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Augsburger Panther: AEV-Stürmer Thomas Holzmann fällt der Abschied schwer

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AEV-Stürmer Thomas Holzmann fällt der Abschied schwer

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    Als der Deutschland Cup in Augsburg Station machte, stürmte Panther-Profi Thomas Holzmann im Trikot mit dem Bundesadler auf der Brust.
    Als der Deutschland Cup in Augsburg Station machte, stürmte Panther-Profi Thomas Holzmann im Trikot mit dem Bundesadler auf der Brust. Foto: Wagner

    Thomas Holzmann ist nicht nur da hingegangen wo es wehtut. Das ist im Eishockey der Raum vor dem gegnerischen Tor, wo einen die Gegenspieler mit dem Stock bearbeiten, schubsen oder auch schlagen. Thomas Holzmann hat auch dementsprechend einstecken müssen. Eine Schädelfraktur, zwei Fußbrüche oder ein Syndesmosebandriss sind nur ein Auszug aus seiner Krankenakte. Neue Einträge werden zumindest in Augsburg nicht mehr hinzukommen. Die Panther verlängern den Vertrag des Angreifers nicht. Der 33-Jährige verabschiedet sich schweren Herzens: „Natürlich waren die Panther meine erste Option. Ich hänge sehr am Verein und habe hier vermutlich die schönste Zeit meiner Karriere erlebt.“

    Kein Platz für den Buchloer im neuen AEV-Kader

    In der Kaderplanung des neuen Trainers ist kein Platz mehr für den gebürtigen Buchloer, der sechs Jahre lang zu den Stützen des Teams zählte und zum Nationalspieler wurde. „Ich habe hier alle Höhen und Tiefen erlebt. An zwei Deutschland-Cups in Augsburg mit Spielen im Nationaltrikot werde ich mich immer zurückerinnern“, sagt Holzmann, der mit seiner Frau Steffi in Augsburg Wurzeln geschlagen hat. „Wir haben hier viele nette Menschen kennengelernt und fühlen uns zuhause.“

    Neben seinem Debüt im Trikot mit dem Bundesadler auf der Brust war ein weiterer Höhepunkt die Playoff-Serie 2019 mit dem Halbfinale gegen den EHC Red Bull München. Fans in ganz Deutschland drückten dem Außenseiter die Daumen. Die Mannschaft von Trainer Mike Stewart forderte dem haushohen Favoriten alles ab und zog hauchdünn mit 3:4-Niederlagen den Kürzeren. Holzmann blockte in München einen mächtigen Schlagschuss mit dem Fuß und kam humpelnd auf die Wechselbank. Trotz gebrochenem Mittelfuß fuhr er zum nächsten Einsatz und spielte auch die folgende Saison komplett durch – mit Schrauben und Schmerzen im Fuß. „Das gehört im Eishockey dazu, dass man auch seinen Körper ein Stück weit opfert.“

    555 Einsätze bestritt Holzmann in der Deutschen Eishockey-Liga für die Kassel Huskies, Hannover Scorpions, Hamburg Freezers, Iserlohn Roosters, den EHC München und Augsburg. In 282 Partien für den AEV erzielte er 47 Tore und gab 54 Vorlagen. Auch die Teilnahme an der Champions Hockey League mit sieben Einsätzen und einem Treffer zählt er zu den großen Momenten im AEV-Dress. „Wie uns die Fans auf unserer Reise durch Europa nach Schweden, Nordirland oder Tschechien begleitet haben, das werde ich nie vergessen“, blickt der Stürmer zurück.

    Holzmann: "Ich spüre noch genügend Feuer in mir."

    Seine Laufbahn will er noch nicht beenden. „Schade, dass es in Augsburg für mich ohne Playoffs zu Ende gegangen ist. Aber ich spüre noch genügend Feuer in mir. Ich fühle mich fit genug, um weiter zu spielen“, sagt der Angreifer. Zusammen mit seinen Agenten beginnt die Suche nach einem neuen Klub.

    Der Abgang von Jaroslav Hafenrichter ist ein Verlust für den AEV.
    Der Abgang von Jaroslav Hafenrichter ist ein Verlust für den AEV. Foto: Wagner

    Auch Sturmkollege Jaroslav Hafenrichter verlässt nach fünf Spielzeiten den AEV. Neben dem Eis trat der gebürtige Tscheche mit deutschem Pass ruhig und verschwiegen auf. Im Spiel zählte Hafenrichter zu den schnellsten Schlittschuhläufern. Immer giftig, immer hart, aber selten unfair. Der 31-Jährige aus dem Nachwuchs von Slavia Prag stürmte seit 2016 für die Panther und wurde wie sein Teamkollege Holzmann (elf Länderspiele) zum Nationalspieler mit fünf Einsätzen in der WM-Vorbereitung 2018.

    AEV-Manager Moeser über die Abgänge

    Sportmanager Duanne Moeser lobt Holzmann und Hafenrichter als „zwei Spieler, die sich sehr mit unserem Klub identifizieren und sich immer in den Dienst der Mannschaft stellten. Sie haben unser Trikot mit Stolz getragen.“ Auch die Wege von Alex Lambacher und den Panthern trennen sich nach dieser Saison. Der italienische Nationalspieler absolvierte in den vergangenen zwei Spielzeiten 36 Partien für den AEV. Ebenfalls verlassen werden den Klub die nachverpflichteten Importstürmer Spencer Abbott und Daniel Kristo. Die beiden Nordamerikaner bewegen sich in Gehaltskategorien, in die Hauptgesellschafter Lothar Sigl üblicherweise nicht vorstoßen kann und will. Die Corona-Pandemie veränderte jedoch weltweit die Arbeitsbedingungen für Eishockey-Profis und so fanden Abbott (9 Tore) und Kristo (8) den Weg ins Curt-Frenzel-Stadion.

    Im Sturm steht noch ein Fragezeichen hinter der Zukunft der Deutsch-Kanadier Thomas J. Trevelyan und Michael Clarke sowie des Kanadiers Adam Payerl. Die Chancen auf eine Weiterverpflichtung von David Stieler wie auch des spät verpflichteten ehemaligen College-Spielers Brad McClure stehen gut. Gesetzt sind wohl Marco Sternheimer und Maximilian Eisenmenger.

    Panther-Verteidiger Bergman hat gute Chancen

    In der Abwehr zählt Klub-Legende Steffen Tölzer zu den Wackelkandidaten. Den Wechsel von Nationalstürmer Simon Sezemsky nach Iserlohn hat der Klub bereits vermeldet. Gute Karten auf einen Verbleib hält John Rogl, der zusammen mit Sezemsky die dritte WM-Vorbereitungsphase der Nationalmannschaft in Nürnberg absolviert. Mit Kapitän Brady Lamb und seinem Assistenten Scott Valentine ist ebenso weiterhin im AEV-Trikot zu rechnen wie mit Wade Bergman. Der neue Panther-Coach Mark Pederson arbeitete bereits mit dem Deutsch-Kanadier bei seiner jüngsten Trainerstation im dänischen Esbjerg zusammen und will sich die Dienste des Offensivverteidigers weiterhin sichern.

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