Fünf Siege in Folge, Tabellenplatz drei nach genau einem Viertel der Vorrunde - die Augsburger Panther sind die große Überraschung der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) und fordern am Sonntag um 14.30 Uhr im Curt-Frenzel-Stadion den Meister Eisbären Berlin heraus. Wir berichten im Liveticker.
Verkehrte Eishockeywelt - jahrelang waren die Panther vor allem im heimischen Curt-Frenzel-Stadion gefürchtet, in dieser Saison fühlen sie sich auch auswärts pudelwohl. Die Mannschaft von Trainer Larry Mitchell gewann sechs von acht Partien im Stadion des Gegners und ist damit die erfolgreichste "Reisetruppe" der Liga.
Am Freitag gewannen die Augsburger mit 5:4 nach Penaltyschießen bei den Hannover Scorpions und waren nicht einmal ganz zufrieden. "Eigentlich haben wir einen Punkt verloren", meinte Manager Max Fedra, weil sein Team 18 Sekunden vor Schluss den Ausgleich zum 4:4 kassierte. "Dabei konnten die Scorpions nicht den großen Druck aufbauen, wir haben das Spiel dominiert."
Auch ohne Topscorer Colin Murphy zeigten die Panther ihr großes Offensivpotenzial und in der Abwehr verkrafteten sie sogar den Ausfall von Chris Heid. Der Deutschkanadier schied im ersten Drittel mit einer Armverletzung aus. "Er hat einen Schlag abbekommen", so Fedra. Bei einem Röntgentermin am Samstag soll geklärt werden, ob nur der Muskel oder auch der Knochen in Mitleidenschaft gezogen ist.
Trainer Mitchell ging am Freitag davon aus, dass Heid gegen Berlin fehlen wird. Auch eine Rückkehr von Florian Kettemer (Gehirnerschütterung) scheint unwahrscheinlich, sodaß Junioren-Nationalspieler Patrick Seifert wahrscheinlich zum Verteidiger Nummer sechs aufsteigen wird. Er war am Freitag beim 8:1 des EHC München gegen die Wölfe Freiburg in der zweiten Liga im Einsatz.
Seine Pantherkollegen strotzen derzeit vor Selbstvertrauen wie vor allem die Bilanz in der Zusatzschicht zeigt. Einmal gewannen sie in der Verlängerung, dreimal bewiesen sie Nervenstärke im Penaltyschießen. Dafür gab es insgesamt vier Zusatzpunkte und einen Platz weit oben in der Tabelle. Erfolgreiche Zocker in der Offensive und ein cooler Hexer namens Dennis Endras im Tor sind Garanten für den Erfolg jenseits der 60minütigen "Normalzeit".
"Am Sonntag gegen Berlin sind wir aber dennoch nur Außenseiter", glaubt Manager Fedra. Doch das kann auch ein Vorteil sein, weil der Meister nichts von Defensivtakt hält und so möglicherweise mehr Raum für den Panther-Angriff lässt. Die Augsburger müssen vor allem die richtige Dosis Zweikampfhärte finden. Strafzeiten sind gerade gegen Berlin der erste Schritt zum Gegentor. Drei Powerplay-Tore waren entscheidend für das 5:2 der Berliner am 4. Oktober. (Von Peter Deininger)