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Play-Offs: Augsburger Panther: Alarmstufe Rot

Play-Offs

Augsburger Panther: Alarmstufe Rot

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    Men in red: Die Augsburger Eishockeyprofis (von links) Dennis Endras, Florian Kettemer und Benedikt Kohl
    Men in red: Die Augsburger Eishockeyprofis (von links) Dennis Endras, Florian Kettemer und Benedikt Kohl Foto: Zoepf

    In der Berufswelt von Larry Mitchell dreht sich alles um eine Scheibe. Der Trainer der Augsburger Panther liebt Eishockey, dennoch gab es im Herbst Tage des Frusts. "Da sind die ausländischen Spieler reihenweise in mein Büro marschiert und haben mir mitgeteilt, dass sie nächste Saison nicht mehr bei uns spielen werden." Die Konkurrenz wedelte mit lukrativen Verträgen "und die Spieler waren mental blockiert" (Mitchell).

    Das hat Punkte gekostet, aber die Mannschaft raufte sich zusammen und hat sich mit einer Serie von sechs Siegen noch auf Rang acht der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) katapultiert. Der Lohn: Die Panther haben heute Heimrecht (19.30 Uhr, Curt-Frenzel-Stadion) zum Auftakt der höchstens drei Partien langen ersten Play-off-Runde.

    Mit Augsburg und Mannheim prallen dabei zwei Welten aufeinander. Hier die Organisation mit einem Mini-Etat (3,4 Millionen Euro), dort die Nummer vier der europäischen Zuschauer-Rangliste (im Schnitt 11.000 Besucher) und dem höchsten Haushalt der Eliteklasse (über acht Millionen Euro). "

    Mannheim setzt mehr auf Stars der Branche, gewann bis 2007 fünfmal die DEL-Meisterschaft - und schlitterte diese Saison in eine Krise. Die Mischung in der Mannschaft passte nicht, Teal Fowler rückte für Doug Mason zum Cheftrainer auf und konnte zu Beginn des Jahres acht Siege in Folge vorweisen. Am Ende der Vorrunde mussten sich die Adler dennoch auf Platz neun hinter Augsburg einreihen.

    Davon lässt sich Benedikt Kohl nicht blenden. "Die Adler haben viele Profis, die ein Spiel entscheiden können." Die Gäste werden auf alle Fälle Rot sehen. Denn Kohl, Florian Kettemer und Nationaltorhüter Dennis Endras haben sich auch optisch auf die wichtigste Jahreszeit im Eishockey eingestimmt. Das Trio geht heute mit gefärbten Haaren und Irokesenschnitt aufs Eis, ihre Kollegen verzichten auf den Rasierapparat. Augsburg will nach 14 Jahren (1996 im Achtelfinale gegen Schwenningen) endlich wieder eine Play-off-Serie gewinnen. "Wir haben nie schlecht ausgesehen, waren aber aus finanziellen Gründen immer Außenseiter", weiß Sportmanager Duanne Moeser. "Ich hoffe, dass uns auch die Fans helfen", erwartet Gesellschafter Lothar Sigl eine große Kulisse..

    In Mannheim hat Stürmer Tomas Martinec die Serie mit markigen Worten eröffnet. "Am Freitag nach dem Spiel in Mannheim ist für die Panther Feierabend." Larry Mitchell entgegnet: "Meine Spieler haben sich in der Vorrunde nicht so ins Zeug gelegt, um dann in zwei Spielen auszuscheiden." Für den Panther-Dompteur begannen die Play-offs "mit einer schweren Entscheidung". Da pro Spiel nur zehn Profis mit Ausländerlizenz eingesetzt werden dürfen, muss er zwei draußen lassen. Diesmal traf es Junior Lessard (Trainingsrückstand) und Matt Ryan. "Er war in der vergangenen Saison effektiver", so Mitchell. Für Ryan stürmt Richard Rochefort. "Für Freitag entscheide ich neu", kündigt der Trainer an. Am liebsten hätte er noch einige Male die Qual der Wahl. Denn die Abschiedstournee für einige Panther soll möglichst lange dauern. (Peter Deininger)

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