In der aktuellen Situation ist es richtig, unnötiges Risiko zu vermeiden. Tray Tuomie ist für die Augsburger Panther die Sicherheitsvariante in der Trainerfrage. Der Klub weiß sehr genau, was er an Tuomie hat. Umgekehrt weiß Tuomie, was er an dem Klub hat. Nun ist die Verlängerung nach Informationen unserer Redaktion fix.
Trotzdem wird die Kritik aus Fankreisen laut sein. Dort hat sich im Laufe der vergangenen Saison eine breite Front gegen den Trainer Tuomie gebildet. Wie breit sie tatsächlich ist, lässt sich nicht seriös beurteilen. Geht es nach Anzahl und Wortwahl der Beiträge, die in den sozialen Netzwerken ausgegossen werden, könnte man glauben, Tuomie habe bestenfalls keine Ahnung von seinem Job. Die Erwartungen nach der überragenden Saison 2018/19 waren riesig – Tuomie aber schaffte mit Platz 10 gerade so den Einzug in die Play-offs.
Für viele war das ernüchternd. Spricht man dagegen mit Spielern oder auch seinem ehemaligen Vorgesetzten Mike Stewart, bekommt man das gegensätzliche Bild eines Experten, der 24 Stunden am Tag Eishockey lebt.
Tuomie trat den Posten bei den Augsburger Panthern unter schweren Bedingungen an
Klar ist, dass Tuomie seinen neuen/alten Job unter schwersten Bedingungen antritt. Zum coronabedingten Krisen-Umfeld kommt, dass er keinen Startbonus hat. Der 52-Jährige steht ab dem ersten Spieltag unter Druck, Ergebnisse zu liefern. Auch deshalb, weil die Deutsche Eishockeyliga ab der kommenden Saison den Abstieg wieder einführt. In den vergangenen Jahren brauchten die Kellerkinder keinen Rückspiegel.
Hinter ihnen lauerte schlimmstenfalls ein frühes Saisonende ohne Play-offs. Das wird sich jetzt wieder ändern. Für die Spannung im unteren Tabellendrittel ist das natürlich großartig. Für einen Klub wie die Panther wäre der Abstieg aber finanziell fatal. Nicht umsonst hatten sich die Panther lange gegen dessen Wiedereinführung gewehrt.
Tuomies Vorteil ist, dass er eine eingeschworene Mannschaft zur Verfügung hat, die in wesentlichen Teilen schon seit Jahren zusammen spielt – und diesmal ohne die Zusatzbelastung Champions Hockey League. Wichtig wäre, dass die Neuzugänge diesmal einschlagen. Mitch Callahan hatte vergangene Saison bei weitem nicht das gehalten, was man sich von ihm versprach. Michael Clarke heißt bisher der Königstransfer und sein Vorteil ist, dass er die DEL bestens kennt.
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