Die Augsburger Panther haben sich mit einer 3:4 (1:1, 1:1, 1:1, 0:1)-Niederlage nach Verlängerung in eine lange Phase des Wartens verabschiedet. Der AEV steht am Ende der DEL-Hauptrunde auf Platz 14 und ist nun vom Ausgang der Play-offs in der DEL2 abhängig. Nur wenn keiner aus dem aufstiegswilligen Trio Kassel, Krefeld und Dresden Zweitligameister wird, bleibt der Klub erstklassig. Die Entscheidung fällt Ende April. Vieles deutet also auf Abstieg hin.
Für die Augsburger Panther war die Partie gegen Frankfurt das vorerst letzte DEL-Spiel
Beim vorerst letzten DEL-Spiel wollten deshalb noch einmal rund 600 Pantherfans dabei sein. Aber erst als eine ortsansässige Band kurz Spielbeginn ihren Hit mit dem griffigen Refrain „Kühler Kopf, hessisches Herz – Frankfurter Löwen kennen keinen Schmerz“ in der Eissporthalle Frankfurt zum Besten gab, waren auch die letzten von ihnen im Gästefanblock eingetroffen. Viele der insgesamt zehn Reisebusse, mit denen ein Großteil der Anhänger angereist war, hatten kurz vor dem Ziel im Stau gestanden.
Gerade angekommen sahen sie einen ausgeglichenen Auftakt der beiden Mannschaften. Dabei waren die Ausgangslagen komplett unterschiedliche: Während es für den mutmaßlichen Absteiger aus Augsburg nur noch um einen anständigen Abschied aus der Liga, hinein in einen Sommer des Umbruchs ging, hatte Aufsteiger Frankfurt vor dem letzten Spieltag noch das ganz konkrete Ziel der Teilnahme an der ersten Play-off-Runde vor Augen. Dementsprechend konsequent ging es von Anfang an in den Zweikämpfen zu.
Passend dazu war der Rahmen. Die beiden Fanlager lieferten sich in der mit knapp 7.000 Zuschauern ausverkauften Halle ein Sangesduell. Das lag auch daran, dass die AEV-Ultras ihren zwischenzeitlichen Stimmungsboykott wie angekündigt beendet hatten.
Panther spielen gegen Frankfurt ohne Angst vor dem Abstieg
An der guten Stimmung änderte auch der erste Gegentreffer nichts. Rylan Schwartz brachte die Löwen nach exakt sechs Minuten mit 1:0 in Führung. Der Ausgleich dann wenige Sekunden vor der ersten Pause. Drew LeBlanc passte quer und direkt vor Löwen-Torwart Jake Hildebrand. Dort stand aber auch Ryan Kuffner und stocherte den Puck zum1:1 über die Linie (20.).
Im zweiten Drittel war dann zu beobachten, was es mit einer Mannschaft macht, die gewinnen muss. Frankfurt mühte sich, bekam aber wenig Konstruktives zustande. Augsburg hingegen konnte, ohne die über Wochen lähmende Abstiegsangst, befreit aufspielen. Genau das war zuletzt schon mehrfach gelungen, unter anderem mit einem Sieg gegen Mannheim. Auch in Frankfurt war es nun ein ansehnlicher Auftritt. Und das Engagement wurde belohnt. Kurz vor Ende des ersten Powerplays an diesem Nachmittag brachte Sebastian Wännström die Panther mit einem platzierten Treffer unter die Querlatte in Front (35.). Doch auch diese Führung hatte nicht lange Bestand, denn Frankfurt nutzte ebenfalls seine erste Überzahl zu einem Treffer. Torschütze: Brett Breitkreuz (38.).
Panther verlieren Duell nach einem verbissenen Spiel
Anfangs des letzten Drittels rollten die Panther-Fans ein riesiges Banner aus. Auf dem stand: „Lieben. Leiden.“ Knapper und gleichzeitig passender lässt sich die gerade beendete Saison aus Fansicht wohl kaum beschreiben. Erstmals wehte ein Hauch von Wehmut durch die Gemäuer der ziemlich in die Jahre gekommenen Halle in Frankfurt. Auf dem Eis allerdings war (noch) kein Platz für Sentimentalitäten. Es entspann sich ein verbissen geführtes, packendes Duell, in dem Frankfurt jetzt griffiger war und sich belohnte. Davis Vandane traf für die Gastgeber (54.).
Doch noch war nicht Schluss und mitten hinein in die tobende Halle glich Samuel Soramies zum 3:3 aus (54.) – Verlängerung. Frankfurt reichte der mindestens eine Punkt nun schon, um als zehnte und letzte Mannschaft in die Play-offs einzuziehen. Den Zusatzpunkt sicherte den Gastgebern dann Reece Scarlett (65.).
Augsburger Panther Keller – Rogl, Lamb; Haase, Warsofsky; Länger, Gregorc – Kuffner, Soramies, Wännström; Trevelyan, Clarke, Volek; Puempel, LeBlanc, Payerl; Broadhurst, Stieler, Barinka
Tore 1:0 Schwartz (7.), 1:1 Kuffner (20.), 1:2 Wännström (35.), 2:2 Breitkreuz (38.), 3:2 Vandane (54.), 3:3 Soramies (54.)