Duelle gegen den ERC Ingolstadt sind immer von besonderer Brisanz. Das zeigt sich nicht zuletzt am massiven Polizeiaufgebot, das schon Stunden vor Spielbeginn rund um das Curt-Frenzel-Stadion auffährt, wenn die Oberbayern anreisen. Die Ultra-Gruppierungen beider Klubs sind sich spinnefeind und müssen regelmäßig mit großem personellen Aufwand voneinander fern gehalten werden.
Der Stimmung in der Halle ist diese Rivalität aber natürlich zuträglich. Kaum ein anderes Spiel wird mit derart großen Emotionen begleitet, in der Regel finden die Derbys in beiden Städten vor ausverkauften Rängen statt. So auch an diesem Freitagabend. Es endete mit einem hart erkämpften 3:2 (1:0, 1:1, 0:1, 1:0)-Sieg des AEV nach Penaltyschießen.
Die Panther starten besser ins Spiel – und machen das erste Tor
Den besseren Auftakt hatten dabei die Gastgeber erwischt, mit freundlicher Unterstützung ihrer Gäste. Denn die kassierten bereits nach 31 Sekunden die erste Strafzeit, was AEV-Topscorer Anrei Hakulinen kurz vor deren Ende für den Führungstreffer nutzte (3.). Es war sein mittlerweile 19. Tor in dieser Saison – jedes davon macht es ein bisschen unwahrscheinlicher, dass der finnische Nationalspieler im Fall des Klassenerhalts in Augsburg bleibt. Die Konkurrenz dürfte längst ihre Fühler nach ihm ausgestreckt haben.
In der Folge des ersten Treffers des Abends arbeiteten sich die Ingolstädter regelrecht in die Partie hinein und tauchten immer wieder gefährlich vor dem einmal mehr starken Panther-Torwart Markus Keller auf. Gleichzeitig stellten die Gäste aber auch ihre derzeit größte Schwäche unter Beweis: die Chancenverwertung. Ein ums andere Mal brachten die Augsburger, allen voran Keller, irgendein Körper- oder Ausrüstungsteil zwischen Puck und Tor – und gingen ohne einen Gegentreffer in die erste Drittelpause.
Ingolstadt dominiert das Spiel gegen den AEV
Nach dieser änderte sich wenig an den Spielanteilen auf dem Eis. Ingolstadt dominierte und belohnte sich jetzt für den Aufwand. Philipp Krauß traf im Nachsetzen zum 1:1 (22.). Auch in der Folge sahen sich die Panther vor allem in der Defensive gebunden. Nur sporadisch waren sie mit Kontern gefährlich. Einen davon nutzte Chris Collins, der ganz allein vor ERCI-Torwart Michael Garteig auftauchte, diesen elegant austanzte und auf 2:1 stellte (34.). Das entsprach zwar nicht dem Spielverlauf, war aber mit Blick auf die kämpferische Einstellung der Gastgeber nicht ganz unverdient.
Ingolstadt jedoch blieb auch im letzten Durchgang die offensivere Mannschaft und glich durch Andrew Rowe zum 2:2 aus (44.). Der ERCI drängte jetzt auf die Führung, Augsburg wehrte sich mit Händen und Füßen und viel Herz. Torchancen der Gastgeber gab es in dieser Konstellation eher selten zu sehen. Auch eine Überzahlsituation kurz vor Ende verstrich ungenutzt. Verlängerung. Die blieb torlos. Im Penaltyschießen sicherten dann Luke Esposito und Collins dem AEV den Sieg samt Zusatzpunkt.
Augsburg Keller – Rantakari, Köhler; Welsh, Southorn; Sacher, Renner – Karjalainen, Esposito, Hakulinen; Mitchell, Collins, Puempel; Elias, Oblinger, Trevelyan; Andersen, Volek, Tosto
Ingolstadt Garteig – Maginot, Wagner; Edwards, Jobke; Hüttl, Bodie, Schwaiger – Krauß, Virta, Dunham; Nijenhuis, Höfflin, Friedrich; Simpson, Stachowiak, Bertrand; Kozun, Rowe, St. Denis
Tore 1:0 Hakulinen (3.), 1:1 Krauß (22.), 2:1 Collins (34.), 2:2 Rowe (44.), 3:2 Collins (Penaltyschießen)
Zuschauer 6179 (ausverkauft)