Als U20-Bundestrainer Tobias Abstreiter bei Moritz Elias anrief, war die Freude aufseiten des Panther-Stürmers groß. Immerhin überbrachte Abstreiter die frohe Kunde, dass der 19-jährige Augsburger Teil der deutschen Mannschaft ist, die kurz nach Weihnachten bei der U20-Weltmeisterschaft auflaufen wird. "So ein geiles Turnier zu spielen, für Deutschland, das ist eine riesige Ehre", sagt Elias nach dem Donnerstagtraining der Panther.
In deren DEL-Mannschaft gehört der Stürmer zu den positiven Überraschungen der bisherigen Saison. Fünf Tore und vier Vorlagen hat er schon beigesteuert. "Relativ zufrieden" sei er damit, auch wenn er gern den ein oder anderen Punkt mehr auf dem Konto hätte. Als Elfter haben die Panther zumindest tabellarisch die Play-off-Zone, die auf Rang zehn beginnt, in Sichtweite. Das dort positionierte Ingolstadt hat allerdings schon neun Zähler mehr auf dem Konto. Trotzdem: "Die erste Play-off-Runde ist auf jeden Fall unser Ziel, auch wenn
Am 27. Dezember steht in Göteborg das erste Eishockey-WM-Spiel an
An diesem Wochenende kann Elias noch selbst mithelfen, den Rückstand zu verringern. Dann reist er zur Junioren-Nationalmannschaft, die sich vom 11. bis 18. Dezember in Füssen auf die WM vorbereitet, ehe sie nach Schweden fliegt. In Göteborg stehen dann noch zwei Vorbereitungsspiele gegen Norwegen und die Slowakei an, ehe am 27. Dezember das erste WM-Spiel gegen Finnland steigt. Weitere Gruppengegner sind Gastgeber Schweden, Lettland und Kanada. "
Der WM blickt er bei aller Freude auch mit einem zumindest leicht tränenden Auge entgegen: "Irgendwie lasse ich mein Team hier im Stich, auch wenn jeder Verständnis dafür hat." Zumal nächstes Wochenende auch noch Anrei Hakulinen fehlen wird, der in die finnische Nationalmannschaft berufen wurde.
Wenn Straubing an diesem Freitag im Curt-Frenzel-Stadion gastiert (19.30 Uhr), werden Elias und Hakulinen aber noch dabei sein. Die Erinnerungen an das vorhergehende Gastspiel der Tigers in Augsburg sind nicht die besten. 1:7 endete das damals ziemlich ungleiche Aufeinandertreffen. "Wir müssen auf jeden Fall bereit sein und nicht so wie letztes Mal auftreten", fordert Elias. "Die spielen schnell, einfach und sind richtig stark. Aber es wird ein Derby und die Stimmung wird wieder brutal sein."
Die Berufung von Moritz Elias sorgt für gemischte Gefühle beim AEV-Trainer
Panther-Trainer Christof Kreutzer sieht die Berufung Elias' in die Nationalmannschaft mit gemischten Gefühlen. "Es ist gut, dass wir ihn vermissen werden", sagt Kreutzer. Der 19-Jährige habe sich sehr gut weiterentwickelt. "Schade, dass wir ihn nicht da haben werden. Aber es ist natürlich super für ihn, dass er sich auch international zeigen kann. Dass er Erfahrungen mitnimmt, die für ihn und seine Entwicklung wichtig sind. Davon können wir dann ja auch profitieren."
Der Trainer lobt vor allem die Schnelligkeit des jungen Stürmers, der aus Augsburg stammt, einen Großteil der Eishockey-Ausbildung aber in Mannheim absolviert hat. Seine Körpergröße von 1,73 Metern kompensiere er mit seiner Explosivität. "Und er hat keine Angst. Er geht keinem Zweikampf aus dem Weg. Er versucht, immer hart zum Tor zu gehen. Wenn er eine Chance hat, ist er immer gefährlich", lobt Kreutzer. Mit Luke Esposito oder Alexander Oblinger habe er sehr gute Leute in der Mannschaft, "die ihn mitnehmen und immer wieder Tipps geben. Moritz ist einer, der das auch annimmt." Kreutzer tritt bei allem Lob aber auch auf die Euphoriebremse. "Er kann sich in allen Bereichen verbessern. Manchmal macht er auch noch Fehler, aber junge Spieler dürfen bei mir Fehler machen. Und Moritz lernt schnell aus seinen Fehlern."
Ist ein neuer Verteidiger für die Augsburger Panther schon im Anflug?
Da den Panthern mit Elias und Justin Volek (nach seiner Schulterverletzung im Aufbautraining) dann gleich zwei U23-Spieler fehlen, könnte Kevin Handschuh zu einer Option werden. Der 20-Jährige steht beim Zweitligisten Rosenheim unter Vertrag. Die Starbulls und die Panther starteten mit der Förderlizenz für Niklas Länger eine Kooperation. Handschuh trainierte diese Woche mit den Panthern und durfte sich präsentieren.
Gleichzeitig basteln die Panther offenbar mit Hochdruck an einem Neuzugang für die Defensive. Dort fehlt mit David Warsofsky weiterhin einer der wichtigsten Verteidiger nach einer Gehirnerschütterung. Er wird mit seiner Passgenauigkeit vor allem im Spielaufbau aus dem eigenen Drittel heraus vermisst. "Wir versuchen, da noch was zu machen. Bedarf haben wir sicherlich", sagte Kreutzer und hielt sich ansonsten bedeckt. Dem Vernehmen nach könnte es aber schnell gehen. Möglicherweise bekommen die Fans schon gegen Straubing ein neues Gesicht im Panther-Trikot zu sehen.