Es gehört zu den Besonderheiten einer Eishockey-Stadt, wie sie Augsburg eine ist, dass es noch so schlecht laufen kann: Die Halle ist trotzdem voll. Wie schon gegen München am vergangenen Montag war das Curt-Frenzel-Stadion auch an diesem Mittwoch gegen Frankfurt ausverkauft. Im Kampf der Augsburger Panther gegen den drohenden Abstieg ist die Unterstützung von den Rängen eine der wenigen positiven Konstanten. Daran ändert auch deren Absturz auf (Abstiegs-) Platz 14 nichts. Doch es gehört ebenfalls zu den Konstanten dieser Saison, dass die Mannschaft zu oft nicht in der Lage ist, diese Unterstützung in vorzeigbare Leistungen umzusetzen. Das war auch über weite Strecken des ersten Aufeinandertreffens mit Aufsteiger Frankfurt nicht anders. Es endete mit einer 3:6 (1:3, 1:0, 1:3) -Niederlage.
Augsburger Panther können sich im ersten Drittel gegen Löwen Frankfurt nicht behaupten
Vor allem das erste Drittel war dabei eines, das selbst treuesten Pantherfans Tränen in die Augen trieb. Frankfurt dominierte nach Belieben, kombinierte sich munter kreuz und quer durch das Drittel der Gastgeber. Als sich dann auch noch Dennis Endras (nach überstandener Erkältung war er ins Tor zurückgekehrt) von dem allgemeinen Durcheinander anstecken und einen Schuss aus spitzem Winkel zum 0:1 passieren ließ (Torschütze: Ryan Olsen, 7.), waren die ersten Pfiffe von den vollen Rängen zu hören. Derer wurden es deutlich mehr, als nur 21 Sekunden später Davis Vandane auf 0:2 erhöhte (7.). Die Panther waren nun komplett von der Rolle und kassierten gleich noch den dritten Gegentreffer. Diesmal traf Carter Rowney (10.).
13:2 Schüsse aufs Tor lautete die Bilanz des ersten Drittels. So gesehen könnte man es als effizient bezeichnen, dass der zweite Torschuss der Panther tatsächlich traf. Mit der Schlusssirene verkürzte Drew LeBlanc auf 1:3. Diesmal hielt der Treffer auch dem Videostudium der Schiedsrichter stand. In Köln hatten sie in einer ganz ähnlichen Situation entschieden, dass der Puck die Torlinie erst nach dem Ablauf der Uhr passiert habe. Mit ihrer Entscheidung ersparten die Unparteiischen sich und den Gastgebern ein Pfeifkonzert. Stattdessen hielt Hoffnung Einzug. Auch wenn außer des Treffers wenig Anlass dazu bestand.
Panther können Rückstand gegen Frankfurt zunächst ausgleichen
Immerhin: In der Pause schien der neue Trainer Kai Suikkanen die richtigen Worte gefunden zu haben, denn die Panther kehrten deutlich strukturierter und engagierter aus der Kabine zurück. Frankfurt war nicht mehr überlegen. Augsburg kämpfte und gegen Ende des Drittels kochten die Emotionen über. Zuerst stellte Sebastian Wännström mit seinem Treffer den Anschluss her (37.). Kurz darauf rammte Frankfurts Olsen AEV-Verteidiger Niklas Länger derart in die Bande, dass der Gefoulte benommen auf dem Eis liegen blieb. Wieder bemühten die Schiedsrichter den Videobeweis und entschieden dann wegen Bandenchecks auf fünf Strafminuten plus automatischer Spieldauerdisziplinarstrafe – Olsen ging vorzeitig zum Duschen. Und tatsächlich: Erneut LeBlanc egalisierte den Drei-Tore-Rückstand (41.).
Trotzdem nahm der Abend kein gutes Ende für die Panther. Der Jubel ihrer Anhänger war nämlich noch nicht verklungen, als Jerry D’Amigo Frankfurt wieder in Führung brachte (43.) – die Rowney auf 3:5 ausbaute (44.). Das Zwischenhoch: verpufft.
Den Panthern lief nun die Zeit davon. Jetzt, endlich, versuchten sie, jede Scheibe auf das gegnerische Tor zu bringen. Aber auch das war viel zu selten gefährlich. Stattdessen traf Dominik Bokk ins leere Tor zum 3:6-Endstand.
Dann war Schluss und von den Rängen ein gellendes Pfeifkonzert zu hören.
Augsburger Panther: Endras – Sacher, Warsofsky; Lamb, Länger; Bergman, Haase – Payerl, LeBlanc, Barinka; Broadhurst, Soramies, Puempel; Wännström, Stieler, Kuffner; Saponari, Volek, Clarke
Tore 0:1 Olsen (7.), 0:2 Vandane (7.), 0:3 Rowney (10.), 1:3 LeBlanc (20.), 2:3 Wännström (37.), 3:3 LeBlanc (41.), 3:4 D’Amigo (43.), 3:5 Rowney (44.), 3:6 Bokk (59.)