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Augsburger Panther: Das bedeutet der Klassenerhalt für die Finanzen des AEV

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Das bedeutet der Klassenerhalt für die Finanzen des AEV

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    Geschäftsführer der Augsburger Panther, Maximilian Horber, hatte nicht mehr mit einem Klassenerhalt in der DEL gerechnet.
    Geschäftsführer der Augsburger Panther, Maximilian Horber, hatte nicht mehr mit einem Klassenerhalt in der DEL gerechnet. Foto: Siegfried Kerpf

    Wirklich damit gerechnet hatte Maximilian Horber nicht mehr. Ende Februar erklärte der Geschäftsführer auf einem Sponsorentreffen, realistisch sei, dass sich in der DEL2 Kassel, Dresden oder Krefeld durchsetzen würden. Die drei Teams also, die die Lizenz für die Deutsche Eishockey Liga (DEL) beantragen wollten. Seit Montag ist aber alles anders. Seit Montag steht fest, dass die Augsburger Panther in der Erstklassigkeit verharren. Horber freut sich, endlich mal über ein positives Ereignis sprechen zu können. Eine "willkommene Abwechslung" sei das, meint er. Die Enttäuschungen der zurückliegenden Spielzeit wirken nach, jetzt kehrt bei den Panther-Verantwortlichen das Lachen zurück. 

    Der AEV profitiert von einem System, in dem nicht immer der sportliche Ausgang einer Saison über Auf- und Abstieg entscheidet. Mancher sieht darin vernünftiges Handeln, weil Klubs sich nicht in finanziell risikoreiche Abenteuer stürzen; andere sehen darin ein Zunichtemachen sportlichen Wettkampfes. Die Panther mussten sich einst der Mehrheit beugen, die das geschlossene System aufgeben sowie zu Auf- und Abstieg zurückkehren wollten.

    Horber hat eine klare Meinung, wünscht sich noch immer eine andere Lösung. Er begründet das mit fehlender Planungssicherheit, die sich über Wochen und Monate hinziehen kann. "Ja, wir haben uns selbst in diese Lage gebracht und kannten die Voraussetzungen. Dennoch ist das System von Auf- und Abstieg nicht ausgereift", betont der AEV-Verantwortliche. Er verweist auf die Schweiz, in der Erst- und Zweitligisten ähnlich einer Relegation noch gegeneinander spielen. Allerdings, so räumt auch Hober ein, ziehe sich dadurch die Saison zusätzlich in die Länge. 

    Sponsoren hätten den Panthern in der DEL2 knapp 20 Prozent weniger bezahlen müssen

    Während sich Sportmanager Duanne Moeser und Christof Kreutzer, der Trainer und sportliche Leiter, um den Kader und dessen DEL-Tauglichkeit kümmern, sorgt die Geschäftsführung mit Hauptgesellschafter Lothar Sigl und Horber für die finanziellen Rahmenbedingungen. Der Fokus richtete sich zwischenzeitlich auf die DEL2, entsprechend passte Horber das Sponsoring-Volumen an. "Wir hätten versucht, für DEL2-Verhältnisse einen relativ hohen Etat aufzustellen, aber sicherlich nicht auf DEL-Level."

    Er selbst möchte nicht über Zahlen sprechen. Aus dem Umfeld des Vereins ist zu hören, dass die Geldgeber in der zweiten Liga knapp 20 Prozent weniger hätten bezahlen müssen. Entsprechend weniger Salär hätten die Profis erhalten. Bei einem Premium-Partner hätte demzufolge eine Reduzierung im mittleren fünfstelligen Bereich zusammenkommen können. Horber berichtet allerdings auch von Sponsoren, die das gleiche Budget zur Verfügung gestellt hätten. "Das kommt auch auf die wirtschaftliche Lage und Branche an, und wie verbunden der Sponsor seit Jahren mit uns ist."

    Die DEL2-Klauseln in den Verträgen müssen jetzt nicht greifen, stattdessen kann Horber weiter mit dem Status eines Eishockey-Erstligisten werben. Er möchte die Euphorie, doch noch die Klasse gehalten zu haben, in den Gesprächen nutzen. "Für Partner in der Neu-Akquise macht uns die DEL natürlich interessanter", sagt er. Außerhalb der Region zählten vor allem die Liga und die TV-Reichweiten, Unternehmen vor Ort beeinflusst das weit weniger. Bis zum 24. Mai müssen die Panther für das alljährliche Lizenzprüfungsverfahren der DEL die Unterlagen in der Ligazentrale in Neuss einreichen.

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    Kreutzer: Neuzuänge sollen sich mit Augsburg und AEV-Werten identifizieren

    Die wirtschaftliche Attraktivität will Horber in der kommenden Spielzeit zusätzlich über sportliche Erfolge und das Auftreten der Mannschaft steigern. Sportchef Kreutzer hat angekündigt, man werde bei den Neuzugängen darauf achten, ob sie sich stärker mit dem Eishockey-Standort und AEV-Werten identifizieren können. Manager Moeser betitelte es als "Back to Basics", die Rückkehr zu leidenschaftlichem, mitreißendem und körperbetontem Eishockey. Ähnlich beschreibt es auch Horber. "In Augsburg darf man verlieren, es geht aber ums Wie. Man hatte als Fan, Zuschauer oder Sponsor nicht unbedingt das Gefühl, dass die Jungs in jedem Spiel hundert Prozent gegeben haben." 

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