Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
Augsburger Panther
Icon Pfeil nach unten

Panther privat: Louie Caporusso - im Herzen ein Italiener

Panther privat

Louie Caporusso - im Herzen ein Italiener

    • |
    Louie Caporusso spielt seit dieser Saison für die Augsburger Panther.
    Louie Caporusso spielt seit dieser Saison für die Augsburger Panther. Foto: Michael Hochgemuth

    Wenn Louie Caporusso heute freimütig über sein Leben in Augsburg erzählt, ist es schwer vorstellbar, dass der 25-Jährige wegen seiner Schüchternheit beinahe nicht zum Eishockey gekommen wäre. Im Alter von fünf Jahren beobachtete er zwar seinen älteren Bruder regelmäßig beim Eishockey, konnte sich aber nie recht entschließen, ihm sportlich nachzueifern.

    Es ist wohl der sanften Hartnäckigkeit seines Vaters zu verdanken, der ihn schon früh mit zum Schlittschuhfahren aufs Eis nahm, dass Caporusso doch noch das Hockeyfieber packte. Ein Umstand, über den er selbst heute ebenso froh sein dürfte wie sein Trainer Larry Mitchell: Der sympathische Kanadier in Diensten der Panther zählt aktuell zu den Topscorern der DEL.

    Die Eltern stammen aus Italien

    Caporusso weiß, wem er seine Karriere zu verdanken hat. „Meine Eltern sind die besten Eltern der Welt und haben mich immer unterstützt“, betont er in seiner englischen Muttersprache. „Wenn ich früher in Toronto vom Training nach Hause kam, gab es keinen Tag, an dem meine Mutter nicht nach der Arbeit noch ein viergängiges Abendessen auf den Tisch gezaubert hat.“ Eine Reverenz an die Wurzeln der Familie - Caporussos Eltern stammen aus Italien.

    Das ist bei den Kindern auch äußerlich unschwer zu erkennen: Mit ihren schwarzen Locken und den dunklen Augen gingen Caporusso und seine drei Geschwister ohne Weiteres als Italiener durch, obgleich sie in Toronto geboren und aufgewachsen sind. Ganz anders als ihr Vater, der mit seinen hellen Haaren und blauen Augen auf dem Familienfoto geradezu heraussticht. Aus dem Land seiner Eltern und Großeltern hat Caporusso auch seinen Namen.

    „Luigi“ steht in seiner Geburtsurkunde – ob nach dem Großvater mütterlicherseits oder nach Caporussos Vater, darüber herrscht traditionell Uneinigkeit in der Familie. Freunde und Mannschaftskollegen riefen den laufstarken Stürmer schon bald „Louie“. „Das war für kanadische Zungen einfacher“, erklärt er lächelnd.

    Besuch von der Freundin in Augsburg

    Mit seiner Familie und Freunden in Kanada Kontakt zu halten, ist dem 25-Jährigen sehr wichtig. „Sportlich kann es im Leben rauf und runter gehen wie in einer Achterbahn“, sagt Caporusso. „Aber auf meine Familie kann ich mich verlassen.“ Der Laptop steht deshalb immer zum Telefonieren auf dem Wohnzimmertisch bereit. Dass sechs Stunden Zeitverschiebung zwischen Augsburg und Toronto liegen, macht es allerdings manchmal schwer, einen geeigneten Termin zu finden. „Daran erinnert mich vor allem meine Freundin regelmäßig“, grinst Caporusso. Zur Zeit hat sie aber keinen Grund zur Klage, im Gegenteil: In den vergangenen Wochen hat die Kanadierin Caporusso in Augsburg besucht.

    „Ich liebe die Stadt“

    Doch auch allein weiß Caporusso seine Zeit in Schwaben zu nutzen. „Ich liebe die Stadt“, schwärmt der Jung-Augsburger. „Besonders gern gehe ich auf den Stadtmarkt.“ Gerade die Dinge, die er aus seiner Heimat nicht kennt, interessieren den Kanadier. Kontaktfreudig wie er als Sohn italienischer Eltern ist, hat er auch außerhalb des Teams schon einige Bekanntschaften geschlossen. „Ich suche den Kontakt mit Augsburgern – schließlich will ich ja etwas von der hiesigen Kultur erleben“, sagt er. Nach zehn Monaten kann er so bereits ein beeindruckendes Wissen über die städtischen Lokale und Bars vorweisen.

    Dass er sich in Augsburg wohl- fühlt, zeigt Caporusso auch auf dem Eis, wo er mit bislang fünf Treffern und fünf Assists maßgeblich am guten Saisonstart der Panther beteiligt war. „Die Fans in Augsburg sind unglaublich“, zeigt sich der Kanadier beeindruckt. „Wenn man so motiviert wird, ist es wahrlich nicht schwer, sein bestes Eishockey zu spielen.“ Das hat der Kanadier mit den italienischen Wurzeln auch in Zukunft vor. Auch in seinem vierten Jahr als Profi lautet sein Motto: „Man lernt nie aus.“ Das gilt nicht nur auf dem Eis. Auch über seine Herkunft will Caporusso noch viel erfahren – in der nächsten Spielpause soll es nach Italien gehen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden