wo er seitdem lebt und im Immobiliengeschäft tätig ist. Nur Eishockeyspielen konnte der Ex-Profi wegen seiner Nacken- und Rückenprobleme mehrere Jahre nicht. Erst seit Kurzem ist er wieder Teil eines Hobby-Teams, in dem auch etliche andere ehemalige Eishockey-Profis spielen. „Es war unglaublich wichtig für mich, wieder in einer Kabine zu sein. Wieder mit den Jungs abhängen zu können und Spaß zu haben. Ich habe gleich mal eine Stereoanlage mitgebracht und ein bisschen Party gemacht. Ich habe es sehr vermisst.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden