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Finanz-Verschwendung in der DEL: Geld allein schießt keine Tore

Finanz-Verschwendung in der DEL

Geld allein schießt keine Tore

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    Geld allein schießt keine Tore
    Geld allein schießt keine Tore Foto: Ernst Mayer

    Von Milan Sako Gutes muss nicht teuer sein. Was die Werbung verspricht, untermauern in diesen Wochen die Augsburger Panther. Mit 3,1 Millionen Euro verfügt der Klub zwar über den kleinsten Etat der 16 Mitglieder in der Deutschen Eishockey-Liga. Doch manchmal kann auch eine Mücke die Elefanten ärgern.

    Mit seiner Gubi-Mannschaft (gut und billig) rangiert AEV-Trainer Larry Mitchell als Siebter in den Play-off-Rängen, während Branchengrößen mit geschätzten Jahresetats von über sieben Millionen Euro wie Hamburg (13.) oder Köln (14.) den Erwartungen hinterherhinken. Wie man viel Geld ohne sichtbares Resultat unter die Leute bringt, macht wieder einmal Ralf Pape vor. Vier Millionen Euro steckte der Duisburger Alleingesellschafter in seine Füchse, die allerdings auch in ihrer vierten DEL-Saison zielsicher den letzten Tabellenplatz ansteuern.

    Dabei sollte alles besser werden. "Ich habe vom Verlieren die Schnauze voll", verkündete der Klubchef im vergangenen Sommer vollmundig und ging mit seinem Privatvermögen auf Einkaufstour. Doch Geld allein schießt keine Tore. Wieder so eine Binsenweisheit, die sich allerdings als wahr entpuppt, weil dem Ruhrpott-Verein ein Konzept fehlt. Inzwischen regiert in Duisburg das blanke Chaos. Die Mannschaft kassiert eine Packung nach der anderen. Das Spiel in Iserlohn dauerte nur elf Minuten, weil sich beide Torhüter verletzten und sich kein Feldspieler in den Dienst des Klubs stellen wollte. Am Mittwoch schließlich kapitulierte die sportliche Leitung mit Trainer Dieter Hegen, seinem Stellvertreter Karel Lang und dem sportlichen Leiter Franz Fritzmeier.

    Ein gewisser Willi Mühlenhaus, bislang Jugendleiter des EV Duisburg, soll nun ehemaligen NHL-Cracks den richtigen Umgang mit Schläger und Puck zeigen.

    Klubchef Pape ist auf seine Füchse, die man zum Jagen tragen muss, schon lange sauer und beschränkt die Kommunikation auf das Nötigste. "Ich sage ihnen nur guten Appetit und auf Wiedersehen, rede mit den Spielern aber nicht mehr über Eishockey." Sein Hobby lässt sich der eigenwillige Unternehmer dennoch nicht vermiesen. Während andere Nasenbären züchten oder Bierdeckel sammeln, will sich Pape weiterhin einen DEL-Klub leisten und spricht - wieder einmal - von einem Neuanfang im März. Trotz langfristiger Verträge soll die ganze Mannschaft ausgetauscht werden. Eines hat der Oberfuchs in diesem Jahr jedoch gelernt: "Letzter hätten wir auch preiswerter werden können."

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