Die Euphorie, mit der die Augsburger Panther aus der Länderspielpause im November gekommen waren, scheint dahin. Die 2:3 (1:2, 2:0, 0:0)-Niederlage am Sonntagabend im Kellerduell mit den Eisbären Berlin besiegelte das zweite Null-Punkte-Wochenende in Folge, unterbrochen nur vom 4:3-Sieg am vergangenen Mittwoch gegen Bremerhaven. In der DEL-Tabelle stehen die Panther wieder auf dem Abstiegsplatz 14.
Einer der vielen Gründe für diese prekäre Situation ist, dass die Saison für Trainer Peter Russell eine personelle Achterbahnfahrt bleibt. Kaum ein Spiel, in dem er nicht gezwungen ist, seine Reihen umzubauen. Diesmal musste er kurzfristig auf die erkrankten Matt Puempel und Henry Haase sowie weiterhin auf den verletzten John Rogl verzichten. Dem Vernehmen nach war auch der ein oder andere Panther auf dem Eis mehr krank als gesund. Immerhin kehrten zum einen Thomas J. Trevelyan und etwas überraschend auch Verteidiger Blaz Gregorc nach mehrwöchiger Verletzungspause wieder in die Mannschaft zurück. Trotzdem musste Stürmer Adam Johnson wieder als Verteidiger an der Seite von Mirko Sacher ran.
Augsburger Panther drehen zunächst das Spiel gegen die Eisbären Berlin
Und vor allem die Defensive hatte vor 5050 Zuschauern anfangs alle Hände voll damit zu tun, stürmische Eisbären in Schach zu halten. Das gelang mehr schlecht als recht. Die Gäste wirbelten und gingen folgerichtig schnell in Führung. Marcel Noebels arbeitete den Puck nach gerade mal 62 Sekunden regelrecht durch Dennis Endras hindurch. Die folgenden Angriffe überstanden die Panther unbeschadet. Dann fasste sich Ryan Kuffner ein Herz, startete einen Sololauf durch die halbe Berliner Mannschaft und traf sehenswert zum 1:1 (5.).
Als Kapitän Brady Lamb die Gastgeber mit seinem ersten Saisontreffer gar in Führung brachte, wandelte sich die Körpersprache auf beiden Seiten. Die Panther traten nun so auf, wie es eine Mannschaft tun sollte, die im Abstiegskampf auf einen direkten Konkurrenten trifft. Die Berliner dagegen hatten sichtlich damit zu tun, den erneuten Rückschlag zu verdauen.
Das Powerplay des AEV bleibt wirkungslos
Das dauerte zwar etwas, doch kaum hatte das zweite Drittel begonnen, glichen die Gäste auch schon zum 2:2 aus. Wieder gelang ihnen ein schneller Wirkungstreffer. Diesmal waren gerade mal 32 Sekunden verstrichen, ehe der Ex-Augsburger Matt White einfach mal abzog und der Puck über Endras’ Schulter ins Tor eierte. Und als Zachary Boychuk dann auch noch im Nachschuss auf 3:2 für Berlin stellte (24.), war die Partie erneut gedreht.
In der Folge setzten sich die Panther zwar immer wieder minutenlang im gegnerischen Drittel fest, doch Berlin verteidigte diese Offensivbemühungen souverän weg. Hochkarätige Torchancen blieben Mangelware. Auffallend auch, dass das zuletzt so starke Powerplay diesmal wirkungslos blieb. Das änderte sich auch im letzten Drittel nicht. Berlin fand immer wieder Wege, den Puck vom eigenen Tor fernzuhalten. Letztlich war es zu harmlos, was die Augsburger in der Offensive zustande brachten, um zumindest noch den Ausgleich zu erzielen.
Augsburger Panther: Endras – Lamb, Länger; Bergman, Gergorc; Sacher, Johnson – Payerl, LeBlanc, Barinka; Saponari, Soramies, Broadhurst; Wännström, Stieler, Kuffner; Trevelyan, Clarke, Volek
Tore: 0:1 Noebels (2.), 1:1 Kuffner (5.), 2:1 Lamb (9.), 2:2 White (21.), 2:3 Boychuk (24.)