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Nach Tod eines Spielers: Junioren-Eishockey: Rückkehr in die Normalität

Nach Tod eines Spielers

Junioren-Eishockey: Rückkehr in die Normalität

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    Händedruck nach Spielende: die Spielführer Johannes Gebler (links, Augsburg) und Andreas Morhardt (Kaufbeuren).
    Händedruck nach Spielende: die Spielführer Johannes Gebler (links, Augsburg) und Andreas Morhardt (Kaufbeuren). Foto: Annette Zoepf

    Der ehemalige Profi Andy Römer hat in seiner Eishockey-Laufbahn viel erlebt, aber jenen Vormittag am 1. November im Eisstadion von Kaufbeuren wird der Co-Trainer der AEV-Junioren nicht so schnell vergessen. Ein 19-jähriger Spieler der Allgäuer brach im Bundesligaspiel nach einem Bodycheck zusammen. Ärzte kämpften um sein Leben, "aber zwei Stunden später bekamen wir die Nachricht, dass er gestorben ist", so Römer.

    Es war ein Schock für alle Beteiligten wie ESVK-Betreuer Norbert Wagner. "Da kämpft eine Junge um sein Leben und man kann nichts machen." Die Obduktion ergab, dass ein Herzfehler den Tod verursachte. Eishockey-Deutschland trauerte. "Uns haben viele Beileidsschreiben erreicht", sagt Wagner. Die Spieler - darunter auch einige Augsburger - nahmen bei der Trauerfeier in Sonthofen Abschied und bemühten sich, das Unglück zu verarbeiten. Beim AEV ist Präsident Michael Gebler - beruflich Kreisgeschäftsführer des Roten Kreuzes - geschult in Krisenintervention. "Wir hatten ein langes Gespräch mit der Mannschaft." Trainer Alex Wedl war froh, dass sein Team drei Wochen kein Spiel hatte und dann langsam wieder Normalität einkehrte. "Das Leben geht weiter. Für die Kaufbeurer war es sicher noch schwieriger, mit der Situation umzugehen" Die Allgäuer setzten auf Gemeinsamkeit. "Wir haben viel zusammen unternommen", sagt Andreas Morhardt. "Einige Spieler sind durch das Unglück erwachsener geworden", glaubt Betreuer Markus Ritzl.

    Schiedsrichter verhängt 84 Strafminuten

    Wie würden sich die Spieler im zweiten direkten Vergleich am Sonntag im Augsburger Curt-Frenzel-Stadion verhalten? "Es bringt nichts, besonders vorsichtig zu spielen, das erhöht eher noch die Gefahr sich zu verletzen", ist Co-Trainer Römer überzeugt. 84 Strafminuten gilt es zu registrieren, aber das ist mehr auf die strenge Regelauslegung des Schiedsrichters als auf besonders rüpelhaften Umgang der Spieler zurückzuführen.

    Augsburg gewinnt mit 11:6 (4:0, 5:2, 2:4) und begeistert seinen Trainer. "In den ersten beiden Dritteln haben wir unsere beste Saisonleistung geboten", freut sich der ehemalige Erstligaprofi Wedl über die Tore von Andreas Farny (3), Dominik Sams, Maximilian Merkle, Kevin Tausend (je 2), Dennis Tausend und Johannes Gebler. Der überragende Farny, der bereits eine DEL-Lizenz für die Panther hat, fand es "sensationell" wie sich sein Team 40 Minuten präsentierte.

    Dabei konnten die Kaufbeurer auf zahlreiche Spieler mit Zweitligaerfahrung zurückgreifen. "Für uns hat es Priorität, Spieler an die erste Mannschaft heranzuführen", betont Trainer Bruno Müller. Er erklärt das Ergebnis mit dem Siegeswillen der Augsburger. "Ihnen war anzumerken, dass sie das Spiel unbedingt gewinnen wollten." Der Kaufbeurer Kapitän Morhardt gibt zu: "Wir hatten einen schlechten Tag."

    In der Tabelle hat der ESVK (26 Punkte) noch einen Punkt Vorsprung gegenüber dem AEV. Tabellenführer EC Peiting (31) hat bereits sechs Spiele mehr bestritten. "Unser Ziel ist die Endrunde um die deutsche Meisterschaft", sagt AEV-Trainer Wedl und ist froh, wieder mehr über den Sport reden zu können. Von Peter Deininger

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