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Umbau der Panther-Spielstätte: Curt-Frenzel-Stadion: Mehr Schatten als Licht

Umbau der Panther-Spielstätte

Curt-Frenzel-Stadion: Mehr Schatten als Licht

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    AEV-Fans.
    AEV-Fans.

    Die Augsburger Panther stehen nach dem 5:7 bei Ex-Meister Berlin in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) nicht mehr auf einem Play-off-Platz, dennoch sieht Hauptgesellschafter Lothar Sigl "die sportliche Lage entspannt".

    Die 14-Punkte-Bilanz nach neun Auswärtspartien und nur drei Heimspielen rauben ihm nicht den Schlaf, vielmehr beschäftigt den Gastwirt die Diskussion um die Sichtverhältnisse im Curt-Frenzel-Stadion. "Die Architekten sind sich der Tragweite des Problems für uns offensichtlich nicht bewusst, wenn ich deren gute Laune sehe", gibt Sigl seine Eindrücke nach dem Runden Tisch unter der Leitung von Sportbürgermeister Peter Grab mit den Fan-Klub-Vertretern am Freitag im VIP-Raum des Stadions wieder. "Immerhin ist nun Konsens, dass zumindest Teile der künftigen Südtribüne sichtbehindert sein werden." Ein neutraler Gutachter soll klären, welches Ausmaß die Fehlplanung hat.

    Doch selbst innerhalb der Stadtverwaltung gibt es ungeklärte Fragen. "Ursprünglich waren wir für die Planung zuständig", bestätigt Günter Billenstein, der Leiter des Hochbauamtes. Der Entwurf des Architekturbüros Schneider (asp) war Grundlage für den Beschluss des Stadtrates im Frühjahr 2009. "Einige Tage später haben wir die Nachricht bekommen, dass die Augsburger Gesellschaft für Stadtentwicklung die Projektleitung übernimmt. Warum, das wissen wir bis heute nicht", so

    Die AGS ließ eine Jury über die Stadionfassade entscheiden. "Die leuchtende Eisscholle" des Büros Hermann + Öttl setzte sich durch. Die Architekten bekamen dann nach dem vorgeschriebenen Ausschreibeverfahren auch den Auftrag für die Gesamtplanung, obwohl sie keinerlei Erfahrung im Stadionbau hatten.

    Umfeld angepasst

    Der Entwurf des Büros Schneider spielte keine Rolle mehr. Zu teuer, zu wenig Zuschauerkapazität heißt es aus AGS-Kreisen. "Die Schneider-Planung orientierte sich an den Gegebenheiten rund um die Halle", erinnert sich Billenstein. Bei Hermann + Öttl wurde das Umfeld an die Hallenpläne angepasst. Viele Bäume der Grünanlage mussten weichen, damit ein repräsentativer Haupteingang im Osten entstehen kann.

    Nachteil: Durch die massive Abholzung mussten kostspielige Ausgleichsmaßnahmen eingeplant werden. In dem vom Kämmerer genehmigten Budget von 16, 2 Millionen war deshalb kein Geld mehr da für die Innenausstattung von Nachwuchskabinen. "Das ist schade, im Schneider-Entwurf war mehr Gewicht für den Breitensport vorgesehen", sagt Hochbauamtschef Billenstein. Laut Sportbürgermeister Peter Grab soll das zusätzliche Geld nun beantragt werden.

    Die AGS um Projektleiter Wolfgang Tanzer verweist gerne auf den Stadtratsauftrag. "Wir müssen das Stadion für die DEL tauglich machen." Weil die Panther nur mit Ausnahmegenehmigung spielen, wird das Curt-Frenzel-Stadion bis 2012 in eine Halle verwandelt. Der Baubeginn verzögerte sich zunächst, da Architekt Öttl die Planung "optimierte".

    Als er in der Kabine der Panther viele Säulen vorsah, schlug Manager Max Fedra im Januar Alarm. Bei der AGS kam die Kritik nicht gut an. Man möge sich doch zurückhalten, es sei schwierig genug in Zeiten leerer Kassen so ein Projekt durchzuziehen, bat AGS-Chef Edgar Mathe.

    Max Fedra ist mittlerweile krank und deshalb nicht mehr im Tagesgeschäft. Projektleiter Tanzer vermisste dessen Wissen, aber Architekt Öttl weckte nach dem Baubeginn im Frühjahr die Vorfreude der Fans auf die künftige Halle mit "der guten Sicht auf allen Plätzen". Das sehen die Anhänger und Panther-Gesellschafter Sigl nach den ersten Erfahrungen vollkommen anders. "Für mich gehört zum Eishockey freier Blick auf das Spielfeld von Bande zu Bande samt Strafbank und Spielerbank."

    Klassenziel verfehlt? Die Architekten widersprechen, deshalb soll der Gutachter Klarheit in das Wirrwarr um Sichtlinien und Tribünenneigung bringen. Lothar Sigl will vor allem wissen, ob sich die Planung noch verändern lässt. Als Ausweg brachte die AGS die Anhebung der Eisfläche für die Saison 2012/13 ins Spiel. "Warum erst so spät?", so Sigl, der die finanziellen Folgen fürchtet, wenn er eine weitere Saison in einem Stadion mit eingeschränkter Sicht organisieren muss. Doch noch ist nicht einmal bekannt was das Ganze kosten würde. Von Peter Deininger

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