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Augsburger Panther: Neuer Verteidiger Warsofsky will es in Augsburg seinen Kritikern zeigen

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Neuer Verteidiger Warsofsky will es in Augsburg seinen Kritikern zeigen

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    David Warsofsky (ganz rechts)  kam aus Ingolstadt zu den Augsburger Panthern.
    David Warsofsky (ganz rechts) kam aus Ingolstadt zu den Augsburger Panthern. Foto: Ulrich Wagner

    Mit seinem Vorgänger ist David Warsofsky gut befreundet, immerhin spielten sie in San Antonio zusammen. Jetzt soll der Neuzugang aus Ingolstadt in der Panther-Defensive die Lücke schließen, die der Abgang von Jesse Graham gerissen hat. Von allzu plumpen Vergleichen hält Warsofsky aber wenig. „Im Sommer hat mich jemand gefragt, ob ich mehr Punkte als Jesse Graham machen kann. Ich bin aber nicht hierhergekommen, um die Rolle von Jesse zu übernehmen. Ich bin ein anderer Spielertyp als er“, sagt Warsofsky.

    Graham war vor allem durch seine läuferischen Fähigkeiten aufgefallen. Diese hatte er mit Vorliebe für Ausflüge in die Offensive genutzt und war lange Zeit der beste Vorlagengeber der DEL. Am Ende hatte er 39 Assists und drei Tore gesammelt. Warsofsky sieht sich in einer defensiveren Rolle. „Wir sind beide gute Skater. Ich schieße aber ein bisschen mehr aufs Tor als er.“

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    Für den 28-jährigen Graham war Augsburg nur eine Durchgangsstation auf dem Weg zu einem lukrativen Vertrag in der russischen KHL. Dies dürfte ein Teil des Problems gewesen sein, das die Panther in der vergangenen Saison hatten.

    Warsofsky ist auf der Zielgeraden einer Profi-Karriere

    Warsofsky hingegen befindet sich mit 32 Jahren auf der Zielgeraden seiner Karriere. Oder wie er selbst es ausdrückt: „Das Ende ist deutlich näher als der Anfang.“ Umso wichtiger sei es ihm, noch möglichst viele Spiele zu gewinnen. Sein Beitrag dazu könnte auch offensiver Natur sein. Neun Tore hat er vergangene Saison für die Oberbayern geschossen, „das würde ich gerne übertreffen. Am Ende des Tages will ich aber einfach nur gewinnen.“

    Der Vater eines zweijährigen Sohnes und einer fünf Monate alten Tochter hofft, dass sein zweites Jahr in Deutschland besser als das erste verläuft. Denn vergangene Saison hatte Warsofsky erst einmal Probleme, sich auf die größere Eisfläche in Europa umzustellen. Fast 30 Jahre lang habe er in Nordamerika auf der kleineren Fläche gespielt. Erst um Weihnachten herum habe er begonnen sich auch hier wohlzufühlen. Nun profitiert er von diesen Erfahrungen. „Ich fühle mich jetzt schon sehr viel besser als vergangene Saison. Ich hoffe, dass meine zweite Saison in Deutschland besser wird als meine erste. Auch, weil meine Familie und ich uns abseits des Eises sehr viel besser fühlen. Wir wissen jetzt einfach, wie die Dinge hier laufen. Wir verstehen inzwischen auch die Sprache besser, wenngleich ich nur sehr wenig spreche. Es reicht aber, um zum Beispiel einkaufen zu gehen.“

    Warsofsky und seine Familie haben sich inzwischen in Deutschland eingelebt. Als sie im vergangenen Jahr nach Europa kamen, sei das aus dem Antrieb geschehen, „etwas Neues auszuprobieren. In Nordamerika spielst du, um in die NHL zu kommen. Das hatte ich geschafft. Ich wollte eine neue Herausforderung, ein neues Abenteuer.“

    Panther-Boss Lothar Sigl war am anderen Ende der Leitung

    Der DEL attestiert Warsofsky ein ähnliches Niveau wie der nordamerikanischen AHL, in der er die meiste Zeit seiner bisherigen Karriere aktiv war. Diese gilt als Ausbildungsliga für die NHL. „Der Stil ist sehr ähnlich, in beiden Ligen wird sehr körperlich gespielt.“ Im Frühjahr war Warsofsky fast schon wieder auf dem Sprung zurück nach Nordamerika. Ingolstadt habe ihm keinen neuen Vertrag mehr angeboten. Nach einer durchwachsenen Saison und dem darauffolgenden Wechsel auf den Positionen der sportlich Verantwortlichen (Trainer Doug Shedden und Sportdirektor Larry Mitchell mussten gehen) habe der Klub auch innerhalb der Mannschaft etwas verändern wollen. „Sie hatten aber nur auf drei oder vier Positionen die Möglichkeit dazu. Eine davon war ich“, sagt Warsofsky. Mitten hinein in die Planungen für die Rückkehr nach Nordamerika klingelte dann das Telefon von Warsofsky. Am anderen Ende der Leitung war Panther-Hauptgesellschafter Lothar Sigl. Was der sagte, habe sehr interessant geklungen. Es folgte ein Gespräch mit Trainer Peter Russell und dann sei die Entscheidung pro Augsburg schnell gefallen.

    Der Optimismus Warsofskys ist deutlich zu spüren. Er will seinen Kritikern in Ingolstadt zeigen, dass sie falsch gelegen haben. In Augsburg habe er eine sehr gute Mannschaft vorgefunden, die ihn super aufgenommen habe. „Wenn wir als Team zusammenwachsen, können wir eine gute Rolle spielen. Viel hängt davon ab, dass wir gesund bleiben.“ Der langfristige Ausfall von Torjäger Matt Puempel sei allerdings ein bitterer Verlust, „der nur schwer zu ersetzen sein wird“. Trotzdem sei er nicht nach Augsburg gekommen, um Neunter oder Zehnter zu werden. Warsofsky: „Wir können etwas Besonderes schaffen. Es gibt jedes Jahr ein Team, das die Erwartungen übertrifft. Zuletzt war es Wolfsburg. Warum sollen das diesmal nicht wir sein?“

    Große Hoffnung setzt Warsofsky dabei in den neuen Trainer Peter Russell. Dessen Arbeitsweise sei sehr intensiv. „Er erwartet viel von sich und er erwartet viel von uns Spielern. Er ist ein Wettkämpfer und bringt viel Energie mit. Das ist das, was wir brauchen. Augsburg war die letzten Jahre eher im unteren Teil der Tabelle. Wir wollen nach oben und kommen mit frischen Kräften in die neue Saison.“

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