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Eishockey in Augsburg: Sean O’Connor: Ein emotionaler Kapitän

Eishockey in Augsburg

Sean O’Connor: Ein emotionaler Kapitän

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    Sean O'Connor spielt für die Augsburger Panther.
    Sean O'Connor spielt für die Augsburger Panther. Foto: AEV

    Eine Statistik führt Sean O’Connor immer an: die Strafzeitenliste. In der vergangenen Saison brummten die Schiedsrichter der Deutschen Eishockey-Liga dem Stürmer 145 Strafminuten auf. Das ist Teamrekord – und das, obwohl O’Connor, erst mitten unter der Saison gekommen war, nur 33 statt rund 50 Einsätze für die Augsburger Panther absolvierte. Aktuell ist der gebürtige Kanadier mit deutschem Pass schon wieder das Raubein Nummer eins mit 63

    „Es geht mir nicht ums Prügeln, manchmal muss ich einen Impuls für die Mannschaft setzen und die Jungs aufwecken“, argumentiert der Strafbankkönig.

    Als Larry Mitchell ausgerechnet O’Connor vor Saisonstart zu seinem Kapitän bestimmte, witzelten Beobachter, dass viel Arbeit auf die Assistenten Steffen Tölzer und Christian Chartier zukomme. Weil der Kapitän entweder auf der Strafbank brummt oder vorzeitig unter der Dusche steht.

    Doch Mitchell hat eine gute Wahl getroffen. Im Gegensatz zum letztjährigen Kapitän Nathan Smith, der auf und neben dem Eis blass blieb, lebt Sean O’Connor diese Rolle. Mitchell erzählt vom jüngsten Auswärtsspiel in Wolfsburg (3:4 n. P.). Nach dem ersten Drittel lagen die Gäste 0:2 zurück. „Ich wollte in der ersten Pause eigentlich lauter werden, aber als ich in die Kabine kam, habe ich Sean schon mit seinen Kollegen schimpfen gehört. So könne man nicht spielen“, berichtet der Panther-Coach. Anschließend ging der Kapitän aufs Eis und mit gutem Beispiel voran. Zwei der drei AEV-Tore zum zwischenzeitlichen 3:2 in

    In der vergangenen Saison ging sein Außen oft zu forsch ran. „Wenn es bei ihm mal Klick macht im Kopf, dann kannst du ihn nicht mehr stoppen“, beschreibt Mitchell seinen Spieler. Andererseits will der Coach „nicht seine emotionale Seite wegnehmen, denn dann ist es nicht mehr Sean O’Connor“.

    Seine Kapitänsrolle erfülle ihn mit Stolz: „Ich lebe gerne in dieser Stadt, spiele mit Herz für diesen Klub und für diese Fans“, sagt der 30-Jährige. Und doch musste er sich nach dem Heimspiel gegen Iserlohn kritische Kommentare der eigenen Anhänger anhören, weil er das „falsche“ Trikot angezogen hatte. Zur Ehrenrunde nach dem 5:1 streifte sich O’Connor ein Shirt des Fußball-Bundesligisten FC Augsburg über und dachte sich nichts Böses dabei. In Nordamerika sei es üblich, dass innerhalb einer Stadt die Baseballfans mit ihrem Trikot zum Spiel des Eishockeyteams gehen und umgekehrt. „Ich wollte nur meine Verbundenheit mit Augsburg zum Ausdruck bringen.“ Im heutigen Heimspiel gegen Mannheim (19.30 Uhr) will sich O’Connor im Falle eines Siegs wieder an die strenge

    Ansonsten versucht er, für gute Laune zu sorgen. Der Streich der Woche: Als seine Teamkollegen auf dem Eis waren, sammelte der Kapitän alle Autoschlüssel ein, alle der Marke Toyota. Anschließend parkte der verletzte Verteidiger Justin Fletcher die Autos um und schließlich kamen alle Schlüssel in eine Kappe. Nach dem Training begann das fröhliche Suchspiel – nach dem richtigen Schlüssel und dem Auto.

    Der aktuellen Panther-Mannschaft spricht O’Connor ein großes Lob aus: Im letzten Jahr seien zu viele satte Spieler im Team gewesen, der Einsatz habe nicht gestimmt. „Jetzt haben wir vielleicht weniger Talent im Team, aber jeder gibt Gas und haut sich für den anderen rein.“ So wie der neue Kapitän.

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