Im Tabellenkeller wird es immer enger. Das einst bequeme Polster der Panther auf den Abstiegsplatz ist zusammengeschmolzen. Zwölf Punkte betrug am 32. Spieltag der Vorsprung der Augsburger auf den 14. und letzten Platz in der Deutschen Eishockey Liga. Wie im Vorjahr muss das Schlusslicht den Gang in die DEL antreten, sofern ein Klub aufsteigt, der sich für die DEL beworben hatte. Kassel renovierte in den vergangenen Jahren sein Stadion und drängt mit Macht nach oben.
Im Augenblick führen die Kassel Huskies mit 15 Punkten Vorsprung die Tabelle im Unterhaus an. Allerdings: Vor einem Jahr spielten die Nordhessen in der Punktrunde ähnlich dominant, um dann in den Play-offs überraschend zu scheitern. Das Liga-Gründungsmitglied aus Augsburg durfte erstklassig bleiben und spielt in der 30. Jubiläumssaison weiter im Konzert der Großen mit.
Inzwischen beträgt der Vorsprung der Panther auf den Abstiegsplatz nur noch einen Zähler. Der AEV punktet zwar hin und wieder wie beim 4:3 am vergangenen Donnerstag gegen den Deutschen Meister EHC Red Bull München. Am Sonntag in Straubing ging die Mannschaft von Trainer Christof Kreutzer allerdings wieder leer aus. Für Spannung im Abstiegskampf sorgen vor allem die Iserlohn Roosters. Der Trainerwechsel von Greg Poss zu Doug Shedden hat der Mannschaft aus dem Sauerland neues Leben eingehaucht.
Mit sieben Siegen aus den vergangenen acht Spielen stellt Iserlohn das DEL-Team der Stunde und ist bis auf einen Punkt an die Panther herangerückt. Die Roosters sind drauf und dran, sich selbst aus dem Sumpf zu ziehen. Am Wochenende siegte die Mannschaft um den ehemaligen AEV-Spielmacher Drew LeBlanc mit 2:0 in Ingolstadt und 3:1 gegen Wolfsburg.
Augsburger-Panther-Verteidiger Sacher ärgert sich
Der Plan der Panther dagegen ging nicht auf. Die Mannschaft wollte in Niederbayern an die starke Leistung gegen München anknüpfen. "Wenn wir drei oder vier Mal hintereinander gewinnen, dann könnten wir nach hinten Platz bekommen", hatte sich Sportmanager Duanne Moser gewünscht. Doch gegen das Team von Coach Tom Pokel finden die Augsburger über die gesamte Spielzeit kein Rezept. Wie bereits in den drei vorangegangenen drei Duellen führten die Tigers mit 2:0, ehe die Panther richtig im Spiel waren. Das zweite Drittel ging am Sonntag klar an die Gäste. Augsburg drückte und drängte und besaß drei Überzahl-Situationen. Mehr als ein Treffer durch Chris Collins im Powerplay sprang trotz zahlreicher Chancen nicht heraus. Nach der Schlusssirene ärgerte sich AEV-Verteidiger Mirko Sacher im Interview bei Magentasport: "Nach dem 2:1 waren wir die bessere Mannschaft, kriegen nichts rein und dann scheppert es bei uns."
Straubing traf im Schlussabschnitt noch zweimal und feierte unter dem Strich mit dem 4:1 den vierten klaren Sieg gegen den AEV. Stürmer Thomas J. Trevelyan sagt, worauf es jetzt im Abstiegskampf ankommt. "Die Tabelle sieht nach jedem Spiel anders aus. Es geht darum, nach Siegen nicht abzuheben und nach Niederlagen nicht den Kopf hängenzulassen", sagt der Deutsch-Kanadier. Nervenstärke ist gefragt.
AEV-Derby gegen Ingolstadt ist ausverkauft
Noch zwölf Spieltage stehen bis zum Ende der Hauptrunde am 8. März an. Am Freitag empfangen die Panther den ERC Ingolstadt. Im jüngsten Duell in der Saturnarena feierte der AEV mit 4:1 einen Auswärtssieg. Die beiden anderen Duelle gewann der Tabellenneunte mit 4:1 (in Augsburg) und 6:3 (in Ingolstadt). Das vierte Aufeinandertreffen der bayerischen DEL-Rivalen im Curt-Frenzel-Stadion ist bereits seit Tagen ausverkauft. Die Unterstützung von den eigenen Rängen ist da, die Fans fiebern mit der Mannschaft mit. Am Sonntag um 16.30 Uhr folgt das Auswärtsspiel bei den Schwenninger Wild Wings.
Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast "Augsburg, meine Stadt" mit Dennis Endras an, der Einblicke ins Innenleben der Augsburger Panther gibt.