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Panther: Sean O’Connor: Mehr als ein Raubein

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Sean O’Connor: Mehr als ein Raubein

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    Sean O’Connor
    Sean O’Connor

    Wo Sean O’Connor auftritt, sorgt der Stürmer für Stimmung. In der eigenen Umkleide ist der Deutsch-Kanadier für die lockere Atmosphäre verantwortlich, wie sein Trainer Larry Mitchell berichtet. Beim Gegner hält sich die Begeisterung in Grenzen, wenn der fast zwei Meter große Hüne das Eis betritt, denn dann folgen meist harte Checks und auch die Liebe zum Boxsport bricht sich allzu leicht Bahn.

    Im Heimspiel gegen Ingolstadt führte der Deutsch-Kanadier, der erst Mitte der Saison zu den Panthern stieß, sogar auf der Auswechselbank eine handfeste Auseinandersetzung mit dem Gegner. „Da hat mich einer von der Bank aus mit dem Schläger im Gesicht getroffen“, berichtet der Angreifer und fügt freundlich lächelnd an: „Das geht nicht.“ Sieben große Strafen und insgesamt 129 Strafminuten in nur 29 DEL-Einsätzen brachten ihm die ruppige Spielweise ein.

    Damit haben die Panther mit Darin Olver nicht nur den Topscorer der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in ihren Reihen, sondern auch den bösen Buben. Nur der Straubinger Karl Stewart bringt es ebenfalls auf 129 Minuten.

    Wenn Sean O’Connor zum richtigen Zeitpunkt die Handschuhe fallen lässt, dann hat Larry Mitchell „kein Problem“ damit. „Wenn man ihm das verbieten würde, wäre er nur halb so stark“, meint der AEV-Coach. Durchschnittlich alle vier Spiele eine große Strafe zu kassieren, müsse aber auch nicht sein.

    Der Mann mit der Rückennummer 73 setzt seine knapp einhundert Kilo sehr bewusst ein. „Ich versuche meine Checks zu Ende zu fahren. Das erhöht den Druck auf meine Gegenspieler und sie machen eher Fehler“, schildert der Kanadier aus Victoria (British Columbia) seine eigene Taktik.

    Positiver Nebeneffekt seiner bisweilen ruppig anmutenden Spielweise. „Ich versuche mir Respekt zu verschaffen, um dann vielleicht selbst mal eine Sekunde mehr Zeit für eine Aktion zu haben.“

    Denn der Außen kann weit mehr als nur hart checken. „Sechs Tore in einer halben Saison von einem deutschen Stürmer – das hatte wir in den vergangenen dreieinhalb Jahren mit Ausnahme von Olver nicht. Sean ist ein Spieler, der uns weiterbringt“, urteilt Mitchell. Während andere, höher eingestufte Neuverpflichtungen wie Sean Bentivoglio, Mike Radja, Kyle Wanvig (inzwischen in Poprad/Slowakei) oder Grant Stevenson enttäuschten, findet sich der 29-Jährige schnell in der DEL zurecht.

    Auch heute gegen den EHC München will Sean O’Connor versuchen, seine Qualitäten auszuspielen. „Ich werde mein Bestes geben. Wir wissen, dass wir gewinnen müssen, wenn wir unsere kleine Play-off-Chance wahren wollen.“

    In der kommenden Saison würde Larry Mitchell den kräftigen Außen am liebsten wieder in seinem Team sehen. „So komisch es klingt, ich mag dieses offene Stadion. Ich würde gerne bleiben“, sagt Sean O’Connor. Erste Vertragsverhandlungen mit Panther-Hauptgesellschafter Lothar Sigl seien positiv verlaufen.

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