Die Augsburger Panther reisen zu ihren Gastspielen in der Ferne fast immer einen Tag früher an. Die Mannschaft soll ausgeruht aufs Eis gehen, gestern in der Berliner O2 World waren die Gäste zu schläfrig und die gastgebenden Eisbären hellwach.
Der Augsburger Trainer Larry Mitchell nahm bereits in der 6. Minute eine Auszeit, weil sein Team Gefahr lief, von den Gastgebern überrollt zu werden. 1:3 stand es zu diesem Zeitpunkt, aber anschließend boten die Panther und ihr Gegner ein unterhaltsames Offensivspektakel. Das Problem aus Augsburger Sicht: Die Panther vergaben im zweiten Drittel zu viele Gelegenheiten und verloren mit 5:7 (2:3, 2:1, 1:3).
Nationaltorhüter Dennis Endras - im Play-off-Viertelfinale der vergangenen Saison der Held der Serie - musste sich in der Anfangsphase einer Serie von Schüssen stellen. Einmal bekam er den Puck sogar auf die Gesichtsmaske, rappelte sich aber schnell wieder auf und stemmte sich mit seinen Kollegen dem Eisbären-Ansturm entgegen. Berlin traf im ersten Drittel dreimal (Dennis Pederson, Andre Rankel, Jeff Friesen), Augsburg konnte den Rückstand dank Grant Stevenson (in Überzahl) und Darin Olver mit 2:3 erträglich gestalten.
Im zweiten Drittel, das die Panther furios gestalteten, standen neben den Angreifern vor allem die Torhüter im Blickpunkt. Der Augsburger Dennis Endras hielt einen Penalty von Florian Busch und sein gegenüber Rob Zepp zeichnete sich bei zahlreichen Panther-Chancen aus. Barry Tallackson (in Überzahl) und Benedikt Kohl (nach der Berliner Führung von Jim Sharrow) erzielten dennoch jeweils den Ausgleich. 4:4 stand es nach 40 Minuten - und auch im Schlussabschnitt fiel sofort wieder ein Treffer. NHL-Altmeister Jeff Friesen brachte den Puck an der Fanghand von Dennis Endras vorbei. Als Sean Bentivoglio gerade erst von der Strafbank zurück war, machte Laurin Braun für die Eisbären das halbe Dutzend voll. Darin Olver brachte die Panther auf 5:6 heran. Der Ausgleich war greifbar nahe, doch Stefan Ustorf sicherte den Sieg für die Eisbären. Die Augsburger haben nun Pause. Der DEL-Spielplan sieht erst am 24. Oktober wieder eine Begegnung vor. Da soll gegen Straubing der erste Heimsieg gelingen. (mak/AZ)