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Augsburger Panther: 3:4 in Berlin, 1:6 in München: AEV holt nur einen Punkt am Wochenende

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3:4 in Berlin, 1:6 in München: AEV holt nur einen Punkt am Wochenende

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    Auch Panther-Torwart Dennis Endras musste sich der geballten Münchner Offensiv-Power geschlagen geben.
    Auch Panther-Torwart Dennis Endras musste sich der geballten Münchner Offensiv-Power geschlagen geben. Foto: Siegfried Kerpf

    Es war ein Wochenende der Gegensätze für die Augsburger Panther. Dem dramatischen 3:4 nach Verlängerung in Berlin folgte ein ernüchterndes 1:6 gegen München. Unter dem Strich steht deshalb nur ein Punkt. Großer Gewinner sind die Eisbären. Zuerst schafften sie es, den Abstand auf die Panther (und damit auf die Abstiegsplätze) im direkten Duell zu vergrößern. Dann durften sie sich an ihrem spielfreien Sonntag zurück lehnen und dabei zuschauen, wie die Konkurrenz in Augsburg einen ihrer zwei Joker vergab. Denn dort hatte man sich bislang immer darauf berufen können, zwei Spiele weniger als

    AEV-Verteidiger Henry Haase findet klare Worte: "Wir sind einfach nicht gut genug"

    Gegen München allerdings waren die Panther sehr viel weiter von einem Sieg entfernt, als es das ohnehin schon klare Ergebnis vermuten lässt. Klar unterlegen sei man gewesen, sagte Panther-Verteidiger Henry Haase unmittelbar nach Spielende bei Magentasport. München hätte auch 15:1 gewinnen können. „Einsatz ist da, mir brennt die Birne. Aber wir sind einfach nicht gut genug. Die haben Qualität, wir nicht.“ 

    TOR: Dennis Endras kommt von den Adler Mannheim nach Augsburg zurück. Der Allgäuer stand bereits von 2008 bis 2011 beim AEV unter Vertrag.
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    Neuer Keeper, neuer Coach: Mit diesem Kader gehen die Augsburger Panther in die DEL-Saison 2022/23.

    Ganz anders hatte die Szenerie am Freitag in Berlin ausgesehen. Dort führten die Panther im letzten Drittel mit 3:1, ehe zwei Fehlentscheidungen der Schiedsrichter den Gastgebern zwei Strafzeiten bescherten, die diese zum Ausgleich nutzten - um dann in der Verlängerung auch noch den Siegtreffer zu erzielen. Im offiziellen Liveticker des Klubs war von einem „scheiß Skandal“ die Rede. Eine Formulierung, die vermutlich eine Geldstrafe in vierstelliger Höhe seitens der DEL nach sich ziehen wird. Denn speziell, was die Schiedsrichterleistungen angeht, reagiert man dort dünnhäutig auf öffentliche Kritik aus den Klubs. 

    Zwei Schiri-Fehler gegen den AEV: DEL gibt sich zurückhaltend bei Schiedsrichterleistung

    Auf Nachfrage bestätigte ein DEL-Sprecher, dass nach dem Spiel in Berlin die Schiedsrichterentscheidungen von Ligaseite mit den Panther-Verantwortlichen besprochen worden seien. Und weiter: „Das ist gängige Praxis und stets für alle Seiten die Gelegenheit, Dinge zu erklären sowie sich auszutauschen.“ Man kann sich sehr gut vorstellen, dass speziell das Gespräch nach dem Berlin-Spiel in etwas aufgeheizter Atmosphäre stattfand. Denn in dem Spiel in Berlin sei es ja, wie der Sprecher richtigerweise anmerkte, um die Abstiegsplätze gegangen. Die Fehlentscheidungen kommentierte er nicht näher, „grundsätzlich sind es aber Tatsachenentscheidungen der Unparteiischen.“ 

    Der DEL-Sprecher verwies darauf, dass nach dem fälschlich gegebenen Tor eine Woche zuvor in Iserlohn, die Schiedsrichter noch stärker im Fokus stünden als ohnehin schon. In der angesprochenen Szene hatten Benjamin Hoppe und Roman Gofman nach einem Torschuss der Roosters im Heimspiel gegen Bremerhaven zuerst auf „kein Tor“ entschieden. Nach Ansicht des Videomaterials entschieden beide dann jedoch auf Tor. Im Nachhinein stellte sich das als Fehler heraus. Die DEL räumte dies in einer offiziellen Stellungnahme ein – ein sehr seltener Vorgang. 

    18 zur Verfügung, 14 werden gebraucht: Liga ist nur dünn mit Schiedsrichtern ausgerüstet

    Interessanterweise stand mit Gofman einer der beiden Unparteiischen aus dem Iserlohn-Spiel auch in Berlin auf dem Eis. Die dortigen Fehlentscheidungen zuungunsten der Panther traf mit Eduards Odins aber jeweils der andere Hauptschiedsrichter. Dennoch ist auffallend, dass es die personelle Ausstattung der DEL offenbar nicht zulässt, den ohnehin schon in der Kritik stehenden Gofman zumindest für ein Wochenende aus der Schusslinie zu nehmen. 18 Hauptschiedsrichter stehen der Liga zur Verfügung, 14 werden für jeden Spieltag gebraucht. Einer ist als Reserve eingeplant, um kurzfristige Ausfälle zu kompensieren. Kommen dann noch Verletzungen und Krankheit hinzu, werden die Räume sehr schnell sehr eng. 

    Das Jahr 2022 begann für die Augsburger Panther symptomatisch: Mit einer Niederlage. Hier versucht Markus Keller, das 1:3 in Berlin zu verhindern.
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    Hinter den Augsburger Panthern liegt ein sportlich schwieriges Jahr. Gleich vier Trainer versuchten sich an der Bande, richtig Erfolg hatte bislang keiner von ihnen.

    Von den Augsburger Panthern war am Montag nichts mehr zu hören über den vermeintlichen Skandal von Berlin. Einerseits war die klare Niederlage gegen München offenbar zu ernüchternd, um noch auf den Ereignissen vom Freitag herumzureiten. Andererseits dürfte es im Sinne der Etatplanung sein, weitere Strafzahlungen zu vermeiden. Panther-Trainer Kai Suikkanen ist ohnehin keiner, der zu Gefühlsausbrüchen neigt. Nach dem Spiel gegen München lobte er vor allem den Gegner, der „unglaublich gut“ gespielt habe. „Seitdem ich hier bin, hatten wir bisher immer eine Chance, zu gewinnen. Diesmal waren wir weit davon entfernt.“ Jeder seiner Spieler habe vollen Einsatz gezeigt, „aber egal, was wir versucht haben: Sie waren immer noch sehr viel besser.“ 

    München ist in dieser Verfassung Favorit auf den Titel. Schwer vorstellbar, wer diese Mannschaft über die Distanz einer Play-off-Serie stoppen soll. „Wir haben wirklich versucht, einen Weg zu finden, sie zu schlagen. Aber wir haben es nicht geschafft. Sie waren sehr viel besser“, fasste Suikkanen das Geschehen treffend zusammen.

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