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Panther gegen Berlin: Ohne Pfeifkonzert würde Ustorf etwas fehlen

Panther gegen Berlin

Ohne Pfeifkonzert würde Ustorf etwas fehlen

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    Stefan Ustorf
    Stefan Ustorf

    Eingefleischte AEV-Fans pflegen ihre Abneigungen. Klubs wie den EV Landsberg oder den ESV Kaufbeuren mag der Augsburger Anhänger ungefähr so gerne wie Zahnweh.

    Das gilt ebenso für Spieler aus diesen Städten. Auch deshalb erntet Stefan Ustorf bei seinen Auftritten im Curt-Frenzel-Stadion regelmäßig ein gellendes Pfeifkonzert.

    Am Sonntag um 14.30 Uhr (live im Abosender Sky) ist es wieder einmal so weit: Ustorf kommt mit den Eisbären Berlin zum Spitzenspiel der Deutschen Eishockey-Liga nach Augsburg und hat an der Begrüßung der unfreundlichen Art wenig auszusetzen. "Für einen Kaufbeurer ist es doch völlig normal, dass man in

    Mit seiner engagierten bis giftigen Spielweise fordert er Reaktionen des Publikums allerdings auch heraus. Oder, um es positiv zu formulieren: Ustorf ist ein Profi, den man lieber in seinem eigenen Team sieht als beim Gegner.

    Mit den Eisbären kommt die im bisherigen Saisonverlauf stärkste DEL-Mannschaft nach Augsburg. Vor ihrem gestrigen Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters gewannen die Berliner zehn ihrer dreizehn Partien.

    "Wir könnten allerdings noch besser und konstanter spielen", meint Ustorf, der in der vergangenen Saison mit 53 Punkten drittbester Eisbären-Stürmer war. Und das, obwohl der 35-jährige Profi Mitte Februar dieses Jahres eine schwere Gesichtsverletzung erlitt. Der Puck traf ihn im Gesicht, als sich Stefan Ustorf bei Unterzahl in einen gegnerischen Schuss warf. "Der Unterkiefer war gebrochen und acht Zähne sind rausgeflogen", berichtet der Spieler mit der Nummer 14 emotionslos. Verletzungen zählen bei Eishockey-Profis zum Berufsrisiko, und dennoch bewies Ustorf keinen Mut zur Lücke. Nur wenige Wochen später spielte der gebürtige Allgäuer mit speziellem Gesichtsschutz wieder und feierte mit den Berlinern seine dritte Meisterschaft.

    Auch in dieser Saison ist die Mannschaft von Trainer Don Jackson der Topfavorit auf den Titel. Im ersten Spiel gegen die Panther siegten die Gastgeber in der O2-World mit 5:2.

    Vor einem Jahr fertigten die Hauptstädter bei ihrer Premiere in der neuen Arena die Panther gar mit 11:0 ab. Doch Schützenfeste sind die Ausnahme. "So ein Ergebnis gelingt nur alle fünf Jahre einmal. Die Liga ist in dieser Saison noch ausgeglichener geworden", sagt der ehemalige NHL-Stürmer (Washington Capitals). Die Vorjahresbegegnung im Curt-Frenzel-Stadion verloren die Eisbären mit 2:3.

    Die aktuelle Panther-Mannschaft stuft Stefan Ustorf als "schnell und technisch versiert" ein. "Außerdem treten sie als Einheit auf. Sie haben zwar keinen überragenden Einzelkönner, aber man muss auf acht bis zehn Spieler höllisch aufpassen. Die Ausgeglichenheit ist ihre Stärke."

    Die Eisbären werden jedenfalls gut vorbereitet sein und vielleicht auch mal die lange Unterwäsche mit einpacken. Denn im Gegensatz zu ihrer O2-World, die die Eishockey-Gegenwart darstellt, gleicht ein Auftritt im nach drei Seiten offenen Frenzel-Stadion einer Reise in die Vergangenheit des Kufensports. Stefan Ustorf drückt sich diplomatisch aus: "Das Augsburger Eisstadion zählt nicht zu den komfortabelsten, aber es hat seinen ganz eigenen Charakter."

    Auf seine spezielle Begrüßung will der Kaufbeurer auf keinen Fall verzichten, "denn ein Problem hat man als Eishockey-Profi erst dann, wenn einen die Leute nicht mehr beachten".

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