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Eishockey: Augsburger Panther basteln bereits am Etat für die kommende Saison

Eishockey

Augsburger Panther basteln bereits am Etat für die kommende Saison

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    Die Saison der Augsburger ist zu Ende, doch im Hintergrund wird schon die nächste geplant.
    Die Saison der Augsburger ist zu Ende, doch im Hintergrund wird schon die nächste geplant. Foto: Siegfried Kerpf

    Sportlich endete die zweite Corona-Saison für die Augsburger Panther mit einer Enttäuschung. Als Tabellenelfter verpasste die Mannschaft die Play-offs. Statt einer K.-o-Serie gegen Ingolstadt stand für die Mannschaft die dreitägige Saisonabschlussfahrt nach Prag auf dem Plan. Wirtschaftlich ist das ebenfalls bitter, denn pünktlich zum Beginn der Play-offs fielen alle Corona-Beschränkungen. Mindestens ein weiteres Heimspiel mit einem dann sicherlich ausverkauften Curt-Frenzel-Stadion hätte der Bilanz gut getan.

    So bleibt es bei knapp 80.000 Zuschauern, die in der vergangenen Saison kamen. Der Schnitt von etwas mehr als 3000 pro Spiel bedeutet eine Auslastung von rund 50 Prozent. Das ist der zweitbeste Wert der gesamten Deutschen Eishockeyliga (DEL). Sechs Partien fanden vor leeren Rängen statt, für die meisten anderen galten Einschränkungen.

    Bislang haben die Augsburger Panther Corona einigermaßen überstanden

    In der Geschäftsstelle der Panther wird gerade unter Hochdruck am Saisonabschluss gearbeitet. „Die Bilanz ist aber noch nicht fertig“, sagt Max Horber aus der Geschäftsführung. Bislang habe man Corona aber einigermaßen überstanden, der Klub sei nicht in seiner Substanz gefährdet. Horber: „Ende Mai wissen wir mehr, wenn wir unsere Lizenzierungsunterlagen fertig haben. Darauf konzentrieren wir uns jetzt.“ Horber dämpfte die Erwartungen vieler Fans, dass es in Kürze schon die ersten Personalien für kommende Saison geben könnte. „Im sportlichen Bereich gibt es momentan nichts zu sagen.“

    Zuständig ist dafür der Hauptgesellschafter Lothar Sigl, „und er wird bekannt geben, wenn es etwas bekannt zu geben gibt“. Erst werde die gerade beendete Saison aufgearbeitet und die kommende vernünftig vorbereitet. „Da spielt vieles mit rein, zum Beispiel der Dauerkartenverkauf. Oder auch die Sponsorenthematik, die für die Lizenzierung fix sein muss“, erklärt Horber. Bis Ende Mai müssen die Unterlagen fertig und bei der DEL eingereicht sein. Dann muss der Etat stehen. In der vergangenen Saison hatten die Panther rund fünf Millionen Euro zur Verfügung. Zum Vergleich: In der vorvergangenen Geisterspiel-Saison waren es nur 2,5 Millionen. In Vor-Corona-Zeiten hatten die Panther schon die Sieben-Millionen-Marke erreicht.

    Angesichts der geringeren Zuschauerzahlen gibt es nicht das volle Gehalt

    Nun ist es so, dass die Spieler angesichts der geringeren Zuschauerzahlen erneut nicht ihr volles Gehalt bekommen haben. Deren Verträge beinhalten eine Corona-Klausel, die an die Hallenauslastung gekoppelt ist. Bedeutet: Weniger Zuschauer, weniger Gehalt. Offen ist mit Blick auf die Finanzen zudem, wie viel Geld die Panther aus dem Topf der Corona-Hilfen bekommen. Diese würden zumindest anteilig die Ausfälle bei den Ticketverkäufen ausgleichen. „Zum Teil sind die Gelder schon bewilligt worden. Aber das ist eine sehr komplizierte Materie und ich kann das noch nicht abschließend bewerten. Wir sind da weiterhin optimistisch. Sicher ist, dass das niemals unsere Ausfälle kompensieren wird, denn, wie gesagt, es ist eine reine Ticketing-Entschädigung.“

    Für die kommende Spielzeit, sagt Horber, „werden wir finanziell keine Sprünge größerer Natur machen können. Dafür waren die Corona-Saisons zu einschneidend. Wir brauchen jetzt jeden Fan, jeden Dauerkartenbesitzer, jeden Sponsor, der an Bord bleibt, um bestmöglich die Saison 22/23 planen und vorbereiten zu können.“

    Politik hat es den Panthern schwer gemacht

    Er hofft dabei auch, dass sich die Rahmenbedingungen weiter normalisieren. „Denn in der Organisation und Abwicklung war die Geistersaison fast einfacher. Natürlich war das übel, aber es war klar, wie die Spielregeln sind.“ Im vergangenen Winter hingegen sei es kommunikativ sehr schwierig gewesen. „Wir hätten zum Beispiel gerne schneller auf die Aussagen der Politiker reagiert, aber es hat immer gedauert, bis die Verordnungen dann schriftlich vorlagen.“

    Schnell reagiert haben die Panther, als es darum ging, im Falle des Abstiegs eine Lizenz für die DEL2 zu beantragen. Da nun Krefeld als Absteiger feststeht, war das eine Arbeit, „die wir zum Glück umsonst gemacht haben“, so Horber. „Es wäre aber fahrlässig gewesen, das nicht zu tun. Da gibt es nur wenige, die das nicht tun müssen. Denn ein Abstieg hätte dann den Absturz in die Oberliga bedeutet. Vor dem Scherbenhaufen möchte keiner stehen.“ Krefeld allerdings will nun gegen den Abstieg klagen und argumentiert, dass durch die coronabedingten Spielabsagen (Augsburg zum Beispiel hat vier Partien weniger absolviert) kein sportlich fairer Wettbewerb gegeben gewesen sei. Zu den Erfolgsaussichten wollte Horber nichts sagen. Krefeld versuche nun eben, den letzten Strohhalm zu ergreifen. „Was wir als Liga natürlich nicht wollen, ist aber ein Sommertheater. Auch was die Spielplan-Planung angeht. Da wollen wir nicht ewig in der Luft hängen.“

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