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AEV-Klassenerhalt: Panther-Trainer Kreutzer bleibt in seiner Doppelfunktion

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Nach dem Klassenerhalt des AEV: Kreutzer bleibt in seiner Doppelfunktion

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    Christof Kreutzer wird nach dem Klassenerhalt der Augsburger Panther in der DEL Trainer und Sportlicher Leiter bleiben.
    Christof Kreutzer wird nach dem Klassenerhalt der Augsburger Panther in der DEL Trainer und Sportlicher Leiter bleiben. Foto: Ulrich Wagner

    Als Spieler und Verantwortlicher der Augsburger Panther hat Duanne Moeser, 60, etliche Höhen und Tiefen erlebt. Emotionale Ausbrüche waren dabei, mit dem Eishockey-Erstligisten feierte er schon einmal die Vizemeisterschaft. Gänzlich ungewohnt war hingegen seine Gefühlslage am Montagabend: der Klassenerhalt in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Lange Zeit verzichtete die Liga auf Auf- und Abstieg. Nun hätte es eines der Gründungsmitglieder getroffen. Doch Augsburg bleibt erstklassig, darf sich weiterhin als Eishockeystadt titulieren, wird eine 30. Spielzeit im Oberhaus erleben. Dass dieser ohne eigenes Zutun erreicht wurde, wird schon heute kaum noch jemanden interessieren. "Es war eine schöne Überraschung", berichtet Moeser. Gefeiert hätte er nicht, erzählt von einer "ganz normalen Nacht". 

    Das schier Unmögliche trat ein. Nicht die haushohen Favoriten aus Kassel und Krefeld hatten sich in den Meisterschafts-Playoffs durchgesetzt, sondern die schwächer eingestuften Teams aus Ravensburg und Bad Nauheim. Moeser hätte niemals damit gerechnet, dass bereits nach den Halbfinalspielen der eigene Ligaverbleib perfekt sein könnte. "Ich habe voll geplant mit der zweiten Liga", betont Moeser. Einmal mehr hätte sich aber gezeigt, dass selbst souveräne Tabellenführer in den K.-o.-Spielen scheitern können. "Man weiß es nie", meint Moeser. 

    DEL: Klassenerhalt für die Augsburger Panther klappt, weil Schwächere sich in den Playoffs durchsetzen

    38 Punkte Vorsprung hatte Kassel in der DEL2 nach den Ligaspielen, Meister wird aber ein anderes Team. Dass in einem Match Favoriten stürzen, passiert in jeder Sportart. Dass sich aber auch im Best-of-Seven-Modus der vermeintlich Schwächere durchsetzt, überrascht dann doch. Auf der Suche nach Erklärungen wird Augsburgs Sportlicher Leiter Christof Kreutzer in den Köpfen der Kasseler Spieler fündig. Die souveräne Saison sei womöglich hinderlich gewesen, als "Überflieger" sei man mit der Erwartungshaltung nicht zurechtgekommen. "Wahrscheinlich sind sie plötzlich an ihre Grenzen gestoßen und haben gemerkt, das geht nicht so einfach. Dann ist es schwer den Schalter umzulegen."

    Für die Augsburger hätten die Playoffs in der zweiten Liga kaum besser verlaufen können. Die Teams, die die Lizenz für die DEL beantragt hatten, sind ausgeschieden, und sie selbst haben Planungssicherheit. In den kommenden Tagen werden sich die Verantwortlichen um Panther-Hauptgesellschafter Lothar Sigl zusammensetzen, um die nächsten Schritte einzuleiten. 

    Christof Kreutzer wird Trainer und Sportlicher Leiter der Augsburger Panther bleiben

    Auch wenn stets die leise Hoffnung mitregierte, insgeheim sah sich der Klub in Liga zwei. Eine bedeutsame personelle Entscheidung ist bereits gefallen. Christoph Kreutzer wird die Panther in der DEL in einer Doppelfunktion als Sportlicher Leiter und Trainer betreuen. Zuletzt war darüber spekuliert worden, in der ersten Liga würde ein neuer Trainer gesucht werden. Kreutzer, 55, der von den Schwenninger Wild Wings abgeworben wurde, bekräftigt im Gespräch, beide Positionen zu bekleiden und begründet dies mit den Rahmenbedingungen in Augsburg. "Hier wird alles auf sehr vielen Schultern von guten und fähigen Leuten verteilt, deshalb fällt es mir leichter, das auszuführen. Wir wollen dennoch eine zusätzliche Stelle schaffen, um die Aufgaben noch besser zu verteilen." Unter anderem kümmert sich Sportmanager Moeser um Spielerbelange abseits des Eises und die Organisation der Spiele. Kreutzer wünscht sich noch einen weiteren Co-Trainer. "Dann sind wir sehr gut aufgestellt." 

    Nachdem die Ligazugehörigkeit feststeht, soll der Kader in den kommenden Tagen und Wochen Priorität genießen. Das Anforderungsprofil in der ersten Liga unterscheidet sich gravierend von dem in der zweiten. Bislang haben die Panther für die Abwehr Tim Schüle, Maximilian Renner (beide zuvor Bietigheim), Simon Sezemsky (Frankfurt), Niklas Länger und Mirko Sacher vertraglich gebunden, für den Angriff Marco Niewollik (eigene U20), Justin Volek und TJ Trevelyan. Als Torwart steht Markus Keller im Kader. Ungeklärt ist die Zukunft etlicher Stützen vergangener Jahre, unter anderem von Dennis Endras, Matt Puempel oder Drew LeBlanc. Moeser will sich nicht festlegen, sagt eher allgemein: "Ich denke, der Klassenerhalt wird in ein paar Fällen die Spieler motivieren, sich für die Augsburger Panther zu entscheiden." 

    Sportmanager Duanne Moser kann nun für die erste Liga planen.
    Sportmanager Duanne Moser kann nun für die erste Liga planen. Foto: Siegfried Kerpf

    AEV-Manager Duanne Moeser: "Dürfen nicht meinen, alles läuft"

    Bis zum 24. Mai haben die Panther nun Zeit, die Unterlagen für das Lizensierungsverfahren der DEL einzureichen. Mit dem geschenkten Ligaverbleib wollen die Augsburger demütig umgehen. Die Erfahrungen der vergangenen Saison, die Enttäuschungen wirken nach. Aus Fehlern der jüngeren Vergangenheit wolle man lernen, meint Moeser. "Back to basics", nennt er das, sich auf Grundlegendes besinnen. "Wir dürfen nicht meinen, die Mannschaft steht und alles läuft. Wir müssen die Augen offen haben und schnell reagieren, damit der Zug auf dem Gleis bleibt." Kreutzer ergänzt, natürlich reize jeden die erste Liga mehr als die zweite Liga. "Wir haben aber sehr gute Erkenntnisse bekommen, wer hinter Augsburg steht. Wir werden darauf schauen, ob ein Spieler nur wegen der ersten Liga zu uns kommt oder den Augsburger Weg mitgeht." 

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