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Augsburger Panther in der Länderspielpause: Erstes Zwischenfazit

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Die Panther in der Länderspielpause: So fällt das erste Zwischenfazit aus

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    Panther-Trainer Christof Kreutzer hat es geschafft, unter schwierigen Bedingungen eine konkurrenzfähige Mannschaft zusammenzustellen.
    Panther-Trainer Christof Kreutzer hat es geschafft, unter schwierigen Bedingungen eine konkurrenzfähige Mannschaft zusammenzustellen. Foto: Siegfried Kerpf

    Als die Panther im November 2022 in die traditionelle Deutschland-Cup-Pause gingen, lagen gerade neun Niederlagen in Serie hinter ihnen. Die Devise lautete, dass nach ein paar Tagen Pause, in denen alle Beteiligten die Köpfe frei bekommen sollten, der Umschwung kommen werde. Wie wir im Rückblick wissen, kam der Umschwung nicht. Stattdessen wurde der damalige Trainer Peter Russell kurz vor Heiligabend entlassen. Der knorrige Finne Kai Suikkanen übernahm und sollte die Saison noch retten. Auch das gelang nicht. Die Panther gingen als Tabellenvorletzter durchs Ziel und blieben nur mit viel Glück erstklassig. 

    Jetzt, genau ein Jahr später, ist die Lage eine gänzlich andere. Die Stimmung ist gut, was vor allem daran liegt, dass die Panther 21 Punkte auf dem Konto haben. Vergangene Saison waren es nach 18 Spielen derer gerade mal 14, Augsburg zierte das Tabellenende. Aktuell stehen die

    AEV: Panther-Trainer Kreutzer hatte eine undankbare Aufgabe

    Dabei war der neue Trainer Christof Kreutzer im Sommer mit der undankbaren Aufgabe gestartet, seinen Kader zweigleisig planen zu müssen. Zum damaligen Zeitpunkt galt, dass die Panther höchstwahrscheinlich in der zweiten Liga spielen werden, gleichzeitig bestand aber noch eine minimale Hoffnung auf den Klassenerhalt. Vernünftigerweise ging man in der Führungsetage vom Abstieg aus und verpflichtete dementsprechend auch das spielende Personal. Geachtet wurde vor allem auf einen deutschen Pass, da in der DEL2 deutlich weniger Ausländer erlaubt sind als in der DEL. Spät erst durfte Kreutzer auf Erstklassigkeit umschwenken. Jetzt zeigt sich, dass ihm das gelungen ist. 

    Die Mannschaft wirkt trotz 18 Neuzugängen in sich stimmig. Sie lebt vom Kampfgeist und der Einstellung, auch in aussichtslosen Situationen keine Scheibe verloren zu geben. Was an Talent fehlen mag, wird durch Einsatz wettgemacht. Das verlangt gute körperliche Grundlagen, die in der Vorbereitung ganz offensichtlich gelegt wurden. Emotion und Leidenschaft hatten die Fans in der vergangenen Saison (nicht zu Unrecht) immer wieder vermisst. Jetzt ist es so, dass sich die Panther in fast jedem Spiel die Chance geben, auch zu punkten. Das gilt vor allem auswärts. Zwar misslang der Saisonstart mit drei Niederlagen. Danach punkteten die Panther aber in neun von 15 Partien. 

    In der Defensive haben die Panther noch Luft nach oben

    Speziell in der Defensive hatten Kritiker vor der Saison die größten Schwächen gesehen, da die Abwehr schon nahezu vollzählig war, als der überraschende Klassenerhalt feststand. Und auch die Statistiken zeigen, dass die Panther hier noch am meisten Luft nach oben haben. Das gilt vor allem für das Unterzahlspiel. Nur Tabellenschlusslicht Iserlohn hat eine noch schlechtere Unterzahl-Quote. Auch insgesamt 47,8 Prozent gewonnene Zweikämpfe ist ein Wert, der nur von Köln (47,7) und Düsseldorf (43,02) unterboten wird. Interessant ist hingegen die Anzahl geblockter Schüsse. Davon haben die Statistiker für Augsburg 211 erfasst. Zusammen mit Mannheim ist das aktueller DEL-Bestwert und ein Beleg für die Opferbereitschaft der Spieler. Das allerdings hängt wiederum auch damit zusammen, dass keine andere Defensive in der DEL mehr gegnerische Schüsse überhaupt erst zulässt. 1059-mal durften die Gegenspieler schießen, 540 Schüsse kamen aufs AEV-Tor. Unter dem Strich stehen auch deshalb 61 Gegentore. Nur Nürnberg (80) und

    Markus Keller hat mehr Spiele als Dennis Endras absolviert

    Spannend ist, was sich auf der Torwartposition tut. Dennis Endras war als Nummer eins in die Saison gestartet, scheint diese Position nun aber an Markus Keller verloren zu haben. Alle Seiten betonen zwar, dass es eine klare Rollenverteilung nicht (mehr) gibt – Fakt ist aber, dass Keller bisher elfmal auf dem Eis stand, Endras achtmal. Mit einer Fangquote von 90,38 hat Keller auch die wichtigste Statistik auf seiner Seite, Endras' steht bei 88 Prozent. Innerhalb der Mannschaft genießt das Duo Keller/Endras großen Rückhalt. Hartnäckig halten sich dennoch Gerüchte, die Panther seien auf der Suche nach einem starken ausländischen Torwart, um sich auf der wichtigsten Position im Eishockey noch zu verstärken. Aktuell deutet aber nichts darauf hin, dass diese Gerüchte stimmen. Zudem dürften viele andere Klubs in Europa mit deutlich größerem Druck (und Geldbeutel) auf Torwartsuche sein, in der DEL könnten Nürnberg und Iserlohn zu den Suchenden gehören. 

    Auf der anderen Seite des Spielfeldes war die Panther-Offensive bisher 53-mal erfolgreich. Weniger Treffer haben bisher Iserlohn (38), Düsseldorf (39), Ingolstadt (47) und Wolfsburg (49) erzielt. In Sachen Schusseffizienz stehen die Panther mit einer Erfolgsquote von 10,78 Prozent auf Rang sieben der DEL. Erfolgsgaranten in der Offensive sind vor allem die beiden neu verpflichteten Finnen Anrei Hakulinen (5 Tore/9 Vorlagen) und Jere Karjalainen (8/4). Ihnen folgen in der internen Bestenliste Matt Puempel (6/5), der nach anfänglicher Ladehemmung wieder zu alter Treffsicherheit gefunden hat, und Luke Esposito (3/7). Eher mau war bisher allerdings, was die Mannschaft im Powerplay zeigt. Acht Treffer aus 66 Überzahlsituationen ergeben den drittschlechtesten Wert der Liga (12,12 Prozent).

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