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Augsburger Panther: Klassenerhalt verspielt - Kreutzer erklärt sich

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Frust, Tränen und Erklärungsversuche bei den Panthern

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    Es brennt bei den Panthern: Nach einer enttäuschenden Saison mit dem 14. und letzten Tabellenplatz stehen die Verantwortlichen und die Mannschaft in der Kritik.
    Es brennt bei den Panthern: Nach einer enttäuschenden Saison mit dem 14. und letzten Tabellenplatz stehen die Verantwortlichen und die Mannschaft in der Kritik. Foto: Siegfried Kerpf

    Die Augsburger Panther wollen den selbst gesetzten Slogan "Pure Emotion" leben. Am Sonntagnachmittag entlud sich aber der pure Frust im Curt-Frenzel-Stadion. Die Fans machten ihrem Ärger Luft, einige Profis wie Torwart Markus Keller vergossen Tränen und der Trainer versuchte, das sportliche Debakel zu erklären. Mit dem 1:3 gegen die Düsseldorfer EG hatte das Team seine letzte theoretische Chance auf den sicheren Klassenerhalt verspielt. Nach der Schlusssirene ließen viele Anhänger ihrer Enttäuschung freien Lauf. Trainer, Mannschaft und Klubführung stehen im Mittelpunkt der Kritik. Als die Profis sich nach der Verabschiedung mit einem Transparent "Danke für euren Support" bedankten, antworteten zahlreiche Besucher mit Pfiffen. Bemerkenswert: 14 von 26 Heimspielen waren mit 6179 Zuschauern ausverkauft, was dem potenziellen Absteiger einen Zuschauerrekord in der Deutschen Eishockey Liga beschert.

    Die Leistungen auf dem Eis waren dürftig, seit dem Jahreswechsel ging es mit den Panthern bergab. Nach dem Spiel gab es ein heftiges Pfeifkonzert gegen Hauptgesellschafter Lothar Sigl und "Sigl raus"-Rufe. Genauso erging es Christoph Kreutzer. Nachdem der Trainer auf dem Eis seine TV-Interviews beendet hatte, ging er unter lauten Pfiffen mit gesenkten Schultern in Richtung Umkleide.

    AEV-Trainer Kreutzer entschuldigt sich für schlechte Leistung der Panther

    "Es tut mir wahnsinnig leid für Augsburg und auch für die Fans, dass wir in dieser Situation und auf dem letzten Platz sind", sagte der AEV-Coach in der Pressekonferenz nach dem Spiel. Eine Fehleranalyse war gefragt. Wie konnte es kommen, dass die Panther im zweiten Jahr in Folge auf dem Abstiegsplatz stehen? Während die Iserlohn Roosters nach einem Trainerwechsel im Oktober die Wende schafften und sich Schritt für Schritt aus dem Tabellenkeller arbeiteten, ging es für die

    Noch deutlichere Worte fand Stürmer Luca Tosto nach dem letzten Heimspiel der Saison. "So wie wir gespielt haben in den letzten Wochen, ist es berechtigt, dass wir da stehen, wo wir stehen." Bereits nach dem 0:4 am Freitagabend in Bremerhaven war es aus dem Stürmer herausgeplatzt. "Die Fans kommen jede Woche nach Augsburg und machen uns die Hütte voll. Und wir spielen einen absoluten Scheißdreck zusammen. Das ist echt peinlich." Die Unterstützung von den Rängen sei angesichts der sportlich dürftigen Situation nicht selbstverständlich, schob Tosto am Sonntag nach und sprach "ein großes Dankeschön an unsere Fans" aus, bevor der 23-Jährige wieder in der Kabine verschwand.

    Abstieg naht: Spiel gegen München ist für Augsburger Panther bedeutungslos

    Am kommenden Freitag steht das Saisonfinale beim EHC Red Bull München aus. Für die Augsburger ist das Spiel bedeutungslos. Ob Augsburg tatsächlich in die DEL2 absteigt, entscheidet sich möglicherweise erst in mehreren Wochen, wenn der Play-off-Sieger der

    Vor genau einem Jahr stellte Kreutzer zunächst einen Kader für die zweite Liga zusammen und musste nach dem Scheitern des großen Aufstiegsfavoriten Kassel für die DEL umplanen. Die Folge: Insbesondere in der Abwehr war mehr Klasse als Masse vorhanden. Wie es weitergeht, will die Klubspitze in den nächsten Tagen und Wochen nach einer Analyse entscheiden. Erst danach sollen die personellen Weichen gestellt werden. Trainer Kreutzer schließt einen Verbleib beim AEV nicht aus: "Von meiner Seite bin ich bereit. Augsburg ist ein hervorragender Klub. Wir können Stück für Stück etwas gut machen und wieder ein großer Klub werden. Von daher habe ich die Herausforderung letztes Jahr angenommen und die werde ich für die kommende Saison genauso annehmen." 

    Über den Kader zu sprechen, sei viel zu früh, so Kreutzer. Mit einer Ausnahme. "Egal in welcher Liga wir spielen werden. Einen T. J. Trevelyan sollte man einplanen", sagte der Panther-Coach am Ende eines emotionalen Nachmittags. Der Deutsch-Kanadier, der seine 13. Saison im Schleifgraben spielt, war als Ergänzungsspieler vorgesehen und entwickelte sich nicht nur wegen seiner 14 Tore zur Führungsfigur. Am Ende fiel der Stürmer verletzt aus. Damit benannte Kreutzer indirekt das Qualitätsproblem in dem von ihm zusammengestellten Kader. "T. J. hat eine sensationelle Saison gespielt. So ein Spieler fehlt uns. Es ist beinahe schade, dass man das von einem 39-Jährigen sagen muss." 

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