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Larry Mitchell: Augsburger Panther: Trainer auf der Schulbank

Larry Mitchell

Augsburger Panther: Trainer auf der Schulbank

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    Panther-Trainer Larry Mitchell.
    Panther-Trainer Larry Mitchell.

    Die Aschewolke des isländischen Vulkans hat Larry Mitchells Pläne durcheinandergewirbelt. Ursprünglich wollte der Panther-Coach nach seiner Beobachtungstour in Nordamerika einen Zwischenstopp in Augsburg einlegen. Doch da der Flughafen München gesperrt war, flog der Deutschkanadier gleich nach Köln, wo er seit gestern seinen A-Schein macht, der ihn berechtigt, eine Nationalmannschaft zu führen.

    Neben Mitchell studieren bekannte Namen wie Ex-Nationaltorhüter Joseph "Peppi" Heiß, Nürnbergs DEL-Coach Andreas Brockmann oder Münchens Trainer Pat Cortina in der Sporthochschule Köln Trainingsmethoden und Taktikvarianten. Neben der Theorie steht Anschauungsunterricht mit WM-Spielen in der Kölner Lanxess-Arena im Lehrplan. Immer im Hinterkopf hat Mitchell seine Mannschaft, in der noch kein Ausländer unter Vertrag steht.

    Die Panther suchen intensiv nach Personal. "Ich habe einen Tipp von einem Agenten bekommen, dass ich die Norweger ansehen soll", erzählt der Deutschkanadier. Um welchen Spieler es sich handelt, wird nicht verraten. Die Panther sind aber nicht in der Phase, in der unterschriftsreife Verträge vorliegen.

    Listen für jede Position

    Der AEV-Trainer berichtet, wie die Augsburger vorgehen. Für jede zu besetzende Position stellt er Listen mit Kandidaten zusammen. Die Gehaltsverhandlungen mit den Profis führt dann in der Regel Hauptgesellschafter Lothar Sigl. "Ich bekomme bei Weitem nicht immer den Mann, der ganz oben auf der Liste steht, aber oft ist der Unterschied zwischen der Nummer eins und drei nicht groß", erzählt Larry Mitchell.

    Der nach Düsseldorf abgewanderte Connor James stand in der Mitchell-Tabelle für einen schnellen Außenstürmer oben. Der flinke Kanadier mit NHL-Erfahrung sei ein Glücksfall gewesen. Aber auch sonst zog der Panther-Trainer in der abgelaufenen Saison keine Nieten, wie der Gewinn der deutschen Vizemeisterschaft untermauert.

    Damit der Faktor Glück bei der Personalauswahl wieder möglichst klein ist, sah sich Larry Mitchell in den vergangenen Tagen neun Begegnungen in der American Hockey League (AHL) und eine Partie der East Coast Hockey League (ECHL) an. Nach den Spielen spricht der Coach mit den Kandidaten. "Das ist nicht immer leicht, weil die Jungs erst mal an die Play-offs denken und nicht an die nächste Saison oder an einen Wechsel nach Europa."

    Doch ihm sei es wichtig, einen persönlichen Eindruck zu gewinnen. Schließlich will Mitchell seiner Linie treu bleiben: Gefragt sind junge und erfolgshungrige Profis, die charakterlich in sein Team passen. In den Pfingstferien fliegt der 42-Jährige wieder nach Kanada, um dort mit der Familie Urlaub zu machen. Doch wenn der AHL-Klub Hamilton Bulldogs noch in den Play-offs spielt, wird Mitchell vorbeischauen. Abschalten kann er nicht, schon gar nicht, wenn noch alle Importstellen offen sind. Von Milan Sako

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